Mehr als 2,9 Milliarden Menschen werden in den nächsten 10 Jahren ohne Wasser sein

3010
2

Während die Welt sich mit einer Vielzahl von ökonomischen, sozialen und politischen Krisen konfrontiert sieht, liegt eine weitere Krise auf der Lauer; eine tickende Zeitbombe, die nur darauf wartet, uns in einem unachtsamen Moment heimzusuchen.

Ohne Wasser können wir nicht einen einzigen Tag auskommen. Jede Art von Gesellschaft braucht es in unterschiedlichen Bereichen, unter anderem für die Gesundheit, für Hygiene, landwirtschaftliche Produktion, Energie und die Industrie.

Aber laut des aktuellen Berichtes der Vereinten Nationen zum Thema Wasser, werden mehr als 2,9 Milliarden Menschen in 48 Ländern innerhalb der nächsten 10 Jahre mit Wassermangel konfrontiert sein. Wasserexperten sagen sogar, dass dieses Problem einige Länder destabilisieren und ihre Existenz somit aufs Spiel setzen könnte.

Bereits jetzt fehlt drei Vierteln einer Milliarde Menschen auf diesem Planeten Zugriff zu sauberem Wasser. Auf Wasser zurückführbare Krankheiten töten ungefähr 840.000 Menschen jedes Jahr. Man geht davon aus, dass Frauen und Kinder mehr als 140 Millionen Stunden pro Tag damit verbringen, Wasser für den täglichen Gebrauch zu beschaffen, das oftmals nicht aus sauberen Quellen stammt.

Was diesen Bericht noch weitaus alarmierender macht ist die Tatsache, dass es bis zum Jahr 2030 ein weltweites Wasserversorgungs-Defizit von 40% geben wird. Das könnte sogar weitaus bedrohlicher für die globale Sicherheit sein als der Terrorismus und andere, damit zusammenhängende Probleme.

Der Bericht besagte, dass die globale Erwärmung extreme Wetterlagen verursacht, die Probleme der Wasserversorgung weiter verschlimmern. Menschliche Aktivitäten, etwa illegaler Bergbau in verschiedenen Teilen der Welt, sind ein weiterer Faktor.

“Den Menschen ist der Luxus nicht vergönnt, ohne Wasser überleben zu können. Wenn man sie mit einer Entscheidung auf Leben und Tod konfrontiert, tun die Menschen tendenziell alles, was getan werden muss, damit sie überleben. Ganz in diesem Sinne ist es wahrscheinlich, dass hydrologische Veränderungen neue Arten von Konflikten erzeugen werden. Es ist damit zu rechnen, dass sowohl Wasserknappheit als auch Überflutungen zu schwerwiegenden und grenzüberschreitenden Problemen in Zusammenhang mit Wasser werden”, ist in Zitaten aus dem Bericht nachzulesen.

Zu diesem Zeitpunkt beurteilen die Nachrichtendienste der Vereinigten Staaten die Aussicht auf Wassermangel als eine Bedrohung auf demselben Niveau wie Terrorismus und Massenvernichtungswaffen. Zu schade, dass das Wegbomben in diesem Fall nicht einmal annähernd als plausible Lösung des Problems in Erwägung gezogen werden kann, ansonsten würden wir bestimmt schon längst einen Krieg gegen das Wasser führen..

Janet Redman, die Leiterin für Klimapolitik am Institut für Politische Studien in Washington erklärte gegenüber dem Magazin Mic in einem Interview, dass die Problemlage mit dem Wasser auf dieser Welt daher kommt, dass sich die Natur aufgrund menschlicher Aktivitäten zunehmend unberechenbar verhält.

“Wie wir das Wasser brauchen und wie die Natur Wasser bereitstellt – das passt immer weniger zusammen, weil Faktoren wie der Klimawandel die Natur immer weniger berechenbar machen. Wir haben unsere Gesellschaft nach den folgenden Punkten aufgebaut: wann wir an Wasser herankommen, wann wir Nahrungsmittel anbauen können, wie wir unseren Wohnraum gestalten müssen – weil wir die Natur um uns herum verstehen, nachdem wir über hunderte von Generationen lang damit gelebt haben.”

“Jetzt haben wir das Problem, dass wir teilweise aufgrund des Klimawandels den Regenfall nicht mehr vorhersagen können, wann wo Wasser sein wird, wann Eis schmelzen wird, wie Fluten und Dürreperioden funktionieren. Wir laufen nicht mehr synchron mit der Natur, weil wir unsere Umwelt verändert haben,” sagte sie.

Zum besseren Verständnis der Knappheit geben wir euch ein paar weitere Zahlen aus den Statistiken. Es stimmt nicht ganz, dass der Welt das verwendbare Wasser ausgeht. Süßwasser macht nur einen sehr geringen Teil der gesamten Wasservorräte unseres Planeten aus. Experten sagen, dass der Anteil des Süßwassers nur rund 2,5% am gesamten Wasser beträgt – und nur 1% des Süßwassers ist leicht zugänglich.

Das Hauptproblem mit dem Wasser liegt also nicht an seinem Gesamtvolumen. Es geht um die Verteilung. Denn das Wasser ist nicht immer da, wo die Menschen es brauchen.

Die Fähigkeit, die Verteilung so zu steuern, dass die Nachfrage gedeckt wird, ist größtenteils abhängig vom Reichtum. Reiche Länder sind im Allgemeinen dazu in der Lage, die Ressourcen dahingehend zu verwalten, dass die Nachfrage hinsichtlich des Verteilungsprozesses gedeckt ist. Aber in ärmeren Ländern fehlt häufig die Infrastruktur, um sauberes und sicher verwendbares Wasser zu liefern. Ihre Wirtschaftssysteme sind tendenziell auch unverhältnismäßig auf deregulierte und schmutzige Förderindustriezweige angewiesen, wie etwa der Kohlebergbau, der die ohnehin schon knappen Wasservorräte kontaminiert.

Der Wassermangel hat schon in zahlreichen Konflikten weltweit eine Rolle gespielt. Die Weltführer können diese sich anbahnende Katastrophe nicht aussitzen. Der New Yorkerschrieb, dass  bis zum Jahr 2050 mindestens 50% mehr Wasser als heute benötigt wird, um den Planeten zu versorgen. Die globale Gemeinschaft kann Institutionen und Technologien entwickeln, die zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit in der Wasserverwaltung beitragen und die Aktivitäten reduzieren, die sich negativ auf die Umwelt auswirken. Einige Länder erproben derzeit Technologien, die salziges Seewasser destillieren können, um es trinkbar zu machen. Vielleicht können wir alle etwas daraus lernen.

Quelle: Policy.Mic.

Ihr wollt uns unterstützen? HIER KLICKEN!