Es ist Offiziell: Harvard-Wissenschaftler wollen durch „Stratosphärische Injektion“ das Wetter manipulieren

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Keine Verschwörungstheorie mehr : Harvard-Wissenschaftler präsentieren von Öl-Industrie befürwortete “Stratosphärische Injektion”.

Gerüchte über „Chemtrails“ (künstlich erzeugte Kondensstreifen am Himmel mit Chemikalien) erhielten neue Nahrung, als Harvard-Wissenschaftler ein 20-Millionen-Dollar Geo-Engineerin-Programm ankündigten, dass schon in wenigen Wochen beginnen soll – das erste derart umfassende Projekt dieser Art – mit dem Ziel, den globalen Temperaturanstieg aufzuhalten.

Mit anderen Worten, Geo-Engineering machte soeben einen kolossalen Schritt näher an die Realität heran, und zwar in einem riesigen Maßstab, aber was einige Wissenschaftler als eine lebensfähige, kostengünstige Lösung sehen, bei Kosten von 10 Milliarden Dollar, betrachten andere als eine alptraumhafte Entwicklung – welche etztendlich katastrophale Dürre hervorrufen könnte.

„Irgendwann im nächsten Jahr“, so erklärt MIT Technology Review, „hoffen die Harvard-Professoren David Keith und Frank Keutsch, von einem Standort in Tucson, Arizona, aus einen Ballon in große Höhen zu starten, der an eine mit Propellern und Sensoren ausgerüstete Gondel gekoppelt ist.

Nach anfänglichen Engineering-Tests würde der ‚StratoCruiser‘ einen feinen Nebel aus Materialien wie Schwefeldioxid, Aluminiumoxid oder Calciumcarbonat in der Stratosphäre versprühen. Die Sensoren würden dann die Reflexionsvermögen der Teilchen messen, den Umfang, in dem sie sich verflüchtigen oder miteinander verbinden, und wie sie in der Atmosphäre mit anderen Verbindungen in Wechselwirkung treten.“

„Wir würden gern die ersten Flüge im nächsten Jahr machen“, versicherte Professor David Keith während des Forums über US Solar Geo-Engineering Forschung, welches von der Carnegie Stiftung für Internationalen Frieden veranstaltet wurde. Gemäß MIT Technology Review wird diese umfassende Studie eine der ersten ihrer Art sein, die Geo-Engineering als potenzielles Mittel im Kampf gegen die globale Erwärmung außerhalb der Grenzen eines Labors oder einer sonstwie kontrollierten Umgebung untersucht.

„Das ist nicht die erste oder die einzige Universitätsstudie“, sagte Mitbegründer Gernot Wagner, zitiert von The Guardian, „jedoch ist sie sicherlich die größte und die umfassendste.“

Einige Wissenschaftler sind fest davon überzeugt, dass steigende Temperaturen und das gehäufte Auftreten von drastischen Wetterereignissen – sowie die aus diesen beiden resultierende Zerstörung des gesamten Ökosystems – es zu einer vorrangigen Priorität machen, fortgeschrittene Versuche zur Manipulation der Atmosphäre des Planeten und zur Reduzierung der Sonneneinwirkung zu unternehmen.

Keith ist sich des Potenzials für Geo-Engineering so sicher – mit Veröffentlichungen zu diesem Thema seit Anfang der 1990er Jahre – dass er bereits 2014 versuchte, die Genehmigung für das Projekt zu erreichen, als es zum ersten Mal vorgeschlagen wurde. Ein Experiment, das für New Mexico geplant war und im Jahr 2012 beginnen sollte, ist nie verwirklicht worden. Aber Anfang Februar 2013 argumentierte der angesehene Wissenschaftler und Ingenieur, dass es „fahrlässig“ wäre, keine Experimente durchzuführen, und er fügte hinzu:

„Ich sage nicht, dass es funktionieren wird, und ich sage nicht, dass wir es tun sollten, aber es wäre leichtsinnig, nicht mit ernsthafter Forschung darüber zu beginnen. Je früher wir herausfinden, ob es funktioniert oder nicht, umso besser.“ Keutsch äußerte ähnliche Vorbehalte hinsichtlich der Umsetzung von Solar-Geo-Engineering in einem großen Maßstab, und ernannte es „eine erschreckende Perspektive“, welche man vermeiden sollte, solange nicht alle anderen Wege erschöpft sind. Gleichwohl bemerkte er, „Keinesfalls sollten wir in einer solchen Situation der Unkenntnis den Vorrrang gegenüber Wissen überlassen.“

Wenn man Wärme in der Stratosphäre verbreitet, könnte das verändern, wie viel Wasser aus der Troposphäre in die Stratosphäre transportiert wird, und die Frage ist, ein wie starker Domino-Effekt mit allen möglichen Konsequenzen letztlich dadurch kreiert wird?

Was wir tun können, um dies zu quantifizieren, ist mit Laborstudien zu beginnen und versuchen, die relevanten Eigenschaften dieser Aerosole zu begreifen.”

Während die Harvard-Wissenschaftler verhaltenen Optimismus über das Programm vermittelten, sind andere der Ansicht, dass die Verwirklichung von Solar-Geo-Engineering in dem Umfang, der nötig ist, um Effektivität zu erreichen, bestimmte lokalisierte Ökosysteme vernichten könnte – wie etwa die 1,6 Kilometer lange Sub-Sahara-Ausdehnung, die als Afrikas Sahel-Zone bekannt ist.

