Titelbild: Menschen töten aus Spaß und weil es ‚männlich‘ ist. – Auf den Färöer-Inseln, einer Inselgruppe nördlich von Europa, zu Dänemark gehörend aber mit unabhängigen Gesetzen, gibt es eine blutige “Tradition”: jedes Jahr werden überwiegend in den Sommermonaten um die tausend Grindwale, Atlantische Weißschnauzendelfine, Atlantische Weißseitendelfine, Große Tümmler und Schweinswale grausam getötet.
Die einheimischen Fischer fahren mit Booten zu den an der Küste vorbeiziehenden Wal-Schulen und treiben die Tiere soweit in die Bucht, bis sie stranden. Grindwalen, die nicht gestrandet sind, rammen die Fischer einen Haken in das Blasloch und ziehen sie dann mit einem Seil an die Küste. Dort durchtrennen sie mit einem Messer die Venen und Arterien, die den Kopf der Wale mit Blut versorgen. Neben der Panik und der Todesangst, die einsetzt, wenn die Wale merken, dass sie umzingelt sind und sich das Wasser rot färbt, dauert der Todeskampf oftmals mehrere Minuten.
So werden ganze Walfamilien vernichtet. Das Fleisch wird meist an die Ortsbewohner verkauft, was übrig bleibt verrottet nicht selten am Strand.
Eine Kombination aus Jagd und der Zerstörung von Lebensräumen hat die Zukunft von vielen Arten gefährdet, die zu den weltweit einzigartigsten und am meisten beeindruckenden gehören. Dadurch erhöht sich der Druck auf nie dagewesene Weise auf die schwindenden Populationen.
Der zerstörerische Einfluss unserer Spezies auf den Planeten kann nicht geleugnet werden. Die Rate der Ausrottung der Arten, die unsere Erde bevölkern, ist wohl das deutlichste Beispiel, das diese Aussage unterstützt. In den vergangenen 40 Jahren sind ungefähr 50 Prozent der Spezies von der Erde verschwunden. Laut einer Analyse des WWF sind die Gründe dafür der Verlust von Lebensraum und nicht nachhaltiges Jagen.
Eine Kombination aus menschengemachten Klimaveränderungen, Jagd und der Zerstörung von Lebensräumen hat die Zukunft von vielen Arten gefährdet, die zu den weltweit einzigartigsten und am meisten beeindruckenden gehören. Dadurch erhöht sich der Druck auf nie dagewesene Weise auf die schwindenden Populationen. Experten schätzen, dass der rapide Verlust von Arten zwischen 1.000-mal und 10.000-mal höher ist als die Rate des natürlichen Artensterbens. Das führt dazu, dass viele das Schicksal unseres Planeten im Angesicht dieser aktuellen Massenausrottungen infrage stellen.
„Anders als das massive Artensterben aus vergangenen Zeiten, das von Ereignissen wie Einschlägen von Asteroiden, Ausbrüchen von Vulkanen und natürlichen Klimaänderungen verursacht wurde, ist die aktuelle Krise fast ausschließlich von uns verursacht worden – von den Menschen“, erklärt das Zentrum für biologische Vielfalt (Center for Biologial Diversity). „Tatsächlich sind 99 Prozent der aktuell vom Aussterben bedrohten Arten aufgrund von menschlichen Aktivitäten gefährdet. Dabei handelt es sich in erster Linie um jene Aktivitäten, die den Verlust von Lebensraum vorantreiben, sowie das Einführen von exotischen Arten und die globale Klimaerwärmung.“
Während viele dieser bedrohten Arten den meisten bekannt sind – der Elefant, das Nashorn, der Silberrückengorilla – ist die Mehrzahl der Arten, die von der Erdoberfläche verschwunden sind, ausgestorben, ohne dass wir davon Notiz genommen hätten. Wir zeigen euch hier 10 erst kürzlich ausgestorbene Arten, die ihr mit großer Wahrscheinlichkeit nicht kennt – oder gekannt habt.
Westafrikanisches Spitzmaulnashorn
Dabei handelt es sich um eine Untergattung des Spitzmaulnashorns. Das westafrikanische Spitzmaulnashorn ist aufgrund von Wilderei und der steigenden Nachfrage nach dem Horn des Nashorns ausgestorben. Das letzte Exemplar der Spezies wurde im Jahr 2006 in Kamerun gesichtet. Die Untergattung wurde nur fünf Jahre danach von der Weltnaturschutzunion (IUCN, International Union for Conservation of Nature) von der Roten Liste der bedrohten Arten gestrichen und somit für ausgestorben erklärt.
