Dank der Bemühungen von Eichhörnchen konnten Forscher in Sibirien aus 32.000 Jahre alten Samen gesunde Silene stenophylla-Pflanzen züchten.
Diese unglaubliche Begebenheit aus dem Jahr 2012 hat noch immer großen Einfluss auf die Wissenschaft. Österreichische Spezialisten versuchen heute, die DNA der Pflanze zu entschlüsseln, um herauszufinden, wie sie so lange überleben konnte.
“Die Eichhörnchen bauten ihre Tunnel im gefrorenen Boden, die etwa die Größe eines Fußballs haben, und legten zuerst Heu und dann Tierhaare ein, um eine perfekte Speicherkammer zu schaffen”, so Stanislav Gubin, einer der Forscher, der die Höhlen untersuchte.
“Das ist eine natürliche Kryobank”, fährt der Erzähler fort.
Fünf Jahre nach der Entdeckung der Samen gelang es den Wissenschaftlern, Gewebe aus unreifen Früchten zu gewinnen und eine Silene stenophylla zu erzeugen.
Den Untersuchungen der Forscher zufolge trugen die daraus entstandenen Pflanzen Blüten und waren fruchtbar.
Bemerkenswerterweise sahen diese alten Pflanzen der heutigen sibirischen Sorte recht ähnlich.
Forscher in Österreich untersuchen derzeit die DNA dieser alten Pflanzen, um mehr über sie zu erfahren.
Sie wollen die Genome der Pflanzen kartieren und ihre DNA sequenzieren, um herauszufinden, wie sie überlebt haben.
Wenn der Permafrostboden in Russland auftaut, können die Forscher tiefer in die Umwelt eindringen, um festzustellen, welche Faktoren zum Überleben der Samen geführt haben.
Sie suchen insbesondere nach Anpassungen an extrem heiße, trockene oder regnerische Umgebungen, die den Forschern helfen könnten zu verstehen, wie sich andere Pflanzen an den Klimawandel anpassen können.
“Ich denke, die Menschheit sollte für jedes Stück Wissen dankbar sein, das wir schaffen können, um unsere Anbauflächen zu erhalten”, sagt Margit Laimer, Pflanzenbiotechnologin an der Universität für Bodenkultur in Wien.
ForscherInnen sequenzieren die DNA von Pflanzen, die aus 32.000 Jahre alten Samen gewachsen sind.