Video: Mysteriöser “Geisterhai” mit der Kamera erfasst – Lebt in 2.000 Metern Tiefe

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Im Gegensatz zum berühmten Weißen Hai, ist eine Schwesterspezies der Haie so mysteriös, dass sie erst vor einem Jahrzehnt zum ersten Mal gefilmt wurde.

Der sogenannte Geisterhai wird angesichts seiner unwirkich scheinenden Natur wohl zu Recht so genannt. Da er in den Tiefen des Ozeans lebt, in die das Licht nicht eindringen kann, ist er nur selten zu sehen, und es ist nur sehr wenig über ihn bekannt.

Doch auch der Name Geisterhai täuscht. Die Art ist eigentlich gar kein Hai, sondern gehört zu einer kleinen Schwestergruppe der Haie – ebenso wie Rochen. Ihre eigentliche Bezeichnung ist Chimaera [Schimären, also Mischwesen], innerhalb der Ordnung der Chimaeriformes. Ähnlich wie Haie sind Schimären Knorpelfsche, das heißt, sie haben keine Knochen, sondern Knorpel, um ihrem Körper Stabilität zu verleihen.

Schimären haben typischerweise eine dreieckige Rückenflosse und zwei dreieckige Brustflossenflügel auf jeder Seite. Berichten zufolge sollen sie bis zu 1,20 Meter lang werden.

Chimaeras are unusual fishes. Like sharks, their bodies are not stiffened by bones, but by plates and bone-like bits of…

Опубликовано Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) Понедельник, 7 ноября 2016 г.

Auf der ganzen Welt kommen Schimären normalerweise in Wassertiefen zwischen 400 Metern und 2.000 Metern vor, gelegentlich jedoch auch in Tiefen von etwa 3 Metern, um sich zu paaren oder Eier zu legen. Dies erklärt die Unbekanntheit der Schimären.

“Die Tiefsee ist riesig und abgelegen und auch ein Ort der Extreme – es herrschen fast eiskalte Temperaturen, hoher Druck und völlige Lichtlosigkeit”, erklärt Dr. Diva Amon vom Natural History Museum über Forbes. “Es ist ein Ort, an den wir uns nicht leichtfertig wagen können, und das macht es zu einem unglaublich schwierigen Arbeitsplatz.”

Der Geisterhai wurde 2009 zum ersten Mal in seinem natürlichen Lebensraum per Video aufgenommen. Forscher des Monterey Bay Aquarium Forschungs-Instituts (MBARI) haben ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug vor der kalifornischen Küste abgesenkt. Was sie sahen, halten sie für eine spitznasige blaue Schimäre, während es sich nach einer zweiten Hypothese um eine völlig neue Art von Geisterhai handeln könnte

The new i2MAP AUV is nearly noiseless and its light system is designed specifically for midwater surveys, reducing…

Опубликовано Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) Вторник, 15 ноября 2016 г.

Die Chimäre schien ziemlich neugierig auf das ferngelenkte Fahrzeug mit der Kamera zu sein.

“Es ist fast ein bisschen komisch”, sagte Dave Ebert, Programmdirektor des Pacific Hai Forschungs-Centers. “Das Tier kam heran, prallte mit seiner Nase von der Linse ab, schwamm dann etwas herum, um zurückkommen.”

Die Forscher glauben, dass dieses Exemplar den Merkmalen von Hydrolagus trolli-Arten entspricht, sagten jedoch in der Zeitschrift Marine Biodiversity Records, dass man genetische Proben entnehmen müsste, um diese Hypothese zu bestätigen.

Man geht davon aus, dass es drei Hauptfamilien von Schimären gibt, obwohl sie oft miteinander verwechselt werden. Es handelt sich um die Familien der Pflugnasen-Schimäre (Callorhinchidae), der Kurznasen-Schimäre (Chimaeridae) und der Langnasen-Schimäre (Rhinochimaeridae). Und innerhalb dieser Familien gibt es vermutlich 52 verschiedene Arten von Schimären.

Die seltenen und seltsam aussehenden Haifischverwandten haben neben dem Namen “Geisterhai” noch viele weitere Spitznamen erhalten. Sie sind auch unter den Bezeichnungen “Rattenfisch”, “Elefantenfisch”, “Kaninchenfisch”, “Wasserhasen” und “Spukfisch” bekannt.

Einige ihrer anderen ungewöhnlichen Merkmale, die sie noch mehr von echten Haien unterscheiden, sind, dass sie keine Reihen von gezackten, messerscharfen Zähnen haben, so wie es bei Haien der Fall ist. Geisterhaie haben vielmehr Zahnplatten: eine scharfe obere Platte, die mit dem Schädel verschmolzen ist, und eine untere, flache Platte, mit der die Beute festgehalten wird. Typischerweise jagen sie Krebstiere, Würmer, Weichtiere und Meeresgrundbewohner.

Schimären haben kleine Punkt- und Kanalmuster auf ihren Köpfen, wobei es sich vermutlich um Sinnesorgane handelt, die ihnen bei der Suche nach Nahrung helfen.

Noch seltsamer ist die Tatsache, dass die männlichen Chimären auf der am wenigsten wahrscheinlichen Stelle einziehbare Geschlechtsorgane besitzen: auf der Stirn.

In anderer Hinsicht seltsam sind auch die Ursprünge des Namens “Chimaera”, der auf das fantastische, hybride Tier aus der antiken griechischen Mythologie anspielt. Etwas anders geschrieben, ist die “Chimera” ein Feuer speiendes Tier, das aus einem Löwen besteht, aus dessen Rücken ein Ziegenkopf mit einer Schlange als Schwanz sprießt.

Ähnlich wie Haie, sind Schimären jedoch Tiere, die älter sind als die Dinosaurier. Und dennoch, trotz ihrer langen Geschichte, gibt es so viel, was wir nicht über sie wissen. Erst mit der Entwicklung neuer Innovationen haben wir begonnen, das Geheimnis des Geisterhais zu lüften.

 

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