Schwarze Strandammer
Die schwarze Strandammer ist dem Verlust ihres Lebensraumes zum Opfer gefallen. Einst war sie ein gewöhnlich vorkommender Singvogel in Südflorida. Die letzten fünf noch übriggebliebenen schwarzen Strandammern waren allesamt männlich. Sie wurden gefangen und im Jahr 1979 in das Discover Island-Naturreservat im Walt Disney World-Resort gebracht. Diese fünf letzten Vögel verbrachten ihren Lebensabend in dem Reservat. Die letzte schwarze Strandammer, die auf den Namen „Orange Band“ getauft worden war, verstarb schließlich im Jahr 1987.
Die Anzahl der schwarzen Strandammern begann signifikant zu sinken, kurz nachdem die Nistgründe der schwarzen Strandammern geflutet wurden. Dies geschah, weil man damit versuchen wollte, die Moskitopopulationen in der Nähe des Kennedy Space Center zu reduzieren. Man geht davon aus, dass der Verlust des Lebensraums, Verschmutzung und Pestizide dazu beigetragen haben, dass die Anzahl der Vögel kontinuierlich abgenommen hat.
Japanischer Seelöwe
Er wurde gejagt, um an seine Haut heranzukommen, an seine Schnurrhaare, die inneren Organe und sein Fett. Zum letzten Mal ist der japanische Seelöwe lebend im Jahr 1951 gesehen worden, als eine Population von 50 bis 60 Seelöwen auf der Insel Takeshima gesichtet wurde.
Die Anzahl der Exemplare dieser Population ist in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts aufgrund von übermäßiger Befischung drastisch zurückgegangen. Der Japanische Seelöwe wurde nicht nur gejagt, sondern auch oft von den ihn verfolgenden Fischern abgeschossen worden – und er ist auch für den Zirkushandel eingefangen worden.
Mariana-Wildente
Die Mariana-Wildente war auf den westpazifischen Inseln Guam, Tinian und Saipan beheimatet. Diese Entenspezies wurde im Jahr 2004 für ausgestorben erklärt. Die letzte aufgezeichnete Sichtung der Mariana-Wildente liegt noch weiter zurück und stammt aus dem Jahr 1981.
Obwohl wenig über die Spezies bekannt ist, geht man davon aus, dass die unverhältnismäßige Jägerei und der Verlust des Lebensraumes auf die Veränderungen der Landmasse zurückzuführen sind – etwa auf die Bombardements und das Artilleriefeuer aus dem Jahr 1944 – und auf die lokale Stadtplanung.
Riesenschildkröte von der Insel Pinta
Die Riesenschildkröte von der Insel Pinta ist eine Untergattung der Riesenschildkröte. Sie war auf der entsprechend benannten Galapagos-Insel beheimatet. Das bevorstehende Aussterben der Riesenschildkröte von der Insel Pinta erlangte weltweite Aufmerksamkeit aufgrund der Geschichte von Lonesome George („der einsame George“); die letzte überlebende Riesenschildkröte von der Insel Pinta, die im Jahr 1972 gefunden worden war und in das Charles Darwin-Forschungszentrum gebracht worden war.
Lonesome George starb im Jahr 2012 in der Blüte seines Lebens. Diese Untergattung kann bis zu 200 Jahre alt werden. Es ist nicht vollständig geklärt, was den verfrühten Tod von Lonesome George letztendlich verursacht hat. Es wird jedoch vermutet, dass er einen Herzinfarkt erlitten haben könnte.
Riesenalk
Der Bestand dieser Spezies galt als robust – bis der Riesenalk aufgrund von Überjagung in die Ausrottung getrieben wurde. Er war aufgrund seines Fleisches und seiner Federn sehr beliebt. Dieser ungewöhnliche, flugunfähige Vogel konnte entlang des Nordatlantiks aufgespürt werden. Obwohl der Vogel große Ähnlichkeit mit dem Pinguin hat – er wurde tatsächlich als der „ursprüngliche Pinguin“ bezeichnet – handelt es sich bei dieser Spezies um einen Seevogel.
Da der Vogel flugunfähig war und noch dazu behäbig an Land, konnte der Riesenalk nicht vor den Menschen fliehen, die ihn jagten. Der letzte lebende Riesenalk wurde im Juni des Jahres 1844 auf der Insel Eldey vor Island getötet.
Die Goldkröte
Die Goldkröte war einst eine häufig anzutreffende Spezies in der Reserva Biológica Monteverde in Costa Rica. Sie lebte in großer Zahl im elfenhaften Nebelwald, doch ihre Population erfuhr einen dramatischen Rückgang aufgrund der globalen Erwärmung, der Luftverschmutzung und ihrer beschränkten Reichweite.
