Australiens „Regenbomben“ setzen endlich ein – Löschen Dutzende von Bränden

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In Teilen Australiens ist bereits mehr als die Regenmenge eines Monats gefallen!

Australien verzeichnet die ersten nennenswerten Niederschläge seit Monaten, danks eines aus dem Osten heranziehenden Tiefdrucksystems, das eine dringend benötigte Verschnaufpause für die ausgetrockneten und von Bränden verwüsteten Regionen im ganzen Land bringt.

Am Donnerstagmorgen haben Wolkenbrüche bereits Wirkung gezeigt und 32 Brände im schwer betroffenen Bundesstaat New South Wales (NSW) zu löschen begonnen, wodurch die Zahl der Brandstellen von 120 auf 88 sank, so berichtet die Daily Mail.

Für die Gemeinden in NSW und Victoria erwartet man von Donnerstag bis zum Wochenende ein heilsames Regenwochenende. Prognostiker sagen, dass heftige Regenfälle und Gewitter in der Region wahrscheinlich sind.

Das Amt für Meteorologie teilte unterdessen mit, dass es während des gesamten Wochenendes in Ostaustralien mit Regenmengen von 30 mm bis über 7 cm rechnet.

 

Laut Sky News fiel beispielsweise in Melbourne innerhalb nur weniger Stunden die Regenmenge eines ganzen Monats.

Anfangs dieser Woche hat die Feuerschutzbehörde von NSW getwittert, dass die Niederschläge soetwas wie “all unsere Weihnachts-, Geburtstags-, Verlobungs-, Jubiläums-, Hochzeits- und Abschlussgeschenke in einem sind”.

 

Ben Shepherd, Inspektor der NSW Feuerschutzbehörde, sagte:

“Es ist die positivste Prognose seit Monaten und wird den Besatzungen die Möglichkeit geben, sich neu zu gruppieren und an Eindämmungs-Linien zu arbeiten.”

Aufgrund der langanhaltenden Dürreperiode ist es jedoch unwahrscheinlich, dass der Regen an diesem Wochenende sämtliche Brände löscht, die, wie die Behörden gewarnt haben, womöglich noch bis in den März hinein wüten.

Die Behörde warnte zudem, dass, während der Regen gegen die Brände nützlich sein kann, das Risiko anderer Katastrophen zugenommen hat. Die Meteorologin des Amtes, Sarah Scully, erklärte am Mittwoch:

“Hoffentlich fällt ein Teil dieses starken Regens über Feuerstellen und hilft, Brände unter Kontrolle zu bringen oder sogar zu löschen. Aber es ist ein zweischneidiges Schwert, denn heftige Regenfälle und böige Gewitter können zu Sturzfluten führen, insbesondere in den ausgebrannten Gebieten von NSW und Victoria, die jetzt anfällig für Erdrutsche und umfallende Bäume sind.”

Die unvorhersehbare Natur von Gewittern macht es schwierig, genau vorherzusagen, wo der stärkste Regen sein wird – einige Teile des von Buschfeuern und Dürre betroffenen Ostaustraliens könnten in den nächsten Tagen 50–100 mm erhalten; andere  bekommen möglicherweise nur sehr wenig.

Der Regen könnte auch eine neue Katastrophe für das Land bedeuten, indem giftige Asche in Gewässer gespült wird, die möglicherweise zum Tod von Fischen führen und die Trinkwasserversorgung von Millionen Menschen verschmutzen.

Prof. Stuart Khan, Umweltingenieur und Wasserexperte an der Universität von New South Wales, erklärte dem Guardian:

“Wir befinden uns in einer heiklen Lage, da die ganze Asche auf einem instabilen und erosionsanfälligen Einzugsgebiet liegt, das zu Erdrutschen und dem Umfallen von Bäumen neigt. Wir rechnen nicht mit extremen Niederschlägen, aber falls er irgendwo auftritt und diese Gebiete zuvor verbrannt wurden, dann rechnen wir damit, dass Asche und Erde in die Wasserstraßen gelangen.”

Seit dem Ausbruch der Brandkrise im September wurden mindestens 28 Menschen getötet und unzählige andere mussten evakuiert werden – mitunter mehrmals –, während die beispiellose Welle von Buschfeuern über das Land fegte. Die Brände haben mehr als 10,3 Millionen Hektar Land zerstört, eine Fläche, welche der Größe Südkoreas entspricht.

Auch über 2.000 Häuser wurden während der anhaltenden Katastrophe zerstört, mehr als die Hälfte davon allein in der Welle der seit dem 1. Januar wütenden albtraumhaften Brände.

 

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