Steigende Strom & Gaskosten: So einfach können Sie Hunderte Euro sparen

Teure EnergieHalten Sie Ihr Geld zusammen: Mit diesen Tricks sparen Verbraucher Hunderte Euro

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Der Ukraine-Krieg hat die Energiepreise hochschnellen lassen. Das gilt für Strom, Gas und Sprit. Doch Verbraucher können ihre Kosten drücken. Und das ist gar nicht mal so kompliziert. Im Gegenteil.

Nachfolgend sind Zehn Tipps aufgeführt, um Ihren Geldbeutel zu schonen.

1. TV & Entertainment

Allein bei TV+Receiver kann man im Jahr bis zu 120€ sparen, wenn man eine Kippschalter-Steckdose benutzt

Ein aktuelles TV-Gerät verbraucht im Durchschnitt rund 100-200 Watt pro Stunde. Wer den Fernseher pro Tag drei Stunden laufen lässt, verbraucht beim derzeitigen Strompreis also rund 35-70 Euro im Jahr. Zwar wurde der Stromverbrauch im Stand-By-Modus in den vergangenen Jahren kontinuierlich reduziert. Um unnötige Kosten zu vermeiden, macht aber eine Steckdosenleiste mit Kippschalter Sinn, mit der sich der Fernseher direkt vom Netz trennen lässt. Zumal die Receiver, die vielerorts noch mit dem Gerät verbunden sind, je nach Modell im Stand-By-Betrieb bis zu 50 Euro im Jahr kosten können. Wer gerade dabei ist, sich ein neues Gerät anzuschaffen, sollte auch auf den Energiebedarf der verschiedenen Technologien blicken. Während ein LED-TV zirka 70 Watt pro Stunde verbraucht, zieht ein Plasma-Gerät rund 175 Watt aus der Steckdose. Mit dem neuen EU-Energielabel werden die Unterschiede durch die Kategorien A bis G klar erkennbar. Verwirrende Angaben wie A+++ entfallen.

2. Herd & Ofen

Induktionsherde sind deutlich stromsparender als Elektroherde.

Wer gerne und viel kocht, verbraucht im Laufe eines Jahres ungefähr 445 kWh. Familien verbrauchen im Schnitt sogar einiges mehr. Energie sparen kann, wer etwa Nudelwasser mit dem Wasserkocher statt auf dem Elektroherd erhitzt. Schon wer nur einen Liter am Tag auf diese Weise zum Kochen bringt und dann umschüttet, spart laut dem Preisrechner von Eon mindestens 12 Euro im Jahr. Außerdem werden mit einem passenden Topfdeckel etwa zwei Drittel weniger Energie benötigt als “oben ohne”. Banal, aber sinnvoll: Die Topfgröße sollte immer zur Größe der benutzten Herdplatte passen. Jeder Zentimeter, den der Topf kleiner als die Herdplatte ist, führt zu 20 bis 30 Prozent Mehrverbrauch.  Gerichte mit langer Kochzeit gehören in den Schnellkochtopf, das spart 50 Prozent an Zeit und 30 Prozent an Strom. Wer mit Umluft backt, kann die Temperatur 20-30 Grad niedriger einstellen als bei Ober- und Unterhitze. Ersparnis: Zwischen 25 und 40 Prozent. Wer gerade vor einer Neuanschaffung steht: Induktionsherde sind deutlich stromsparender als Elektroherde.

3. Kühlschrank 

Das Umweltbundesamt empfiehlt eine Einstellung von 7° für eine optimale Kühlung. Jedes weitere Grad weniger bedeutet einen Mehrverbrauch von 5%.

Sie sind dauerhaft im Einsatz und machen sich in der Energiebilanz entsprechend bemerkbar: Ein durchschnittlicher Kühlschrank verbraucht etwa 330 kWh pro Jahr. Sinnvoll ist, bei der Anschaffung den eigenen Bedarf zu hinterfragen. Experten zufolge reicht für einen Single- oder Zwei-Personen-Haushalt ein Gerät mit 100 bis 150 Liter, pro weiterer Person könne man 50 Liter rechnen. Wenn möglich, sollte das Gerät nicht direkt neben dem Herd oder an einem Platz mit direkter Sonneneinstrahlung stehen. Im Alltag sollte der Kühlschrank nur so kurz wie möglich geöffnet werden, Reste vom Mittagsessen sollte man nur abgekühlt ins Gerät stellen. Das erspart ein erneutes Herunterkühlen. Ist das Gerät mal nur halb gefüllt, dienen Tetrapacks als Kältespeicher. Wichtig ist außerdem, dass die warme Luft an der Rückseite des Geräts ungehindert abziehen kann. Lohnenswert ist auch ein Temperatur-Check: Laut Umweltbundesamt liegt die ideale Temperatur im mittleren Bereich bei sieben Grad. Jedes Grad, das er zu kühl eingestellt ist, bedeutet eine Verbrauchserhöhung um fünf Prozent. Für leicht verderbliche Ware wie Fleisch empfiehlt sich die kälteste Zone unmittelbar über der Glasplatte, die das Gemüsefach abgrenzt.

