Trotz allen wissenschaftlichen Fortschritts ist es bis heute nicht gelungen, den Hunger auf der Welt zu besiegen.
Noch immer leidet ein Sechstel der Erdbevölkerung unter Mangelernährung. Dabei wäre Nahrung für alle da, meint die Filmemacherin Marie-Monique Robin. Ihr Dokumentarfilm zeigt, dass eine ökologische Landwirtschaft, die umweltgerecht und ressourcenschonend arbeitet, ausreichend Nahrung für alle Menschen bereitstellen könnte.
Die Menschenrechtserklärung von 1948 beinhaltet das Grundrecht auf Nahrung. Aber wie soll man diesem Grundrecht Geltung verschaffen angesichts klimatisch bedingter Hungerkatastrophen, der Erschöpfung von Böden und Wasserquellen, dem Verlust der Artenvielfalt und der weltweiten Landflucht von Bauern?
Die Dokumentation
Ein Sechstel der Weltbevölkerung leidet gegenwärtig Hunger. Aber das ist kein unab-wendbares Schicksal. Anhand von Beispielen aus Mexiko, Japan, Malawi, Kenia, Senegal, den USA und mehreren europäischen Ländern veranschaulicht Filmemacherin Marie-Monique Robin, dass radikales Umdenken gefordert ist und dass die Lebensmittelkette anders verwaltet und organisiert werden muss – und kann, um dem Hunger in der Welt Abhilfe zu schaffen.
Mittlerweile beweisen weltweit aktive Initiativen, dass ökologische Landwirtschaft, die umweltgerecht und ressourcenschonend verfährt, nicht nur möglich, sondern auch ertragreicher ist als die industrielle Produktion von Nahrungsmitteln. Voraussetzung dafür ist allerdings auch, dass den Bauern – und nicht nur den Großproduzenten unter ihnen – wieder eine Schlüsselrolle in der für die Zukunft der Menschheit unabdingbaren Entwicklung zugebilligt wird.
Ist die weltweite Hungersnot vermeidbar?
Davon ist die Filmemacherin Marie-Monique Robin überzeugt und zeigt anhand von Beispielen aus aller Welt, dass durch eine Umstrukturierung der Lebensmittelkette, ökologische Landwirtschaft und eine neue Rolle der Bauern der Lebensmittelkrise entgegengewirkt werden kann.
Lässt sich die Weltbevölkerung dauerhaft und gesund ernähren? Der Dokumentarfilm des ARTE-Themenabends “Bio für neun Milliarden” beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja! Hier wird beweisen, dass ein Sechstel der Weltbevölkerung, das heute noch Hunger leidet, durchaus satt werden könnte, wenn mit ökologischen und ressourcen-schonenden Anbaumethoden der richtige Weg eingeschlagen würde.
Sie lässt Agrarökonomen, Wirtschaftswissenschaftler und Vertreter internationaler Hilfsorganisationen zu Wort kommen, die sie bei ihren umfangreichen Recherchen auf vier Kontinenten befragt hat.
Sepp Holzer – Permakultur Vielfalt statt Einfalt, weg von Pestiziden
Holzer´sche Permakultur (Titelfoto: Krameterhof) ist eine natürliche Form der Landwirtschaft, die auf ein Arbeiten mit den Kreisläufen und Wechselwirkungen in der Natur aufgebaut ist. Ein Wirtschaften im Einklang mit der Natur ist nicht nur ökologisch richtig, es kann auch ökonomisch sehr erfolgreich sein!
“Lerne, mit der Natur zu reden, lerne sie richtig einzuschätzen: was bietet sie dir? Wer lernt zu beobachten, wird Nischen in der Produktion und in jedem Bereich der Land-wirtschaft finden, die es ermöglichen davon zu leben!”
Natürliches Denken, Leben und Arbeiten ist nicht nur Basis der Bewirtschaftung, es ist eine Lebenseinstellung, die sich quer durch alle Lebensbereiche zieht und nichts aus-schließt. Es geht darum, die Verantwortung für unsere Mitwelt und für alle Lebewesen anzunehmen und mit Zivilcourage für die Erhaltung einer lebenswerten Welt einzutreten! Es gilt den Entwicklungen unserer schnelllebigen Zeit voraus zu sein, voraus zu denken, anstatt kritiklos allem nachzulaufen.
“Frag die Natur, frage dein Land, dein Wasser, deine Tiere, ob sie sich unter deiner Lenkung wohl fühlen.”
Holzer´sche Permakultur beinhaltet Landschaftsgestaltung (Terrassenbau, Anlage von Hügel- und Hochbeeten, Wassergärten, Teichen, Humusrückhaltebecken, Trocken- und Feuchtbiotopen, Kleinklimazonen, etc.), Agroforstwirtschaft (Einbeziehung von Bäumen und Sträuchern in die landwirtschaftliche Nutzung), Fischerei, Wasserpflanzenzucht, Tierhaltung, Obstbau, Almwirtschaft und die Kultivierung von Alpenpflanzen und Heilkräutern. Auch der Tourismus ist nicht ausgeschlossen.
Holzer´sche Permakultur beruht auf jahrzehntelanger Erfahrung und Praxis – seit der Übernahme des Krameterhofes im Salzburger Lungau im Jahr 1962 entwickelt Sepp Holzer seine eigene Methode der Landbewirtschaftung ständig weiter.
Holzer´sche Permakultur wird im In- und Ausland auf zahlreichen Betrieben, in Institutionen und im Rahmen von Großprojekte praktiziert. Sie zeigt alternative Nutzungsmethoden in Extremzonen (von alpinen Regionen wie etwa am Krameterhof im Lungau bis hin zu Trockengebieten in Spanien und Portugal) auf, beschäftigt sich mit der Rekultivierung durch Intensivlandwirtschaft geschädigter Flächen, mit Katastrophen-vorbeugung (Hochwasser, Erosion, Sturmschäden, etc.), der Planung ganzheitlicher Projekte, der Schaffung von Natur-Erlebnis-Landschaften bis hin zu alternativen Golfplätzen und schließt die Auseinandersetzung mit alternativen Energiesystemen mit ein.
Besonderes Augenmerk wird auf den Wasserhaushalt der Landschaft gelegt, denn Wasser ist Leben! Wichtiger Bestandteil ist auch die Regulierung von sogenannten “Schädlingen” – also die Regulierung der Populationen schadenverursachender Organismen. Es geht um die Entwicklung selbsterhaltender Systeme, einer “symbiotischen” Landbewirtschaftung, die es jedem Einzelnen ermöglichen, seine persönliche Lebensstrategie darin zu ent-werfen.
Quellen: arte/krameterhof.at