Als ob das Jahr 2020 nicht schon schlimm genug wäre, haben wir es neben dem möglichen Beginn des 3. Weltkriegs, den massiven Buschfeuern in Australien, der Heuschreckenplage im Nahen Osten und in Afrika und dem neuartigen Coronavirus nun auch noch mit einem Asteroiden zu tun, der auf die Erde zurast. Der Asteroid könnte, laut Wissenschaftlern, sogar noch in dieser Woche auf die Erdatmosphäre prallen, was zu einer atmosphärischen Explosion führen würde.
Der Asteroid mit der Bezeichnung ‘2020 DP4′ folgt der sich kreuzenden Erdumlaufbahn und nähert sich unserem Planeten. Die von der NASA gesammelten Informationen zeigen, dass dieses Weltraumgestein groß genug ist, um eine heftige Explosion in der Atmosphäre zu erzeugen, wenn es der Erde tatsächlich zu nahe kommt.
Der Asteroid wird vom NASA-Zentrum für Erdnahe Objektstudien (CNEOS) genau überwacht.
Die letzte atmosphärische Explosion eines Asteroiden fand über der Stadt Tscheljabinsk in Russland statt, die einen Blitz erzeugte, der 30-mal heller als die Sonne war und seinerzeit 180 Fälle von Augenbeschwerden und 70 Fälle von vorübergehender blitzbedingter Blindheit verursachte.
Am besten sollte man also darauf achten, dass man nicht mit bloßem Auge auf die Erscheinung starrt, ähnlich wie man keinesfalls direkt in die Sonne schauen sollte, egal wie neugierig man auch sein mag.
2020 DP4 rast auf uns zu und wird Ende dieser Woche, am Sonntag, dem 22. März, um 14:36 Uhr EST (Eastern Standard Time = 19:36 deutscher Zeit) ein wahres Weltraumspektakel auslösen. Im Vergleich zu dem kleineren Asteroiden #2020 EF’, der gestern am 18. März 2020 in der Erdatmosphäre verdampft ist, hat DP4 laut Angaben von CNEOS einen viel größeren Durchmesser bei einer Breite von ca. 55 Metern und einer höheren Geschwindigkeit von 29.000 Kilometern pro Stunde.
Während 2020 EF als Aten-Asteroid klassifiziert wurde, gehört 2020 DP4 dagegen zur Apollo-Familie der Weltraumgesteine. Obwohl die beiden Asteroiden unterschiedlich eingeordnet werden, ist bekannt, dass sie die Erdumlaufbahn schneiden, wenn sich der Planet um die Sonne bewegt.
CNEOS sagte voraus, dass 2020 EF in einer Entfernung von 0,04241 astronomischen Einheiten oder ungefähr 6,5 Millionen Kilometern an der Erde vorbeifliegen werde. In der Zwischenzeit wird 2020 DP4 der Erde viel näher kommen, und zwar mit einer Entfernung, die laut CNEOS nur 0,00901 astronomische Einheiten oder etwa 1,35 Millionen Kilometer beträgt.
Während die NASA zum Ausdruck gebracht hat, dass beide Asteroiden nicht direkt mit der Erde kollidieren werden, haben die NASA und die Federal Emergency Management Agency (FEMA) der US-Regierung im vergangenen Jahr an einer Übung mit anderen internationalen Partnern teilgenommen, um mit Asteroiden umzugehen, die eine zukünftige Gefahr für Auswirkungen darstellen könnten. Im vergangenen Jahr hatte die NASA SpaceX im Rahmen des DART-Programms (Double Asteroid Redirection Test), das eine als ‘Kinetischer Stoßkörper’ bekannte Technik verwendet, einen Auftrag über 69 Millionen US-Dollar erteilt, um einen Asteroiden von seinem beabsichtigten Weg abzulenken. Die Mission besteht darin, eine oder mehrere SpaceX Falcon 9-Raketen auf den Weg eines sich nähernden erdnahen Objekts zu schicken, in diesem Fall den Kleinen Mond des Asteroiden Didymos im Oktober 2022.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist ebenfalls an dieser gemeinsamen Mission beteiligt, eine Raketensonde in Richtung des Kleinen Mondes von Didymos zu schicken.
Nächsten Monat wird voraussichtlich ein dritter Asteroid mit der Bezeichnung ‘52768 (1998 OR2)’ der Erde relativ nahekommen .Das 1998 erstmals entdeckte Weltraumgestein, das viel größer als 2020 FE und 2020 DP4 ist und 1,8 bis 4 Kilometer in der Breite misst, wird voraussichtlich innerhalb von etwa 6,5 Millionen Kilometern passieren, ds heißt, mit etwa dem 17-fachen der Entfernung von der Erde zum Mond, und mit einer Geschwindigkeit von 31.320 Kilometern pro Stunde. CNEOS gibt an, dass dieser dritte Asteroid am 29. April um 4:56 Uhr EST (9:56 deutscher Zeit) an der Erde vorbeifliegen wird.
Laut CNN versichert die NASA desweiteren, dass 52768 (1998 OR2) die Erde trotz der Bedenken wegen seiner Einstufung als “potenziell gefährlich” nicht treffen wird. Der Asteroid ist der NASA zufolge jedoch “groß genug, um globale Effekte zu verursachen”.
Der nächste potenzielle Asteroid, der bei einem Aufprall auf die Erde erheblichen Schaden anrichten könnte, wird voraussichtlich am 13. April 2029 durch unser Sonnensystem fliegen und sich der Erde nähern. Der riesige eisige Weltraumfelsen – bekannt unter der Bezeichnung ‘99942 Apophis’, für den ägyptischen Gott des Chaos – ist 340 Meter breit und wird mit einer Geschwindigkeit von über 108.000 Kilometern pro Stunde vorbeirasen. Laut NASA hat Apophis eine statistische Wahrscheinlichkeit von 2,7%, die Erde zu treffen – eine eher geringe Risikoquote.
Zum Glück sollten wir in naher Zukunft kein Szenario wie im Science-Fiction Katastrophenfilm Independence Day erleben.
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