4. PCs & Zubehör

Auch hier gilt wie bei TV-Geräten & Receivern: Einfach bei Nicht-Benutzung mit einer Kippschalter-Steckdose den Strom komplett abtrennen.

Router, PCs, Notebooks, Drucker – in vielen Haushalten sind diese Geräte im Standby-Modus durchgängig eingeschaltet und verbrauchen unnötig Energie. Das Verbraucherportal Verivox empfiehlt schon ab Arbeitspausen ab zehn Minuten das Abschalten des Monitors. Bildschirmschoner hingegen sparen null Energie. Im Gegenteil: Die animierten Grafiken belasten den Prozessor meist stärker als ein Textverarbeitungsprogramm. Um das Abschalten der Multimedia-Geräte nicht zu vergessen, lohnt sich auch hier eine Steckdosenleiste mit Fußschalter. Abstecken sollte man übrigens immer auch die Ladegeräte für Handy und Smartphone. Denn auch ohne Gerät ziehen sie Strom.

5. Waschmaschine

Über 5% des Gesamtstromverbrauchs geht im Schnitt an die Waschmaschine.

Die gute Nachricht: Wäsche waschen ist zwar nicht weniger lästig und zeitaufwendig, dafür aber günstiger geworden. Aufgrund der ständigen Weiterentwicklung von Waschmaschinen und Waschmitteln muss ein Haushalt laut der Nachhaltigkeitsinitiative “Forum Waschen” heute im Vergleich zu 1973 nur noch ein Drittel an Kosten aufbringen. Dennoch werden bei einem Drei-Personen-Haushalt nach Berechnung des Vergleichsportals Check24 in der Regel über fünf Prozent des gesamten Stromverbrauchs allein für die Waschmaschine aufgewendet. Wer sparen will, sollte beherzigen, dass neue Waschmaschinen, wie etwa Untersuchungen der Universität Bonn belegen, beim 40-Grad-Programm für Buntwäsche heute eine Waschleistung erzielen, die mit einer 15 Jahre alten Waschmaschine erst mit 60 Grad erreicht wird. Die Temperatur entsprechend zu senken schont also Umwelt und Geldbeutel, außerdem verschleißt die Kleidung nicht so schnell. Eine 60-Grad-Wäsche reicht einmal im Monat – und dient vor allem dazu, Gerüche und Ablagerungen zu entfernen. Wenn möglich, sollte die Waschmaschine auch nur voll beladen starten. Wie hoch die Kosten für die eigene Schmutzwäsche pro Jahr sind, kann mit dem Online-Waschrechner der Seite www.forum-waschen.de berechnet werden.

6. Beleuchtung

LED-Lampen sind insg. am günstigsten und halten auch längsten.

Um die 90 Euro zahlt ein Drei-Personen-Haushalt pro Jahr für Beleuchtung. Das geht günstiger: Werden herkömmliche Glühleuchten gegen Energiesparlampen ausgetauscht, drückt das die Stromkosten laut dem Stromanbieter Eon um ein Fünftel. Noch sparsamer arbeiten LED-Lampen. Das Vorurteil vom ungemütlichen Licht ist übrigens überholt: Mittlerweile sind Energiesparlampen und LEDs in warmen Lichtfarben (“warmweiß” oder “extrawarmweiß”) erhältlich. Auch bei der Lebensdauer sind die Verhältnisse klar: Während die Glühbirne nur gut 1000 Stunden brennt, leuchten Energiesparlampen bis zu 15.000 Stunden und LEDs bis zu 40.000 Stunden.

7. Heizungspumpen

Gut zu wissen: Der Staat fördert einen fachgerechten Pumpenaustausch als Einzelmaßnahme.

