In Tschernobyl steigen die Werte für radioaktive Strahlungsbelastung plötzlich um das 17-fache an

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Die Strahlung in der Sperrzone von Tschernobyl in der Ukraine stieg um das 17-fache, als Feuerwehrleute am Wochenende gegen einen 250 Hektar großen Waldbrand kämpften, so berichteten NBC News.

Mehr als 100 Feuerwehrleute, mehrere Antonov AN-32P Firekiller Löschflugzeuge und ein Mil Mi-8-Hubschrauber waren in die Gegend des Dorfes Vladimirovka entsandt worden, um dort entstandene Brände zu bekämpfen. Laut ukrainischen Rettungsdiensten haben Feuerwehrleute am vergangenen Wochenende gegen das Feuer gekämpft und die Operationen bis Montag abgeschlossen.

“Es gibt schlechte Nachrichten – die Strahlung ist auf dem Höhepunkt des Feuers überdurchschnittlich”, schrieb der Chef der ökologischen Inspektion, Jegor Firsov, in einem Facebook-Beitrag neben einem Video eines Geigerzählers. “Wie Sie auf dem Video sehen, sind die Geräteanzeigen bei 2,3 während 0,14 ok sind. Aber eine solche Situation ist nur während der Brände.”

Laut Firsov wurde der Anstieg der Radioaktivität in der Nähe der Feuers beobachtet. In einem Beitrag schrieb er, dass Nuklearexperten in der Hauptstadt Kiew, etwa 60 Meilen von der Sperrzone entfernt, keinerlei Anstieg der Strahlungswerte verzeichneten.

Vladimirovka liegt in einer 2.500 Quadratkilometer großen Sperrzone, die 1986 nach der Explosion des Kernkraftwerks Tschernobyl aufgegeben wurde, bei der Millionen von Menschen in ganz Europa radioaktivem Material ausgesetzt waren. Die Region ist das am stärksten radioaktiv kontaminierte Gebiet der Welt.

Wir haben in der Vergangenheit bereits darauf hingewiesen, dass “radioaktiver Niederschlag für Hunderttausende von Todesfällen verantwortlich ist, doch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) erkennt nur 56 Todesfälle unter Feuerwehrleuten an, die unmittelbar nach der Katastrophe einen qualvollen Tod erlitten und starben”.

Ein Artikel Anfang dieses Jahres hat gezeigt, wie bestimmte Arten von Pilzen durch Strahlung angezogen werden. Auf dem radioaktiven Standort des verlassenen Kernkraftwerks Tschernobyl sind im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Pilze gewachsen.
(Mehr dazu im Artikel selbst: ‘In Tschernobyl wird Radioaktivität dank eines “natürlichen Wunders” neutralisiert’ – der Link folgt unten nach dem Text.)

Was die Waldbrände anbetrifft, die gelegentlich in der Sperrzone ausgelöst werden, so weist Firsov darauf hin, dass es in dem Gebiet an Präventionsmaßnahmen zur Minderung von Waldbränden mangelt, da die Natur die Region zurückerobert hat. Er beschuldigt zudem “unachtsame Bürger”, die sich in die Gegend wagen und mitunter Feuer verursachen.

“Das Problem, dass leichtsinnige Bürger im Frühjahr und Herbst Gras in Brand stecken, ist für uns seit langem ein sehr akutes Problem”, schrieb er dazu. “Jedes Jahr sehen wir das gleiche Bild – Felder, Schilf, Wälder brennen in allen Regionen.”

Firsov fordert derzeit neue Gesetze, die härtere Strafen für jeden vorsehen, der in der Sperrzone Brände verursacht.

“Es gibt einschlägige Gesetzesentwürfe. Ich hoffe, dass sie beschlossen werden. Anderenfalls wird es weiterhin jeden Herbst und Frühling zu Großbränden kommen”, schrieb er.

 

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