Ostafrika rechnet mit einer zweiten, noch schlimmeren Welle des schlimmsten Heuschreckenausbruchs seit sieben Jahrzehnten, da die Schwärme von Milliarden von Insekten die Nahrungsversorgung in der ohnehin schon gefährdeten Region bedrohen – während die Coronavirus-Pandemie eine weitere Verschärfung der Situation mit sich bringt, da die geschlossenen Grenzen den Zugang zu Versorgungsgütern erschweren.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen sagte, die Heuschreckenplage stelle “eine äußerst alarmierende und beispiellose Bedrohung” für die Ernährungssicherheit und den Lebensunterhalt dar – laut UN kann ein Heuschreckenschwarm von nur einem Quadratkilometer Ausdehnung an einem einzigen Tage die gleiche Menge an Nahrung aufnehmen wie 35.000 Menschen.
Eine zweite Welle steht bevor, so warnen Experten, und sie könnte 20-mal größer werden als der erste Heuschreckenbefall.
Kenianische Verantwortliche sagten gegenüber AP, dass die Bekämpfung des Coronavirus die Bemühungen zur Bekämpfung des Befalls beinträchtigten, da das Überschreiten der Grenzen schwieriger geworden sei und die Lieferung der notwendigen Pestizide sich verzögert habe, während das Sprühen aus der Luft das einzige wirksame Mittel zur Bekämpfung der Heuschrecken sei.
Das britische Wissenschaftsmagazin Nature hatte darüber berichtet, dass die großen Heuschreckenschwärme erstmals Anfang 2020 in Äthiopien und Somalia entdeckt wurden. Laut der Nachrichtenorganisation Quartz wurden sie seitdem in mindestens acht Ländern entdeckt. Ostafrika kämpft ohnehin bereits mit Nahrungsmittelknappheit, wobei schätzungsweise 20 Millionen Menschen in den sechs Ländern, die am stärksten von der Heuschreckenplage betroffen sind, eh nicht genug Nahrung haben.
Nahaufnahme eines Heuschreckenbrutplatzes im Osten Kenias
Ein Bauer versucht im Februar, Heuschrecken von einer Farm in Mwingi North, Kenia, zu vertreiben
Einfallende Heuschrecken fliehen aus der Bodenvegetation als junge Mädchen im traditionellen Samburu sie aufscheuchen …
Heuschrecken schwärmen im Januar im Dorf Lerata in Kenia auf dem Boden
Freiwillige der Bezirksregierung sprühen im Februar Pestizid in Isiolo, Kenia
Soldaten der Uganda Peoples Defense Forces ruhen sich aus, nachdem sie Heuschreckenschwärme mit Insektiziden bekämpft haben
Kenia: Heuschrecken schwärmen im Januar von der Bodenvegetation aus
Junge Wüstenheuschrecken, denen noch keine Flügel gewachsen sind, springen in die Luft, wenn man sich ihnen nähert
Schädlingsbekämpfungssprayer in der Wüste bei Garowe in der teilautonomen Region Puntland in Somalia
Ranger Gabriel Lesoipa ist von Wüstenheuschrecken umgeben, als er und ein Bodenteam die Koordinaten weitergeben …
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