Alte Heizungspumpen landen in einer Erhebung von Eon mit einem Jahresverbrauch von bis 500 bis 800 kWh auf Platz eins der Stromfresser. Die Pumpe transportiert heißes Wasser in die Heizung. Laut dem Portal “Intelligent Heizen” arbeiten alte Pumpen im Gegensatz zu modernen aber nicht nach Bedarf, sondern stets mit der gleichen Leistung. Dadurch verursachen sie bis zu zehn Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt. Der Austausch einer 80-Watt-Umwälzpumpe gegen eine 10-Watt-Hocheffizienzpumpe senkt demnach die jährlichen Stromkosten um rund 100 Euro. Gut zu wissen: Der Staat fördert einen fachgerechten Pumpenaustausch als Einzelmaßnahme.

8. Gefrierschrank

Schon 5 Millimeter Eis können den Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent erhöhen

Lästig, aber wahr: Ein vergletscherter Gefrierschrank ist schlecht für die Energiebilanz, schon fünf Millimeter Eis können den Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent erhöhen. Etwa zweimal im Jahr (oder bei entsprechender Vereisung) sollte er – nach vorheriger Trennung vom Netz – abgetaut werden. Dabei lohnt auch ein Blick auf die Dichtgummis. Um sie zu überprüfen, hilft ein einfacher Trick: Taschenlampe rein, Tür zu. Dringt Licht heraus, ist es Zeit für einen Dichtungstausch, die Gummis sind für wenige Euro zu haben. Wie Sie Ihren Gefrierschrank schnell und effizient abtauen können, lesen Sie hier.

9. Wäschetrockner

Stiftung Warentest empfiehlt den Kauf eines Wäschetrockners mit Wärmepumpe für mehr Effizienz.

Gerade für Menschen mit Kindern ist ein Trockner praktisch, weil die Zeit für Auf- und Abhängen gespart wird und neben Mengen an Spielzeug nicht auch noch ein Wäscheständer im Weg steht. Trotzdem ist das Gerät ein Stromfresser, die Wäschespinne im Garten oder der Ständer in der Wohnung energetisch die bessere Alternative. Je nach Effizienzklasse und Gerät kommen bei 160 Durchgängen schnell jährliche Kosten von rund 70 bis 200 Euro zusammen. Zeit – und damit Geld – spart, wer schon in der Waschmaschine einen hohen Schleudergang (ab 1200 Umdrehungen pro Minute) einstellt und so die Wäsche mit geringerer Restfeuchte entnimmt. Wenn möglich, sollte der Trockner außerdem nur voll beladen und, falls vorhanden, im Eco-Modus laufen. Auch das zuverlässige Reinigen der Fusselsiebe ist wichtig, nur so arbeitet der Trockner effizient. Wer über eine Neuanschaffung nachdenkt, dem empfiehlt die Stiftung Warentest aufgrund des weit geringeren Stromverbrauchs im Vergleich zu Kondens- oder Ablufttrockner den Kauf eines Geräts mit Wärmepumpe. Die höheren Anschaffungskosten rechnen sich demnach nach einigen Jahren, wenn das Gerät häufig benutzt wird.

10. Geschirrspülmaschine

Der Verbrauch eines Geschirrspülers kann mittels Fernwärme, einer Solaranlage oder einer Pellets-, Gas- oder Öl-Zentralheizung um bis zu 50 Prozent reduziert werden.

Der Maschine den Abwasch zu überlassen, ist bequemer – und obendrein in aller Regel günstiger als das Spülen per Hand. Trotzdem verbraucht ein Geschirrspüler etwa 245 Kilowattstunden im Jahr, für einen Drei-Personen-Haushalt sind das um die 70 Euro. Um Energie einzusparen, gilt: Möglichst immer voll abfahren lassen und das Geschirr nicht vorspülen: weil das zusätzliche Energie (Warmwasser) braucht, aber auch, weil es die Wirkung des Reinigungsmittels hemmt. In dem Geschirrspülmittel sind bestimmte Enzyme enthalten, die sich an die Lebensmittelreste haften und sie dann in kleinste Partikel zerlegen. Werden die Essensreste vorher manuell entfernt, können sich die Enzyme nicht festsetzen und ihre Reinigungswirkung entfalten, erklärt etwa der Geschirrspülmittelhersteller Procter & Gamble. Außerdem kann es lohnen, die Spülmaschine an die zentrale Warmwasserversorgung anzuschließen. Die meisten hängen am Kaltwasseranschluss unter dem Spülbecken. Wer sein Wasser nicht elektrisch erwärmt, sondern etwa Fernwärme, eine Solaranlage oder eine Pellets-, Gas- oder Öl-Zentralheizung nutzt, kann den Verbrauch seines Geräts um bis zu 50 Prozent reduzieren.

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