EILMELDUNG: Vulkanausbruch – Druckwelle erreicht Deutschland

Die Druckwelle des Vulkanausbruchs im Südpazifik-Inselstaat Tonga hat bis nach Deutschland gereicht.

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Beim Ausbruch des Unterseevulkans in der Nähe des Königreiches Tonga ist eine derart starke Druckwelle entstanden, die die ganze Welt umrundet hat. Zwischen 20 Uhr und 20.30 Uhr sei diese an allen Wetterstationen in Deutschland registriert worden.

Bewohner der Pazifikinsel Tonga, welche 65km vom Vulkanausbruch entfernt ist, sind die Hauptleidtragendes der Naturkatastrophe.

“Zwischen 20 und 20.30 Uhr ging die Druckwelle des Vulkanausbruchs bei Tonga durch. Die Explosion des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai war auch über Tausende Kilometer zu hören”, twitterte der deutsche Meteorologe Thomas Sävert.

Eine Grafik zeigt, wie der Luftdruck in Berlin kurz nach 20 Uhr ausschlägt.

Der Vulkan ist seit Dezember immer wieder aktiv. Jedoch war die jüngste Eruption laut TGS siebenmal stärker als der letzte Ausbruch. Die Behörde warnte auch vor möglichem saurem Regen in der Region. Zunächst seien nur kleine Tsunamiwellen von bis zu 30 Zentimetern registriert worden, so das örtliche Wetteramt am Freitag. Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo‘ou (auch als Falcon Island bekannt).

Die Folgen sind für viele Inselstaaten verheerend.

Riesige Tsunami Flutwellen in Amerika und Japan

Der Ausbruch eines unterseeischen Vulkans im Südpazifik hat dem US-Tsunami-Warnzentrum zufolge einen Tsunami ausgelöst, der bis nach Amerika und Japan gespürt wurde. Es seien Flutwellen mit unterschiedlichen Höhen gemessen worden, teilte die Behörde am Samstag mit.

Tsunami-Wellen wurden im Inselstaat Tonga, aber auch in Neuseeland, Japan und Fidschi registriert. Auch Überschwemmungen in Santa Cruz im US-Staat Kalifornien wurden auf den Ausbruch zurückgeführt. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Sonntag, bislang gebe es keine offiziellen Berichte über Verletzte und Tote. In mehreren Ländern kursieren jedoch Medienberichte von Todesfällen. Die USA und die Vereinten Nationen sagten Hilfe zu.

Für ganz Tonga wurde eine Tsunami-Warnung herausgegeben. Auch die Westküste der USA wurde gewarnt: “Verlassen Sie Strände, Häfen und Jachthäfen”, empfahl der US-Wetterdienst den Küstenbewohnern von Kalifornien bis Alaska. Nach Medienangaben sollen in Kalifornien zwei Menschen beim Fischen ins Meer gespült worden sein, als die Welle sich wieder zurückzog.

Präfektur Iwate, Japan: Bewohner bringen sich in Sicherheit. (Quelle: 3TP MNDTY JPNOUT/Reuters)

Mehr als 200.000 Japaner zur Evakuierung aufgerufen

Auch die Behörden in Japan gaben eine Tsunami-Warnung für die gesamte Pazifikküste des Inselreiches aus, hoben sie aber am frühen Sonntagmorgen wieder auf. Zuvor waren an der Küste der nordöstlichen Präfektur Iwate sowie im südwestlichen Amami Flutwellen von rund einem Meter Höhe registriert worden, hieß es. Zehn Boote kenterten in der Präfektur Kochi auf der Insel Shikoku im Süden. Japan Airlines strich 27 Flüge an Flughäfen im ganzen Land.

Hunderttausende Bewohner waren zwischenzeitlich aufgefordert gewesen, Anhöhen aufzusuchen. 230.000 Menschen in acht Präfekturen Japans waren zur Evakuierung aufgerufen worden. Dies berichtete der öffentlich-rechtliche japanische Sender NHK. Die Tsunami-Warnung wurde auch für Gebiete ausgegeben, die von dem tödlichen Tsunami 2011 betroffen waren. Der Tsunami überschwemmte Häuser, Straßen und Autos in Tonga. In Orten an der Küste wurde Sirenenalarm ausgelöst.

Gesunkene Boote in Neuseeland – Ascheregen auf Fidschi

Tsunami-Wellen wurden auch aus Neuseeland gemeldet, wo mehrere Boote in einem Jachthafen in Northland nach einem 1,3 Meter hohen Flutwelle gesunken waren. Die Geschäftsführerin von Save The Children Fidschi, Shairana Ali, sagte, dass Fidschi und Vanuatu von Flut- und Tsunamiwellen getroffen worden seien. Es habe Schäden in den Küstengebieten gegeben, aber keine Todesopfer. Zudem gingen über Teilen von Fidschi, rund 600 Kilometer vom Vulkan entfernt, Behördenangaben zufolge Asche nieder. Die Menschen wurden gewarnt, die Wasservorräte zu schützen, in den Häusern zu bleiben und eine Maske zu tragen, wenn sie ins Freie gehen.

In der Nacht zu Sonntag veröffentlichte Peru Warnungen vor Tsunami-Wellen. Dort soll es ebenfalls zwei Todesopfer gegeben haben.

UN-Chef zeigt sich besorgt

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich besorgt über die Folgen des Vulkanausbruchs gezeigt. Der UN-Chef sei “zutiefst besorgt” über Berichte von einem Tsunami und Asche in dem Pazifikstaat, teilten die Vereinten Nationen am Samstag in New York mit. Auch Tsunami-Warnungen für andere Länder bereiteten ihm Sorge. Die UN beobachteten die Situation genau und stünden bereit, Unterstützung zu liefern.

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