Pakistan hat mehr als eine MILLIARDE Bäume gepflanzt

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Pakistan hat im August 2017 bereits sein gesetztes Milliarden-Baumziel erreicht – Monate früher als geplant. Jetzt sind die Hügel der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa durch neu gepflanzte Setzlinge wieder mit Leben erfüllt.

Das massive Wiederaufforstungsprojekt –  genannt “Milliarden-Baum-Tsunami” –  brachte auf 350.000 Hektar neue Bäume durch Anpflanzung und natürliche Regeneration mit sich, um die erschöpften Wälder der Provinz wiederherzustellen und die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen.

Grünes Gold: Pakistan investiert in seine Flora & Frauna

Rodungen und Naturkatastrophen haben die Wälder Pakistans über Jahrzehnte hinweg drastisch reduziert. Die Gesamtwaldfläche des Landes liegt zwischen 2% und 5% der Landfläche. Trotzdem weist Pakistan damit einen der niedrigsten Waldflächenanteile in der Region auf und liegt weit unter den von den Vereinten Nationen empfohlenen 12%.

Es ist zudem eines der sechs Länder, die am stärksten von der globalen Erwärmung betroffen sein werden. Khyber Pakhtunkhwa hatte große Waldflächen durch Abholzung verloren, was die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen und Erdrutschen erhöhte. Im Jahr 2016 war es in der Provinz zu Überschwemmungen gekommen, bei denen Dutzende Menschen starben.

1 Milliarde Bäume wurden in Pakistan gepflanzt

Grüne Erfolgsgeschichte

Der ehemalige Cricket-Star Imran Khan, der heute Politiker ist, und dessen Pakistan Tehreek-e-Insaf-Partei in Khyber Pakhtunkhwa regiert, steht an der Spitze des Milliarden-Baum-Tsunamis, der 2014 begann und 169 Millionen US-Dollar kostete.

 

Der Cricket-Star und heutige Politiker Imran Khan war der Frontmann beim Milliarden-Baum-Tsunami Projekt

Neben dem Nutzen für die Umwelt hat das Projekt ein Netzwerk privater Baumschulen aufgebaut, durch das die lokalen Einkommen gesteigert und umweltfreundliche Arbeitsplätze geschaffen wurden, auch für arbeitslose Jugendliche und Frauen in der Provinz.

Damit übertraf die Regierung Khyber Pakhtunkhwa auch ihr 348.400 Hektar großes Engagement im Rahmen der ‘Bonn Challenge’, einer globalen Initiative zur Wiederherstellung der am stärksten verödeten und entwaldeten Böden auf der Welt. Dabei sollen bis 2020 weltweit 150 Millionen Hektar degradiertes und gerodetes Land, und 350 Millionen Hektar bis zum Jahr 2030 wiederhergestellt werden. Pakistan hat damit als erster seine Zusagen gegenüber der Bonn Challenge eingelöst und das Sanierungsziel erreicht.

Die Provinz Khyber Pakhtunkhwa übertraf ihre Zusage bei der Teilnahme an dem globalen Ziel, die Wiederherstellung von insgesamt weltweit 150 Millionen Hektar abgeholztem Land bis 2020 zu erreichen.

Inger Andersen, Chef der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN), der für die Ausführung der Bonn Challenge zuständigen Nicht-Regierungsorganisation, bezeichnete es als “eine wirkliche Erfolgsgeschichte des Naturschutzes”.

Allerdings hat der Milliarden-Baum-Tsunami in Pakistan sowohl Kritik als auch Lob hervorgerufen, und es wurde eine offizielle Untersuchung über Korruptionsvorwürfe eingeleitet.

Laut Experten des Weltnaturschutzfonds in Pakistan, der eine unabhängige Prüfung des Wiederaufforstungsplans überwachte und durchführte, war das Projekt jedenfalls ein ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Erfolg, so berichtete VOA News.

Aufgrund seiner Beliebtheit hat die pakistanische Regierung ein eigenes Green Pakistan-Programm ins Leben gerufen, mit dem 100 Millionen Bäume innerhalb von  fünf Jahren im ganzen Land gepflanzt werden sollen.

 

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