Hubschrauber werfen tausende Kilogramm Futter für Tiere ab, die aufgrund der verheerenden Brände in Australien hungern.
Während Australiens Buschbrandkrise die Tierwelt weiterhin bedroht, wurden mittlerweile Flugzeuge eingesetzt, um Tausende von hungernden Wildtieren zu füttern, die durch die Flammen in eine prekäre Situation geraten sind.
Die Regierung des am stärksten betroffenen Bundesstaates New South Wales (NSW) hat eine Aktion von Lufteinsätzen über den Brandregionen begonnen, bei der Tausende Kilogramm Wurzelgemüse – wie etwa Karotten und Süßkartoffeln – von darüber fliegenden Hubschraubern aus abgeworfen werden, um den Appetit hungriger Kolonien von (Känguruh-ähnlichen) Berg-Wallabys zu stillen, so berichtet die Daily Mail.
Die Kampagne des National Parks and Wildlife Service von New South Wales mit dem Titel ‘Operation Rock Wallaby’ soll dazu beitragen, die bedrohten Beuteltiere vor der wachsenden Gefahr des massenhaften Verhungerns zu bewahren.
In der vergangenen Woche hat die Behörde in verschiedenen Regionen des Bundesstaates Futterabwürfe für Berg-Wallaby-Kolonien durchgeführt. Fast 2.200 kg frisches Gemüse wurden bereits an die hungrigen einheimischen Tiere geliefert.
One happy customer ?????#operationrockwallaby #AustralianFires pic.twitter.com/wtzMgeaX6D
— Matt Kean MP (@Matt_KeanMP) January 11, 2020
“Ein glücklicher Abnehmer”
Umweltminister Matt Kean sagte dazu, dass die Wallabys zwar der Bedrohung durch die ungeheuren Brände entkommen sind, ihre Nahrungsquellen jedoch weiterhin knapp oder schlechterdings überhaupt nicht mehr vorhanden seien. Der Minister erklärte in diesem Zusammenhang:
“Die Wallabys überleben in der Regel die Brände selbst, haben dann aber nur begrenzte natürliche Nahrung zur Verfügung, da die Feuer die Vegetation in ihrem felsigen Lebensraum vernichten. Die Wallabys waren ohnehin bereits durch die anhaltende Dürre gestresst, was das Überleben ohne fremde Hilfe für sie sehr schwierig macht.”
Kean fügte hinzu, dass sie vorhaben, die weitere Entwicklung der Tiere zu beobachten, während sie die Rettungsbemühungen nach den tobenden Buschbränden fortsetzen. Er erläuterte dazu:
“Wir bemühen uns zudem, Kameras einzurichten, um die Aufnahme des Futters und die Anzahl und Vielfalt der Tiere dort zu überwachen.”
Seit Ausbruch der Brandkrise im September wurden mindestens 28 Menschen getötet und unzählige weitere Personen – oft mehrfach – zur Evakuierung gezwungen, als sich die Welle von Buschbränden durch 10,3 Millionen Hektar Land fraß, eine Fläche, die der Größe von Südkorea entspricht.
Operation Rock Wallaby ?- #NPWS staff today dropped thousands of kgs of food (Mostly sweet potato and carrots) for our Brush-tailed Rock-wallaby colonies across NSW ?? #bushfires pic.twitter.com/ZBN0MSLZei
— Matt Kean MP (@Matt_KeanMP) January 11, 2020
Mitarbeiter von Operation Rock Wallaby haben heute Tausende kg Lebensmittel (hauptsächlich Süßkartoffeln und Karotten) für unsere Kolonien von Wallabys mit ihren buschigen Schwänzen abgeworfen
Ökologen der Universität Sydney schätzen, dass in den Buschbränden über 1 Milliarde Tiere getötet wurden. Da sich die Brände auf Feuchtgebiete, trockene Eukalyptuswälder und sogar Regenwälder ausgeweitet haben, konnten viele Tiere keine Zuflucht in Nachbarregionen finden.
Schon vor den Bränden galten Berg-Wallabys aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume als gefährdete Art.
Experten haben gewarnt, dass der massive Verlust von Leben durch die Brände einen Wendepunkt für ganze Tier- und Pflanzenarten auf einem Inselkontinent zu überschreiten droht, auf dem 87 Prozent der Wildtiere nur dort in Australien heimisch sind und nirgendwo anders vorkommen.
NSW Fires: Staff from the NSW National Parks and Wildlife conducted a food drop for brush-tailed rock wallaby colonies across the state yesterday. Sweet potato and carrots were dropped as part of 'Operation Rock Wallaby'. https://t.co/OF81oZFF1j #NSWfires #7NEWS pic.twitter.com/yw0YxJm0PN
— 7NEWS Sydney (@7NewsSydney) January 12, 2020
Brände in New South Wales: Mitarbeiter von NSW National Parks and Wildlife führten gestern Futterabwürfe für Wallaby-Kolonien mit ihren buschigen Schwänzen im ganzen Bundesstaat durch. Süßkartoffeln und Karotten wurden im Rahmen der Operation Rock Wallaby abgeworfen. http: // www.7NEWS.com.au #NSWfires # 7NEWS
Die Tierschutzgruppe des World Wildlife Fund Australia schätzt, dass gar 1,25 Milliarden Tiere an den Folgen der Buschbrandkrise gestorben sind. In einer Erklärung vom Dienstag sagte Dermot O’Gorman, der Vorsitzende von WWF-Australien:
“Zu diesem herzzerreißenden Verlust gehören Tausende wertvoller Koalas an der mittleren Nordküste von New South Wales sowie andere symbolträchtige Arten wie Kängurus, Wallabys, Potoroos, Kakadus und Honigfresser. Viele Wälder werden Jahrzehnte brauchen, um sich zu erholen, und einige Arten sind womöglich vom Aussterben bedroht. Bis die Brände abgeklungen sind, wird das volle Ausmaß des Schadens unklar bleiben.”
Australia's iconic wildlife is being hit hard as bushland continues to be destroyed. Millions of animals are being killed, injured and displaced. Help us get emergency funds to care for injured and displaced wildlife ? https://t.co/ZwuLZS43ot#AustraliaBurns pic.twitter.com/i7mhpdualO
— WWF_Australia (@WWF_Australia) January 12, 2020
Australiens einheimische Tierwelt wird hart getroffen, während die Zerstörung von Buschland weitergeht. Millionen von Tieren werden getötet, verletzt und vertrieben. Helfen Sie uns, Notgelder für verletzte und vertriebene Wildtiere zu beschaffen.
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