E-Autos sind schuld: Diese beliebte Automarke muss jetzt sterben

Der Klimaschutz wird auch für Verbraucher immer wichtiger. Eine Umfrage zeigt nun: Immer mehr Menschen würden sich aus Umweltschutzgründen ein E-Auto kaufen. Doch das bedeutet nun den Tod einer beliebten Automarke.

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E-Autos sind oft schon heute die günstigere Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der britischen Energieberatung Element Energy, die vom Bundesverband der Verbraucherzentralen in Auftrag gegeben wurde. Die Experten untersuchten die E-Auto-Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern. Für viele vielleicht überraschend: Trotz der höheren Anschaffungspreise sind die nahezu emissionsfreien Fahrzeuge vor allem für Verbraucher mit niedrigem Einkommen langfristig kosteneffizienter.

Doch das bedeutet nun den Tod einer erfolgreichen und beliebten Automarke in deutscher Hand.

Autobauer Honda plant nun eine komplette neue E-Serie mit futuristischem Look.

Laut einer aktuellen Umfrage würden 30 Prozent der Befragten als nächstes ein reines Elektroauto wählen, weitere 20 Prozent einen Plug-in-Hybriden, also einen Verbrenner mit elektrischer Auflademöglichkeit. Das reine E-Auto liegt somit bereits gleichauf mit dem klassischen Benziner. Für einen Diesel würden sich nur noch neun Prozent der Verbraucher entscheiden. Für die Umfrage befragte das Institut Statista Q im Oktober im Auftrag von Eon über 2000 Führerscheinbesitzer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren.

Deutsche Autobauer heben ihre e-Auto Produktion von Jahr zu Jahr immer mehr an.

Besonders gefragt sind E-Autos laut der Umfrage in Berlin, wo sich 40 Prozent der Befragten für ein rein elektrisches Fahrzeug und weitere 15 Prozent für einen Plug-in-Hybriden entscheiden würden. Auch in Hamburg (35 Prozent) und Hessen (34 Prozent) stehen rein elektrische Fahrzeuge hoch im Kurs.

Der türk. Präsident Erdogan steht stolz vor dem SUV-Modell der türk. E-Auto Marke TOGG: Auch ganze Länder – wie in diesem Beispiel die Türkei – konzentrieren sich auf den zukunftsträchtigen Elektro-Auto Markt.

Der wichtigste Grund für den Umstieg auf Elektromobilität war mit 69 Prozent klar “Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein”. Weitere 60 Prozent sehen in Elektromobilität “die Technik der Zukunft” und 51 Prozent ließen sich von “Kaufprämien und steuerlichen Vorteilen” überzeugen.

Dank dem Umweltbonus in Höhe von bis zu 9.000 Euro und anderen Finanzspritzen, verkauften Autobauer im letzten Jahr ca. 336.000 Elektroautos. Gegenüber 2020 ist das ein sattes Plus von 83 Prozent. Die Tendenz? Steigend. „Es ist wahrscheinlich eine der größten industriellen Transformationen in der Geschichte des Kapitalismus“, sagte Scott Keogh, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group of America, in einem Interview. Das E-Auto ist für VW offenbar der heilige Gral. Denn dank staatlicher Förderung lassen sich Elektroautos heute unheimlich gut unters Volk bringen. Alte Marken, die nach Abgasen stinken, hingegen nicht. Sie werden kurzerhand abgestreift. So lässt wohl auch VW eine Traditionsmarke sterben.

Das aus einer europäischen Traditionsmarke von VW

Die spanische VW-Tochter Seat baut tolle Autos, die Absatzzahlen stimmen, und die Marke hat mit einem Durchschnittsalter von knapp 40 Jahren die jüngste Kundschaft. Aber genau das könnte den Spaniern zum Verhängnis werden. Neuerlich macht das Gerücht die Runde, dass VW-Chef Herbert Diess die VW-Tochter Seat auslaufen lassen will. Die Nachricht, die zuerst vom öffentlich-rechtlichen Nachrichtenportal des Deutschlandfunks und der Wirtschaftsseite Business Insider dahingehend interpretiert wurde, fußt auf einem Post unter Diess’ Namen, den er am 7. März auf dem Berufsnetzwerk Linkedin veröffentlicht hat.

