Wie die Vögel in den Garten kommen Tipps für einen vogelfreundlichen Garten

1131
0

Wie lockt man die gefiederten Freunde in sein grünes Wohnzimmer? Eigentlich ist es ganz leicht. Wir geben verschiedene Tipps, wie Sie ein guter Gastgeber für Vögel werden können.

Werden zum Beispiel mit Dornen oder Stacheln bewehrte heimische Hecken gepflanzt, bieten sie den Kleinen Unterschlupf und Nahrung. Schwanzmeise und Heckenbraunelle werden begeistert sein. Wer eine „wilde Ecke“ im Garten anlegt und Brennnesseln sprießen lässt, kann mit vielen Raupen und Faltern rechnen, die den Vögeln wiederum als Nahrung dienen. So fördern Sie die Vogelvielfalt ungemein!

Herbstlich bunte Hecke – Foto: Helge May

Ein Zilpzalp ruft ausdauernd seinen Namen, der winzige Zaunkönig schmettert lautstark seine Melodien und Triller, eine Mönchsgrasmücke flötet ihre klaren Tonfolgen. Wer sich im Garten am vielstimmigen Konzert der Gefiederten erfreuen möchte, sollte ihn naturnah gestalten, denn sonst wird der Vogelchor nur schwach besetzt sein.

Stauden für Bienen und Co.

Wenn Einheitsrasen und Ziergewächse wie Rhododendron, Scheinzypresse oder Serbische Fichte das Gartenbild dominieren, finden unsere Sänger kaum etwas zu fressen. Das Samen- und Insektenangebot im Schurrasen ist dürftig, und auch die Zierpflanzen werden von Insekten eher gemieden. Auch sind viele Zierpflanzen gleich ganz auf Unfruchtbarkeit hin gezüchtet, andere wiederum tragen Früchte, mit denen die hiesige Vogelwelt nichts anzufangen weiß.

Foto Pixabay

Einheimische Blumen, Stauden, Sträucher und Bäume locken die hungrigen Gartenbesucher mit ihrer großen Auswahl an Samen und Früchten. Außerdem leben auf ihnen viele Insekten, was die Insektenfresser freut. Wie vogelfreundlich heimische Pflanzen sind, lässt sich am Beispiel von Eberesche und Weißdorn ablesen: Man hat 63 Vogelarten gezählt, denen die roten Vogelbeeren schmecken; am Weißdorn wurden 163 Insektenarten beobachtet – ein Paradies für Zilpzalp und andere insektenfressende Sänger.

Ein vogelfreundlicher Garten zeichnet sich durch Vielfalt aus. Er bietet den unterschiedlichsten Arten Lebensraum, das heißt vor allem Nahrung und Nistmöglichkeit. Dabei gilt: Je größer der Garten, desto mehr Klein-Lebensräume lassen sich realisieren. Dann trommelt vielleicht ein Buntspecht am Stamm der alten Eiche, eine Gartengrasmücke brütet in der Wildrosenhecke, Stieglitz, Gimpel und Grünfink suchen in der Blumenwiese nach Samen, eine Bachstelze badet im Flachwasser des Gartenteiches.

ber auch in kleineren Gärten lässt sich einiges für unsere Vogelwelt tun: Nicht jedes “Unkraut” vernichten, sondern an einigen Stellen wachsen lassen. Herbstlaub nicht überall wegharken, denn auch darin lebt vielerlei nahrhaftes Kleingetier. Ein richtiges Schlaraffenland für unsere Piepmätze ist der Komposthaufen mit seinen vielen Würmern, Spinnen und Insekten. Schutz und Nistmöglichkeit finden Gartenvögel nicht nur in Hecken, Sträuchern und Bäumen, sondern manche auch in Reisighaufen oder in nicht ausgemörtelten Natursteinmauern. Hier können etwa Rotkehlchen oder Zaunkönig brüten. Wer den gefiederten Freunden zusätzliche Nisthilfen anbieten möchte, sollte die weniger häufigen Arten unterstützen. Halbhöhlen für Gartenrotschwanz, Grauschnäpper oder Bachstelze sind also Meisen- oder Starenkästen vorzuziehen.

Vogelschutz im Garten verlangt möglichst gänzlichen Verzicht auf Pestizide. Mit vergifteten Insekten, Samen und Früchten vergiften sich auch deren Konsumenten. Viele Pestizide reichern sich dauerhaft im Fettgewebe der Vögel an, beeinträchtigen deren Fruchtbarkeit und verursachen Störungen des Immun- und Nervensystems. Schadinsekten wie etwa Blattläuse lassen sich erfolgreich auf biologischem Wege bekämpfen. So vertilgt eine Kohlmeisenfamilie im Jahr rund dreißig Kilogramm an Kerbtieren.

Ein Naturgarten ist zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für ein reiches Vogelleben. Wenn er umgeben ist von totgepflegten Gärten, in denen Gift gespritzt wird oder deren Besitzer ihre Katzen in der Brutzeit frei herumlaufen lassen, haben die Vögel nicht viel zu lachen.

Weiterlesen auf: nabu.de

 

Ihr wollt uns unterstützen? HIER KLICKEN!