Kühe mit Löchern im Magen gegen den Klimawandel? – Heimliche Aufnahme von Tierschützern geht um die Welt

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Die Tierschutz-Organisation L214 hat in einigen Ställen in Frankreich heimliche Aufnahmen veröffentlicht. In den Videos sieht man Kühle mit eingebohrten Löchern im Magen.

„Kuh – oder Pansenfistel“ wird dieser Zugang genannt und soll unter anderem dabei helfen, den weltweiten Methanausstoß zu verringern.

Man nennt sie fistulierte Kühe, und ein Stück des Bauches dieser Tiere zu entfernen, um den Magen freizulegen, war eine langjährige Praxis von Tierforschern und wird sogar an Veterinärschulen durchgeführt. Obwohl viele behaupten, dass die Operation die Kühe nicht verletzt oder ihre Lebenserwartung verringert, hat die Verstümmelung immer noch eine Erholungsphase von vier bis sechs Wochen, in der es keinen Zweifel gibt, dass sich die Tiere unwohl fühlen.

Mikroben im Magen von Fistelkühen werden untersucht und manchmal auf andere Tiere übertragen. Während einige behaupten, dass dieser Transfer die Gesundheit von Kühen verbessern kann, scheint das Verfahren vor allem dem Geschäftsergebnis der Fleisch- und Milchindustrie zu nützen – der Optimierung von Nahrung und Verdauung für Tiere, die letztendlich ausgebeutet und geschlachtet werden.

Fistelkühe werden auch häufig bei Veranstaltungen ausgestellt, beispielsweise bei Rekrutierungen für Veterinärschulen, bei denen die Besucher eingeladen werden, in eine lebende Kuh zu greifen. Leider erstreckt sich das Bundesgesetz über den Tierschutz – das einzige Gesetz, das in Versuchen verwendete Tiere schützt – nicht auf Tiere, die in landwirtschaftlichen Versuchen verwendet werden, was bedeutet, dass diese Kühe keinen rechtlichen Schutz vor Grausamkeiten haben.

Kühe mit Magenloch werden oft als Werbeobjekt benutzt.

Kühe sind intelligente und sensible Tiere, die es nicht verdienen, aus irgendeinem Grund verstümmelt zu werden.

Löcher im Magen gegen den Klimawandel

Eine Kuh besitzt vier Mägen, die ein komplexes Verdauungssystem bilden. Der erste dieser Mägen – der Pansen – ist für die Versorgung der Kühe mit Nährstoffen, die durch das Aufschließen von Raufutter erlangt werden, zuständig. Im Pansen befinden sich ca. 7 Kilogramm Bakterien und Mikroorganismen, die für die Aufschließung des Futters sorgen. Bei der Verdauung entstehen im Magen der Kuh Methangase, die beim Kauen alle 40 Sekunden unhörbar ausgerülpst werden. Aus diesem Grund gehören die rund 13 Millionen Milchkühe, die alleine in Deutschland gehalten werden, zu den „Klimaschädlingen“. Alle Kühe zusammen rülpsen pro Jahr ca. 2 Millionen Liter Methan aus, das entspricht etwa 5 % unserer gesamten Treibhausgasemission.

Um die Treibhausgasemission der Kühe zu verringern, aber auch weil Milchkühe leistungsfähiger sind, wenn sie weniger Methan produzieren, sollen die methanbildenden Bakterien in ihrem Magen unschädlich gemacht werden.

Tannine, das sind pflanzliche Gerbstoffe, wie sie in Eicheln, Hornklee, Kastanien und Weintrauben vorkommen, sind in der Lage die Methanbildung zu reduzieren. Das Problem: Da sie bitter schmecken, fressen Kühe sie nicht gerne. Und hier kommt das Loch ins Spiel. Durch die Kunststofföffnung werden Nylonbeutel, in denen das tannin-reiche Futter enthalten ist, direkt in den Pansen gelegt, um zu testen, ob so die Produktion von Methan gesenkt werden kann. Dabei konnte eine Verringerung von 10-15 Prozent Methangasausschüttung beobachtet werden.

Was du tun kannst

Ekelt dich die Vorstellung, dass Menschen direkt in den Magen einer Kuh greifen? Möchtest du nicht zur Grausamkeit der Fleisch- und Milchindustrie beitragen? Es gibt so viele leckere vegane Lebensmittel und Rezepte, dass es nie einen besseren Zeitpunkt gab, vegetarisch oder vegan zu werden als heute, und ungefähr 100 Tiere pro Jahr zu retten. Auch weniger Fleischkonsum hilft ungemein.

Quellen:

PETA, ecowoman.de

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