Südamerika in Flammen: Der Amazonas-Regenwald BRENNT!

Der Amazonas-Regenwald brennt seit Wochen, die so heftig sind, dass sie sogar aus dem All gesehen werden können.

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Brasilien, Bolivien und Paraguay: In allen drei Ländern brennen derzeit riesige Gebiete des Amazonas Regenwaldes, der auch “die Lunge der Erde” genannt wird. Der Rauch ist so stark, dass man ihn sogar aus dem Weltall sehen kann. Eine weitere Katastrophe, der bisher keiner Beachtung schenkt, obwohl die Brände schon seit 3 Wochen anhalten.

Hunderte Quadratkilometer Regenwald im Amazonasbecken brennen gerade – in Brasilien sind dies die schlimmsten Waldbrände seit Jahren. Bereits am 9. August hat das Land den Ausnahmezustand ausgerufen. Auch in Paraguay und Bolivien brennen große Teile des Regenwaldes.

In der Zwischenzeit sind die Auswirkungen des Feuers nicht nur in den betroffenen Gebieten erkennbar: In Sao Paulo verdunkelte sich der Himmel am Montagnachmittag – mitten am Tag sah es aus wie mitten in der Nacht. Sao Paolo ist rund 2.000 Kilometer von den Feuern entfernt. Starke Winde blasen Rauch in die Stadt. Hier ist ein Video der verdunkelten Stadt auf Twitter:

Halb Südamerika brennt, doch alle schauen weg

Der Hashtag #PrayForAmazonia (Betet für den Amazonas) wurde am Dienstag viral, als Social-Media-Nutzer versuchten, die Aufmerksamkeit der Welt auf den Amazonas-Regenwald zu lenken, der seit Wochen von Bränden heimgesucht wurde, die so heftig sind, dass man sie sogar aus dem All sehen kann.

Ein Twitter User schreibt, dass der Amazonas Regenwald 20% des weltweiten Sauerstoffs liefert. Dies ist zwar nicht korrekt, jedoch bindet der Amazonas einen beachtlichen Anteil an CO2.

Laut Euro News ist unklar, ob die Brände durch landwirtschaftliche Aktivitäten oder durch Entwaldung verursacht wurden. Beides hat sich unter dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro rasant beschleunigt, der die Öffnung des Amazonas für die Ausbeutung durch Unternehmen zu einem Schlüsselelement seines Wahlkampfs gemacht hat.

Eine Twitter Userin schreibt auf Twitter, dass es ihr Herz bricht, wenn sie an all die Pflanzen, Bäume und vor allem Tiere denken muss, die gerade sterben.

Twitter-Nutzer haben am Dienstag die Medien dafür kritisiert, dass sie den Flammen des Amazonas zu wenig Beachtung geschenkt haben, insbesondere angesichts der wesentlichen Rolle, die der Regenwald bei der Absorption von Kohlendioxid spielt, das die Erde erwärmt.

“Der Amazonas brennt seit drei Wochen, und ich finde es jetzt erst heraus, weil die Berichterstattung in den Medien fehlt”, schrieb ein Beobachter. “Dies ist eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde.”

Wieso brennt der Amazonas Regenwald überhaupt?

Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurden in Brasilien allein in diesem Jahr 72.843 Feuerherde registriert – eine neuer Rekord. Seit letzter Woche sind 9.507 neue Brände dazu gekommen. Während der Trockenperiode sind gelegentliche Feuer zwar normal, aber nicht in diesem Ausmaß und in die Anzahl.

Die Trockenheit begünstigt die Brände zwar, sie ist aber nicht die Ursache. Reuters zufolge entstehen viele der Feuer durch Brandstiftung: Bauern wollen damit Weideflächen für ihre Rinder schaffen. Brasilien ist der größte Rindfleisch-Exporteur der Welt, in dem Land gibt es mehr Rinder als Menschen – und die brauchen Platz.

2 Fussballfelder pro Minute

Wie The Guardian berichtete, zeigten die INPE-Ergebnisse, dass der Amazonas “in den 31 Tagen [Mai] 739 km² verloren hat, was zwei Fußballfeldern pro Minute entspricht.”

Der Twitter User Daniel Schneider schrieb auf Twitter: Die Anzahl der Feuerherde im Amazonas Regenwald ist im Vergleich zum Vorjahr um 82% angestiegen. Die Feuerherde wurden bewusst von Bauern angelegt, um Land “freizumachen”. Die Feuer gerieten aber danach außer Kontrolle. Bolsonaros Regierung hat jegliche Beschränkung auf Feuer aufgehoben. Das muss gestoppt werden” #BetetfürdenAmazonas

Die Brände sind so heftig geworden, dass der Nachmittagshimmel in São Paulo, der bevölkerungsreichsten Stadt Brasiliens, am Montag von dem lodernden Rauch verdunkelt wurde.

“Der Amazonas-Regenwald brennt seit Wochen und es ist so schlimm, dass er die Sonne buchstäblich meilenweit auslöscht”, twitterte Robert Maguire, Forschungsdirektor der US-Regierungswächtergruppe Citizens for Ethics and Responsibility in Washington.

Doppelmoral: Hilfe für Notre Dame, aber nicht für den Amazonas

Zahlreiche Nutzer beschweren sich auf Twitter über die Tatsache, dass die Weltgemeinschaft so viel Hilfsbereitschaft und Interesse am Feuer von Notre-Dame gezeigt hat, aber die Brände im Amazonas einfach ignoriert werden!

In der Tat, ist die Berichterstattung der Medien darüber eher mager bis gefühlt gar nicht vorhanden, auch an spendenfreudigen Milliardären oder gar Millionären fehlt bisher jede Spur.

Ok, aber was kann ICH tun, um zu helfen?

Durch Katastrophen, wie die im Amazonasgebiet fühlen wir uns hilflos – was können wir zum Beispiel weit weg in Europa gegen Waldbrände in Brasilien oder Bolivien tun? Man kann zumindest versuchen, nicht zu den größeren Problemen beizutragen, die solche Unfälle verursachen:

  • Kauft kein aus Südamerika importiertes Fleisch.
  • Kauft kein Fleisch aus industrieller Massentierhaltung: Die Tiere werden mit Sojabohnen gefüttert, für die möglicherweise Regenwald verbrannt wurde. (Um der Umwelt willen, solltest du sowieso weniger Fleisch essen.)
  • Vermeidet (herkömmliches) Palmöl – auch dafür Regenwald abgeholzt und verbrannt.
  • Aufforstungsprojekte unterstützen wie z.B. Ecosia, die non-profit Suchmaschine aus Deutschland, die für deine Internet-Suchen Bäume pflanzt.

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