Es gibt einen Klimawandel – Aber ist er menschengemacht?

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Titelbild: Der amtierende Präsident der USA – Donald Trump – ist einer der größten Klimaleugner unserer Zeit, mit verheerenden Folgen für die Welt

Ist der Klimawandel real? Und wenn ja, sind wir Menschen überhaupt dafür verantwortlich? Wir zeigen dir Fakten zu Ursachen und Folgen des Klimawandels – und was du tun kannst.

Hunderttausende junge Menschen gehen jeden Freitag weltweit auf die Straße, um für mehr Klimaschutz zu protestieren: Fridays for Future. 195 Länder dieser Welt haben sich vorgenommen, „einem gefährlichen Klimawandel entgegenzuwirken“: im Pariser Klimaabkommen. Doch wer bei Google oder Youtube nach dem Klimawandel sucht, bekommt ein anderes Wort vorgeschlagen: „Lüge“. Zeit für die Wahrheit – und ein paar Fakten.

Ist der Klimawandel eine Lüge?

OK, beginnen wir mal ganz von vorne: Was ist der Klimawandel überhaupt? Vereinfacht gesagt: Klimawandel ist, wenn sich das Wetter auf der Erde über einen sehr langen Zeitraum verändert – ablesen lässt sich das zum Beispiel an der durchschnittlichen Temperatur oder der Menge an Regen oder Schnee. Forscher schauen sich also nicht nur die Dürre in Deutschland im letzten Sommer an oder das Hochwasser in Brandenburg vor zwei Jahren. Sondern sie blicken auf die Entwicklung seit dem Jahr 1850.

Seit dieser Zeit, also seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, ist die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um fast ein Grad gestiegen. Und die vergangenen vier Jahre – 2015 bis 2018 – waren die wärmsten, die Klimaforscher je gemessen haben. Das berichtet die Weltwetterorganisation der Vereinten Nationen. Der Klimawandel ist also keine Lüge, sondern real.

Vielleicht denkst du jetzt: Ein Grad? Das ist kein Wandel, sondern ein Witz! Naja, für unseren Planeten und alle, die dort wohnen ist es nicht so lustig. Denn ein Grad Erderwärmung ist ja nur der weltweite Durchschnitt, an manchen Orten ist es deutlich mehr – am Nord- und Südpol zum Beispiel. Je wärmer es dort wird, desto mehr schmilzt das Eis. Das lässt den Meeresspiegel steigen und sorgt für Überschwemmungen.

Erdbeben auf Indonesien: Die Schlammwogen und die Riesenwelle rissen im September 2018 insgesamt 3.400 Menschen in den Tod.

Außerdem nimmt die Erdatmosphäre – vereinfacht gesagt: die Luft – mehr Wasserdampf über dem Meer auf, wenn es wärmer wird. Das ist pure Physik und bedeutet, dass es anderswo heftiger regnet oder schneit. Deswegen spüren wir jetzt schon, dass unser Wetter immer extremer wird.

Ein belgisches Forschungszentrum hat mal nachgezählt: Allein im vergangenen Jahr gab es weltweit 281 Naturkatastrophen, die rund 60 Millionen Menschen trafen – und mehr als 10.000 von ihnen das Leben kostete. Dürre in Kenia, Erdbeben auf Indonesien, tödliche Fluten in Japan, Hurricans in den USA – merkst du was? Normal ist das nicht.

Ist der Mensch wegen CO2 schuld am Klimawandel?

Klar, den Klimawandel hat es schon immer gegeben. Aber wir Menschen beschleunigen ihn. Stell dir mal die Welt vor 200 Jahren vor – also das Leben von der Ur-Oma deiner Oma. Sie hatte kein Auto und das Flugzeug war noch nicht einmal erfunden. Möglicherweise hat sie auf dem Feld gearbeitet, allerdings nicht mit Maschinen, sondern mit der Hand. Fleisch gab es nur am heiligen Sonntag. Und große Kraftwerke mit rauchenden Schornsteinen waren auch noch eher selten auf der Welt.

Heute ist es normal, dass Menschen Autos besitzen, um die Welt fliegen und für Firmen arbeiten, die überall auf dem Planeten ihre Fabriken und Maschinen haben. Worauf ich hinaus will: Wir verbrennen deutlich mehr Kohle und Öl, um unser Leben und unseren Wohlstand anzutreiben. Und das heizt auch das Klima auf. Denn bei der Verbrennung dieser Rohstoffe gerät ein Gas in die Atmosphäre: Kohlenstoffdioxid.

+++ Ist CO2 giftig und gefährlich? +++

CO2 kennst du vielleicht aus dem Chemie-Unterricht. Wusstest du, dass unsere Luft gerade mal zu 0,04 Prozent aus diesem Gas besteht? Der Punkt ist: Diese kleine Menge hat große Folgen, wenn sie sich verändert. Stell dir unsere Erde vor wie ein riesiges Treibhaus. Die Sonne strahlt von außen drauf, und durch das Glas – die Hülle unserer Erde – dringen die meisten Strahlen durch und treffen auf den Erdboden. Der erwärmt sich und gibt die Wärme wieder in die Luft ab. Das muss so sein, sonst wäre es ziemlich kalt hier.

Damit es aber nicht zu heiß wird, muss ein Teil der Wärmestrahlung die Erde, also das Treibhaus, wieder verlassen. Und jetzt kommt das CO2 ins Spiel: Je mehr davon in der Luft ist, desto weniger Wärme kann die Erde verlassen. Denn das Gas bleibt in der Atmosphäre, saugt die Wärmestrahlung quasi auf und schickt sie wieder zurück auf die Erde. Das heizt unserem Planeten mächtig ein, wie dir auch diese Grafik von Statista zeigt. Weil wir Menschen durch unser Leben immer mehr CO2 ausstoßen, verstärken wir den Treibhauseffekt – und damit auch den Klimawandel.

Was kann ich schon gegen den Klimawandel tun?

Ganz ehrlich: eine ganze Menge. Denn wir können diese gefährliche Entwicklung nur bremsen, wenn wir unser eigenes Verhalten ändern. Du kannst schon heute damit anfangen: weniger fliegen und Auto fahren, dafür mal die Bahn nehmen oder in die Pedale treten. Außerdem schützt du das Klima, wenn du weniger Fleisch isst.

Warum? Tiere brauchen Futter. Rinder, Schweine und Hähnchen zum Beispiel bekommen massenhaft zerkleinerte Sojabohnen. Um die anzubauen, braucht es eine riesige Fläche, die man auch für Wälder nutzen könnte.

Fassen wir zusammen: Der Klimawandel ist real, wir Menschen beschleunigen ihn – und gefährden damit unser eigenes Leben. Wenn du das Klima schützen willst, machen schon kleine Veränderungen einen großen Unterschied. Überzeugt?

 

Quelle: handelsblatt.com

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