Die uralte Miyajima-Weißkiefer ist ein lebendes Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit. Dieser 1625 gepflanzte Bonsai-Baum hat dem Sand der Zeit getrotzt und über 400 Jahre überdauert. Aber was ihn wirklich auszeichnet, ist seine Ausdauer und sein Überlebenswille nach dem Abwurf der ersten Atombombe der Welt auf Hiroshima am 6. August 1945.
Dieser jahrhundertealte Bonsai, den der Bonsaikünstler Masaru Yamaki 1976 den Vereinigten Staaten schenkte, ist ein Symbol des Friedens und des guten Willens zwischen zwei Nationen. Yamaki und seine Familie waren zum Zeitpunkt des Bombenangriffs angesehene Bonsaizüchter und wohnten kaum zwei Meilen von der Explosion entfernt. Obwohl die Bombe 140.000 Menschen tötete und die Stadt zerstörte, blieben der Bonsaibaum und die Familie Yamaki dank der hohen Mauern ihres Hauses unversehrt.
Die Yamakis pflegten den Bonsai-Baum über die Jahre hinweg sorgfältig und gaben ihn als “Geschenk des Friedens” an die Vereinigten Staaten weiter. Die erstaunliche Geschichte der Pflanze wurde 2001 aufgedeckt, als Yamakis Enkel das National Bonsai & Penjing Museum in Washington, D.C., besuchten. Während sich das Museum auf die Stellung des Bonsai als Symbol der Freundschaft konzentriert, kann seine Widerstandsfähigkeit und historische Bedeutung nicht übersehen werden.
Man kann nicht anders, als eine Verbindung zur Vergangenheit zu spüren, wenn man sich in der Gesellschaft dieses lebenden Organismus befindet und über seine Fähigkeit staunt, trotz aller Widrigkeiten zu überleben und zu wachsen. Die Miyajima-Weißkiefer ist ein wunderbarer Anblick, ein Denkmal für die Kraft der Natur und des menschlichen Geistes.