Atemberaubende neue Bilder zeigen die Sonnenoberfläche so detailliert wie nie zuvor

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Die National Science Foundation [Nationalfonds für die Wissenschaften] (NSF) veröffentlichte das höchstauflösendste Bild von der Sonnenoberfläche, das jemals aufgenommen wurde.
Wissenschaftler sagen, dass die unglaubliche Detailtiefe dazu beitragen wird, “die größten Rätsel über die Sonne zu lösen”.

Das Bild wurde am 10. Dezember 2019 vom Daniel K. Inouye-Sonnenteleskop (DKIST) aufgenommen – dem größten Sonnenteleskop der Welt.

 

Während einer Pressekonferenz am 24. Januar sagte DKIST-Direktor Thomas Rimmele:

“Dies sind die Bilder und Filme mit der höchsten Auflösung, die jemals von der Sonnenoberfläche aufgenommen wurden. Bisher haben wir nur die Spitze des Eisbergs gesehen.”

Das neue Teleskop auf Haleakalā in Maui wurde gebaut, um die Sonne zu untersuchen, und die aufgenommenen Bilder zeigen atemberaubende Details, die weit über alles hinausgehen, was bislang aufgenommen worden war. Rimmele sagte, das Teleskop werde helfen, “die größten Geheimnisse über die Sonne zu lüften”.

Die kleinen Abschnitte auf den Fotos sind eigentlich Konvektionskörnchen und riesig – von der Größe des US-Bundesstaates Texas.

Zu den Fotos sagte der Astronom Jeff Kuhn von der Universität von Hawaii am Mānoa-Institut für Astronomie:

“Es ist buchstäblich der größte Sprung in der Fähigkeit der Menschheit, die Sonne vom Boden aus zu studieren, seit Galileo.”

Größe der Sonne

Die Bildveröffentlichung markiert den Beginn einer, wie Wissenschaftler hoffen, Studie über die Sonne während der nächsten 50 Jahre, unter Einschluss von zwei der jeweils 22 Jahre dauernden Solarzyklen der Sonne. Und wie sich herausstellt, ist DKIST seit dem Konstruktionsbeginn 2012 noch nicht einmal voll funktionsfähig, doch sind die ersten Bilder dieser Art bereits sehr beeindruckend.

Am 10. Dezember war nur der Visible Broadband Imager [Optischer Breitband-Bildgeber] (VBI) in Betrieb. Am 23. Januar ging dann das zweite Instrument von DKIST, das Visible Spectro-Polarimeter [Optisches Spektro-Polarimeter] (VISP), online. Laut space.com teilt VISP das Licht in seine Komponentenfarben auf, um präzise Messungen seiner Eigenschaften entlang mehrerer Wellenlängen zu ermöglichen.

Alle Instrumente sollten bis Juli 2020 einsatzbereit sein.

Dank der Auflösung und Empfindlichkeit von DKIST wird das Teleskop, wenn es voll funktionsfähig ist, das Magnetfeld der Sonne abtasten können. Das DKIST wird erforschen, was das Weltraumwetter und jene geladenen Teilchen antreibt, welche die Sonne freisetzt und die Dinge hier auf der Erde stören – wie etwa Satelliten, Energienetze und sogar die Kommunikationsinfrastruktur.

Matt Mountain von der Vereinigung der Universitäten für Forschung in der Astronomie erklärte dazu:

“Auf der Erde können wir sehr genau vorhersagen, ob es irgendwo auf der Welt regnen wird, doch beim Weltraumwetter sind wir einfach noch nicht soweit.”

Wenn alles nach Plan verläuft, sollte DKIST auch ein wenig Aufschluss darüber geben, warum der Kranz der Sonne tatsächlich heißer ist als ihre Oberfläche.

“Die wahre Stärke des Inouye-Solarteleskops ist seine Flexibilität und sein Ausbaupotential”, sagte Dave Boboltz, Programmdirektor der Astronomie-Abteilung der National Science Foundation.
“Es ist so, als hätte man ein Schweizer Taschenmesser, um die Sonne zu studieren.”

 

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