Bereits über 3.000 tote Delfine an der Küste Perus angeschwemmt — und es geht weiter

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An einem Küstenabschnitt in Peru sind in den letzten drei Monaten bereits insgesamt mehr als 3.000 tote Delphine an Land gespült worden, und der beunruhigende Trend könnte noch weiter eskalieren.

Seit der jüngsten Entdeckung von 481 weiteren leblosen Delfinen in den letzten Tagen haben die Bewohner damit begonnen, eine Erklärung für das mysteriöse Massensterben zu fordern — und nach Einschätzung von beauftragten Experten ist die Erdölförderung vor der Küste der Region die wahrscheinlichste Ursache.

Laut einem Bericht der Zeitung Peru 21 hatten lokale Fischer in Lambayeque, Nord-Peru, als erste das unerklärliche Anschwemmen toter Delfiner an Land entdeckt — durchschnittlich etwa 30 Tiere pro Tag.

Während solche Massen-Strandungen nicht ganz und gar ungewöhnlich, indes nicht vollständig erforscht sind, sagt der peruanische Biologe Carlos Yaipen von der Wissenschaftlichen Organisation zum Schutz der Wassertiere, dass in diesem Fall wohl die Aktivitäten von Mineralölunternehmen in den nahe gelegenen Gewässern Schuld ist.

Yaipen ist der Ansicht, dass eine umstrittene Technik zum Nachweis von Öl unter dem Meeresboden mittels Sonar- oder akustischer Abtastung den massenhaften Tod von Meeresleben bewirkt.

“Die Ölgesellschaften nutzen unterschiedliche Frequenzen von Schallwellen, und die Effekte dieser Blasen sind kaum erkennbar, aber sie erzeugen später bei den Tieren Auswirkungen. Dies kann zum Tod durch akustische Einwirkungen führen, nicht nur bei Delfinen, sondern auch bei Seelöwen und Walen.“

Im Jahr 2003 entdeckten Wissenschaftler der Zoologischen Gesellschaft von London, dass Unterwassersonar dazu führen kann, dass sich mikroskopisch kleine Stickstoffblasen im Blutstrom und lebenswichtigen Organe von Wassersäugern bilden und letztlich den Tod der Tiere herbeiführen.

Darüber hinaus wird vermutet, dass niederfrequente akustische Sensoren eine Orientierungslosigkeit und innere Blutungen bei Tieren verursachen, welche dem ausgesetzt sind.

Bislang haben die peruanischen Behörden noch nicht das Unternehmen identifiziert, dessen Aktivitäten zu dieser schrecklichen Belastung der einheimischen Meeresfauna führen.

Laut Offshore Magazine, einer Fachzeitschrift für Erdölnachrichten, hat mindestens ein Unternehmen, die in Houston ansässige Ölgesellschaft BPZ Energy, seit Anfang des Jahres aktiv den Meeresboden vor der Küste Perus untersucht.

Verweise:

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