Mindestens 50 tote Grindwale wurden von einem Hubschrauber während eines Fluges über Westisland entdeckt.
Schon wieder sind Dutzende tote Wale an Land gespült worden. Diesmal wurden die gestrandeten Grindwale von einem Hubschrauber entdeckt, der auf einem Flug über Westisland unterwegs war.
Nach Angaben der BBC waren Touristen auf die Säugetiere aufmerksam gewordem, als sie über einen Strand bei Longufjorur flogen. Es ist unklar, wie die Säugetiere auf den Strand gelangt sind, da die Region abgeschieden und mit dem Auto nur beschwerlich zu erreichen ist. Laut örtlichen Medien wurde die Entdeckung der Polizei in der nahe gelegenen Stadt Stykkisholmur gemeldet.
Die ernüchternden Bilder wurden vom Hubschrauberpiloten David Schwarzhans aufgenommen. Er sagte:
“Wir sind in Richtung Norden über den Strand geflogen und haben sie dann gesehen. Wir kreisten über ihnen und waren uns zunäcnst nicht sicher, ob es Wale, Robben oder Delfine waren. Wir sind gelandet und haben ungefähr 60 gezählt, aber es müssen mehr gewesen sein, weil Flossen aus dem Sand ragten.”
“Es war tragisch, und als wir in Windrichtung standen, war der Geruch sehr stark”, fügte er hinzu. “Es war kein schöner Anblick und ziemlich schockierend, da es so viele waren.”
Die Meeresbiologin Edda Elisabet Magnusdottir erläutert dazu, dass diese Säugetiere orientierungslos werden, wenn sie in flaches Wasser gelangen. Sie sagte gegenüber Iceland Monitor: “Die meisten von ihnen neigen dazu, desorientiert zu werden.” Sie fügte hinzu, dass die Säugetiere normalerweise in engen Gruppen zusammen schwimmen, was erklärt, weshalb so viele von ihnen auf einmal gestrandet sind.
Dies ist nicht das erste Mal, dass eine Massenstrandung von Walen Schlagzeilen macht. Ende 2018 hatte man über 140 Grindwale auf einer Insel in Neuseeland am Strand gefunden. Die Hälfte der Wale war bereits tot, als sie entdeckt wurden, und die andere Hälfte musste man einschläfern, da ihre Rettung zu kostspielig und schwierig gewesen wäre.
Die Ursache für das Stranden von Walen ist ein Phänomen, das nicht vollständig geklärt ist. Der herrschenden Theorie zufolge, werden Wale durch mittelfrequentes aktives Sonar verwirrt und ziehen infolgedessen in seichte Gewässer. Wenn sie desorientiert sind, kann es passieren, dass sie auf Land geraten. Die häufigsten Todesursachen sind dann Dehydrierung, Zusammenbruch unter ihrem eigenen Gewicht oder Ertrinken, wenn ihr Atemloch bei Flut unter Wasser gerät.
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