Nach einer große Produktoffensive schaltet die spanische VW-Tochter einen Gang zurück. Frühestens in zwei Jahren ist mit neuen Modellen zu rechnen – auch bei Cupra.

Darin geht es anlässlich eines Treffens mit dem spanischen Premierminister Pedro Sánchez und dem spanischen König Felipe VI. darum, dass man sich unisono von der Strahlkraft der Marke Cupra begeistert zeigt und sie “zu einer der jugendlichsten und vollelektrischen Automarken weltweit” machen will. Dass sich daraus ergibt, dass die Marke Seat geopfert wird, scheint gar nicht weit hergeholt. Aber noch etwas anderes wird deutlich. Die noch vor drei Jahren als Sportmarke aus dem Boden gestampfte Marke Cupra, die momentan mit 310 PS starken Verbrenner-Motoren und einem zu erwartenden Fünfzylinder im Formentor VZ5 mit 390 PS für Furore bei den sportbegeisterten Autofahrern sorgt, wird wohl mit derartigen Antrieben nicht mehr aufwarten.

Nur noch E-Autos in Martorell

Bereits jetzt wird das Seat-Werk in Martorell auf die E-Auto-Produktion umgerüstet.
(Foto: Seat)

Denn, und das ist durch den Post bestätigt, das Seat-Werk in Martorell wird in Zukunft nur noch Elektroautos bauen. “Unsere Pläne sind kühn: Umwandlung von Martorell in ein vollelektrisches Carplant. Lokale Zellproduktion in Spanien, Aufbau von Infrastruktur für schnelles Laden und grüne Energie”, schreibt Diess in dem Post. Momentan werden in Martorell der Seat Ibiza, Arona, Leon und die entsprechenden Cupra-Modelle gebaut. Die SUV Ateca und Tarraco laufen in Wolfsburg respektive bei Skoda in Kvasiny vom Band.

Auch dass der neue Cupra-Chef Wayne Griffiths seit Oktober 2020 zusätzlich die Leitung von Seat übernommen hat, könnte ein Indiz für das Verschmelzen der Marken oder eben für das Ende von Seat sein. In Martorell jedenfalls präsentierte der Brite die Cupra-Reihe der kommenden Jahre, die anscheinend ganz auf Batteriebetrieb setzen soll. “Das erste vollelektrische Modell Cupra Born wird noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Der kleine BEV macht einen guten ersten Eindruck – hochemotional und mehr Cupra als alles andere zuvor”, heißt es in dem Post.

Ob das alles am Ende so zu lesen ist, dass die Marke Seat in ihrer Existenz bedroht ist, mag hier nicht abschließend gesagt werden. Fakt ist aber, dass der VW-Konzern weiter auf eine totale Elektrifizierung seiner Modelle und der seiner Töchter setzt. Wie und ob sich Seat in dieses Gebilde einfügen wird, bleibt abzuwarten.

Besonders junge Menschen sind an E-Autos interessiert

Entsprechend wichtig war den Befragten, die künftig ein E-Auto fahren wollen, auch die Produktionsweise ihres zukünftigen Wagens: 91 Prozent gaben an, es sei ihnen wichtig oder sehr wichtig, dass das Fahrzeug klimafreundlich produziert wurde. Für ein klimafreundlich produziertes Auto würden 63 Prozent der Befragten auch mehr Geld bezahlen.

Das Interesse am Kauf eines E-Autos war bei jüngeren Menschen besonders deutlich ausgeprägt. Unter den 18- bis 24-Jährigen würden sich demnach 35 Prozent für ein E-Auto entscheiden, bei Familien waren es ebenfalls 35 Prozent.

Attraktiv scheint außerdem die Tankstelle auf dem eigenen Dach: Besitzer einer Photovoltaik-Anlage, mit der sich das Elektroauto direkt betanken lässt, gaben zu 40 Prozent an, als nächstes ein Elektroauto kaufen zu wollen. 13 Prozent der Solaranlagenbesitzer gaben an, bereits ein E-Auto zu fahren.

Auch laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY nimmt der Markt für Elektromobilität in Deutschland immer mehr an Fahrt auf: Für das kommende Jahr rechnen die EY-Experten demnach mit einem Elektro-Marktanteil von 32 Prozent an allen Neuzulassungen. Im Jahr 2030 werden der Prognose zufolge dann zwei Drittel des Marktes der Neuzulassungen von Elektroautoherstellern dominier

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