Zugegeben, die Nachricht ist zwar etwas älter, das Thema aber leider immer noch für viele Menschen neu, und kategorisch aktuell.
2016 wurde in Leeds wurde Großbritanniens erster Supermarkt eröffnet, der der örtlichen Gemeinde Zugang zu landwirtschaftlichen Erzeugnissen ermöglicht, die andernfalls auf Mülldeponien landen würden. Der als Warehouse (Lagerhaus) bezeichnete Supermarkt wurde von Aktivisten des Real Junk Food Project gegen Lebensmittelverschwendung ins Leben gerufen und ist der letzte Schritt der Organisation auf dem Weg zu einer langfristigen Reduzierung der 10 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfällen, die jedes Jahr in Großbritannien anfallen.
Der Preis basiert auf der Zahlungsbereitschaft der Kunden, was den Familien vor Ort hilft, sich bei der Ernährung ihrer Kinder finanziell über Wasser zu halten. Kirsty Rhodes, eine ortsansässige Mutter von drei Kindern, teilte The Independent mit, wie sehr der Lebensmittelreste-Supermarkt ihrer Familie geholfen habe, seitdem sie unter chronischen Schmerzen leide.
„Das Lagerhaus war in den letzten paar Monaten unsere absolute Rettung“, sagte Kirsty Rhodes zu The Independent. „Mit drei kleinen Kindern und zwei Erwachsenen hatten wir schon immer Schwierigkeiten, alle satt zu bekommen. Zum Glück hatten wir den Schritt gewagt, ins Lagerhaus zu kommen, und es war großartig!“, sagte Kirsty.
Die Lebensmittel werden sowohl von verschiedenen größeren Supermarktketten als auch Cafés, Restaurants und Essensausgaben gespendet. Anfang des Jahres gab der Lebensmittelhändler Ocado bekannt, dass er dem Projekt von Kunden stornierte Bestellungen spendet.
Die Entscheidung, den Supermarkt zu eröffenen, hatt das Real Junk Food Project – das täglich durchschnittlich zwischen zwei und zehn Tonnen Lebensmittel in sein Lagerhaus bekommt – nur aus einer Laune heraus getroffen, nachdem die Organisation einen Überschuss an Lebensmitteln hatte.
„Normalerweise spenden wir sie [die übrig gebliebenen Lebensmittel] an Schulen in der Umgebung, aber im Sommer hatten wir schließlich so viel Überschuss, dass wir uns fragten, wie wir ihn loswerden könnten“, sagte Adam Smith, der Gründer des Real Junk Food Project. „Wir transportierten es in einen Teil des Lagerhauses, hinterließen eine Nachricht auf sozialen Medien, indem wir die Leute baten, es abzuholen, und es war der Wahnsinn.“
Im Laufe der letzten Jahre hat das Real Junk Food Project daran gearbeitet, ein Netzwerk von „Pay-As-You-Feel-Cafés“ überall in Großbritannien, Europa und Australien einzurichten. Wie es den Anschein hat, verfolgt das letzte Projekt dieselbe Strategie wie FolkekirkensNødhjælp, eine humanitäre Nichtregierungsorganisation in Dänemark, die Anfang dieses Jahres Dänemarks ersten Supermarkt mit Lebensmittelresten eröffnete.