Berichten zufolge hat sich diese Art zum letzten Mal in normaler Anzahl im Jahr 1987 vermehrt. Die letzte Goldkröte war ein Männchen und wurde im Jahr 1989 gesichtet. Seitdem waren selbst gründliche Suchexpeditionen an den wohlbekannten Brutstellen nicht von Erfolg gekrönt. Die Spezies wurde dann später im Jahr 2004 für ausgestorben erklärt.
Die Goldkröte
Die Goldkröte war einst eine häufig anzutreffende Spezies in der Reserva Biológica Monteverde in Costa Rica. Sie lebte in großer Zahl im elfenhaften Nebelwald, doch ihre Population erfuhr einen dramatischen Rückgang aufgrund der globalen Erwärmung, der Luftverschmutzung und ihrer beschränkten Reichweite.
Berichten zufolge hat sich diese Art zum letzten Mal in normaler Anzahl im Jahr 1987 vermehrt. Die letzte Goldkröte war ein Männchen und wurde im Jahr 1989 gesichtet. Seitdem waren selbst gründliche Suchexpeditionen an den wohlbekannten Brutstellen nicht von Erfolg gekrönt. Die Spezies wurde dann später im Jahr 2004 für ausgestorben erklärt.
Der Abschied vom Baiji, der Flussdelfin im Yangtze-Fluss | Museum für Naturgeschichte
Der Baiji-Delfin, ebenfalls bekannt unter dem Namen chinesischer Flussdelfin, ist ein Süßwasserdelfin, der im Yangtze-Fluss in China lebte. Als einziger lebender Vertreter der Familie der Lipoditae ermöglichte der Baiji-Delfin einen einzigartigen Einblick in die Evolution der Wale, der Delfine und der Tümmler. Das vorzeitige Ableben der Spezies steht für das Ende einer ganzen Säugetierfamilie.
Der Baiji-Delfin wurde im Jahr 2006 für ausgestorben erklärt. Der Bestand an lebenden Exemplaren hatte sich im Verlauf der davor vergangenen 50 Jahre rapide verringert. Gründe dafür waren die Verschmutzung, sowie der alles andere als nachhaltige Beifang aufgrund von zerstörerischen Fischereimethoden.
Der Magenbrüterfrosch: Wie man eine Spezies von den Toten wieder auferweckt
Der Magenbrüterfrosch
Der Magenbrüterfrosch war für seine ungewöhnliche Art der Fortpflanzung bekannt. Man geht davon aus, dass er im Jahr 1983 ausgestorben ist. Dieser mittelgroße wasserbewohnende Frosch ist in der Wildnis seit 1981 nicht mehr gesichtet worden. Der Magenbrüterfrosch stammt aus Australien und konnte in den Gebieten mit Regenwäldern und feuchten Hartlaubwäldern in Blackall Range, Conondale Range und D’Aguilar Range aufgestöbert werden.
Obwohl es noch immer nicht vollständig geklärt ist, was genau ihren Rückgang verursacht hat, geht man davon aus, dass Seuchen, Störungen im stromaufwärts gelegenen Wasser und die Abholzung zum Tod der Frösche beigetragen haben. Im Jahr 2013 wendeten Forscher erfolgreich Genomtechnologie an, um die ausgestorbene Art wieder zum Leben zu erwecken. Obwohl die Embryos, die aus dem Projekt hervorgingen, kaum länger als nur ein paar Tage überlebten, hat dieser erste Erfolg den Wissenschaftlern einen Weg bereitet, um bedrohte Spezies zu retten – und sogar einige der weltweit bereits ausgestorbenen Tierarten wieder zum Leben zu erwecken.
Quellen:
- https://ecos.fws.gov/ecp0/profile/speciesProfile?spcode=B00R
- http://www.iucnredlist.org/details/41667/0
- https://www.jstor.org/stable/3809380?seq=1#page_scan_tab_contents
- http://www.encyclopedia.com/environment/science-magazines/marianas-mallard
- http://www.conservationinstitute.org/recently-extinct-animals/
- http://www.smithsonianmag.com/smithsonian-institution/with-crush-fisherman-boot-the-last-great-auks-died-180951982/
- https://www.britannica.com/animal/great-auk
- http://www.iucnredlist.org/details/3172/0
- http://www.independent.co.uk/voices/comment/save-the-tiger-7-saddening-facts-about-the-extinction-of-javan-tigers-9630717.html
- http://uk.whales.org/case-study/baiji-first-dolphin-to-be-declared-extinct-in-modern-times
- http://uk.whales.org/whales-and-dolphins
- http://www.environment.gov.au/cgi-bin/sprat/public/publicspecies.pl?taxon_id=1909
- https://www.theguardian.com/environment/2013/nov/22/extinct-frog-resurrected-with-de-extinction-technology