In einer Studie zur Überprüfung der theoretischen Vorteile des Geo-Engineering kam eine Gruppe von britischen Meteorologen 2013 zu dem Schluss, dass – anstatt ein isolierendes Schutzschild zu schaffen – diese Praxis vielmehr eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes bewirken könnte.

Obwohl sie sich außerstande sahen, endgültig zu beurteilen, ob künftiges Geo-Engineering tatsächlich die planetarische Katastrophe bedeuten könnte, die sie vermuten, hielten die Wissenschaftler für diese Studie jedenfalls die Aussage fest, dass das „Ausbringen von Aerosolen in der Stratosphäre der nördlichen Erdhalbkugel in der Sahel-Zone Dürre verursachen würde.“ Das ist die kritische Entwickungsmöglichkeit, wenn man es in Zusammenhang mit der letzten Sahel-Dürre betrachtet – einer Erscheinung über zwei Jahrzehnte hinweg, von 1970 bis 1990, die mindestens 250.000 Menschen das Leben kostete und weitere 10 Millionen vertrieb -, die als „eine der größten humanitären Katastrophen der Welt“ eingeordnet wird.

Neben dem Freisetzen von Chemikalien in der Atmosphäre mit potenziell umwälzenden Auswirkungen, geht die Praxis des Geo-Engineering mit einem besonderen Orwell’schen Vorbehalt einher – Indiskretion, die bislang von der sich entwickelnden neuen Regierung von Präsident Donald Trump gezeigt wurde.

Denn trotz der vorausschauenden Warnungen von umsichtigen Wissenschaftlern auf diesem Gebiet scheinen die Beamten nun zu weit ausgedehnten Tests und Experimenten entschlossen zu sein – ohne dabei die dringend erforderliche Vorsicht zu üben. „Eindeutig sind Teile der Trump-Regierung nur zu sehr bereit, die Tür für rücksichtslosen Pläne wie die von David Keith zu öffnen, und vielleicht haben sie bereits heimlich die Genehmigung für Open-Air-Experimente gegeben“, sagte Silvia Riberio, von der Technologie-„Aufpasser“-Organisation ETC Group gegenüber The Guardian. „Besorgniserregenderweise könnte Geo-Engineering sich als der bevorzugte Ansatz der Regierung zum Problem der globalen Erderwärmung herausstellen. Nach ihrer Ansicht könnte der Bau „einer großen schönen Wand aus Sulfat im Himmel“ eine perfekte Ausrede dafür sein, um eine unkontrollierte fossile Brennstoffgewinnung zu erlauben. Wir müssen uns auf radikale Emissionskürzungen konzentrieren, nicht auf gefährliche und unbillige Reparaturversuche mithilfe von Technik.“

Ein Mitglied der Trump-Administration und ehemaliger Ölindustrie-Top-Boss scheint sich hinter die fabrizierte Lösung für das Problem der steigenden Temperaturen gestellt zu haben, so berichtet der Guardian. „US-Außenminister Rex Tillerson hat sich ebenfalls zu Geo-Engineering bekannt und den Klimawandel als ein ‚technisches Problem‘ bezeichnet.

ExxonMobil’s Finanzierung der Industrie, die den Klimawandel leugnet, wird derzeit staatsanwaltschaftlich untersucht in den Vereinigten Staaten, was hingegen weniger bekannt sein mag, ist, dass ExxonMobil-Wissenschaftler unter Tillerson’s Herrschaft als Vorstandsvorsitzender zu den führenden Entwicklern von Geo-Engineering-Technologien wie CO2-Entfernung wurden.“

Zum Thema des schlimmsten denkbaren Ergebnisses für das Klima des Planeten und dem nahezu unvermeidlichen gefährlichen Anstieg des Meeresspiegels – übrigens bereits Realität – sagte Tillerson bei einem ExxonMobil Aktionärstreffen im Jahr 2015, um auf das zu reagieren was auch immer das Klimasystem und seine Auswirkungen uns aufgeben, sei es in Form ansteigender Meeresspiegel, dem, so denken wir, durch verschiedene technische Einrichtubgen in Küstengebieten begegnet werden kann, bis zu Änderungen in der landwirtschaftlichen Produktion aufgrund von Veränderungen der Wetterverhältnisse , die durch den Klimawandel verursacht werden oder auch nicht.“

Gegen ExxonMobil wird, natürlich, ermittelt wegen Beschuldigungen, die bekannten schädlichen Auswirkungen auf die Atmosphäre durch Schadstoffe aus der Öl- und Gasindustrie zu decken – und dass bestimmte Gase tatsächlich die globale Erwärmung verursachen. Ob das Harvard-Projekt Erfolg haben wird – oder ob auch nur ein Flugzeug in diesem Zusammenhang den Boden verlässt – bleibt abzuwarten. Wie Keith neulich beklommen bemerkte, „Wir halten nicht um jeden Preis an dem Experiment fest. Wir sind derzeit in dieset Richtung unterwegs, es zu tun, aber je nachdem, was ein Beratungsausschuss sagt, und was wir technisch lernen, sind wir sicherlich bereit zu stoppen. Unser langfristiges Ziel ist es, eine nachhaltige Anstrengung in der Solar-Geo-Engineering-Forschung zu schaffen, die es uns erlaubt, mehr darüber auszusagen, wie es tatsächlich öffentlichen Nutzen bieten könnte. “

Verweise:

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