Ein Team internationaler Forscher glaubt, Hinweise darauf gefunden zu haben, dass es einst Leben auf dem Mars gab.
Die Experten wollen aber noch keine voreiligen Schlüsse ziehen.
Die besagten Hinweise bestehen in speziellen Verbindungen, die als Thiophene bekannt sind und laut einer in der Zeitschrift Astrobiology veröffentlichten Studie vom autogroßen Erkundungsfahrzeug ‘Curiosity’ [“Wissbegier] der NASA auf dem Mars gefunden wurden.
In einer Erklärung sagte der Hauptautor und Astrobiologe der Washington State Universität, Dirk Schulze-Makuch:
“Wir haben mehrere biologische Verbindungen mit Thiophen identifiziert, die wahrscheinlicher sind als chemische, doch brauchen wir immer noch weitere Beweise”.
Das Team zieht jedenfalls keine voreiligen Schlüsse etwa dahingehend, dass der Mars einst von komplexen Lebensformen gewimmelt hätte, wie es sie auf der heutigen Erde gibt, geschweige denn auf die Möglichkeit, dass er reich an schmackhaften, erhabenen Trüffeln gewesen wäre. Die Studie vermutet vielmehr, dass ein biologischer Prozess, an dem Bakterien beteiligt sind, die Ursache für die organische Verbindung sein könnte, die auf dem Marsboden austritt.
Schulze-Makuch fügte hinzu:
“Wenn man Thiophene auf der Erde findet, so möchte man meinen, dass sie organischen Ursprungs sind, aber auf dem Mars muss die Messlatte, um das zu beweisen, etwas höher sein.”
Thiophene bestehen im Wesentlichen aus zwei bio-essentiellen Elementen: Schwefel und Kohlenstoff. Astrobiologen sind sich nicht sicher, ob die Verbindung durch biologische Prozesse oder ein nicht-biologisches Ereignis wie beispielsweise einen Meteoriteneinschlag erzeugt wurde, der Sulfate auf sehr hohe Temperaturen erhitzt haben könnte.
Und sollten die Verbindungen die Existenz von Leben vor langer Zeit signalisieren, könnten sie durch Bakterien entstanden sein, welche die Sulfate vor etwa drei Milliarden Jahren abgebaut haben.
Die Wissenschaftler sind jedoch bislang noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem sie zu Schlussfolgerungen bereit sind.
Dennoch hat die Entdeckung die Forscher in Begeisterung versetzt, die hoffen, dass die laufende Erforschung des Planeten mehr Licht auf die Geschichte des Mars werfen kann – und möglicherweise auch auf die Existenz von Leben.
Schulze-Makuch ergänzte dazu:
“Wie Carl Sagan einst sagte, erfordern außergewöhnliche Behauptungen außergewöhnliche Beweise.”
“Ich denke, ein Beweis erfordert wirklich, dass wir tatsächlich Menschen dorthin schicken, und ein Astronaut schaut durch ein Mikroskop und sieht eine sich bewegende Mikrobe.”
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