Kategorie: Tierwelt

  • 500.000 Bienen getötet, nachdem Täter ihre Bienenstöcke zerstört und in Brand gesteckt hatten

    Eine Belohnung wurde ausgesetzt, um die Verdächtigen zu finden, die in Texas in den USA Bienenstöcke zerstört und angesteckt haben, wodurch eine halbe Million Bienen getötet wurden.

    Laut den Behörden hatte ein Stellvertreter des Brazoria County Sheriff’s Office am Samstag vergangener Woche mehrere brennende Bienenkästen der Brazoria County Imkervereinigung in Angleton, Texas, gefunden. Der Beamte löschte das Feuer, aber nach Angaben des Sheriff-Büros waren bereits mehrere Tausend Dollar Schaden entstanden.

    Die Bienenkästen wurden nach Angaben des Verbandes vor dem Brand umgstoßen. Der zerstörte Bereich war ein Ort für diejenigen, welche die Bienenzucht als Hobby betreiben, und die vorbeikommenden Menschen können die Imker dabei beobachten, wie sie die Bienen betreuen.

    „Die Absicht hinter diesem Platz war es, Hobby-Imker zu unterstützen und auch das Bewusstsein der Gemeinschaft für die Imkerei zu schärfen“, schrieb der Verein in einem Facebook-Post.

    Mehr als eine halbe Million Bienen wurden getötet, nachdem Unbekannte 20 Bienenstöcke in Alvin, Texas, zerstört und angezündet hatten.

    Imker waren den Tränen nah, als sie im Wasser einen schwimmenden Brutrahmen sahen, in dem Bienen nach wie vor für die Brut sorgten, so die Imkervereinigung.

    Imkervereinigung der Grafschaft Brazoria per Facebook

    https://www.facebook.com/brazoriacountybeekeepersassociation/posts/2325866257660142

    Die Behörden veröffentlichten mehrere Bilder, auf denen die verkohlten Bienenstöcke auf dem Bienenhof liegen.

    https://www.facebook.com/crimestoppers1992/photos/a.184966362161830/334579843867147/?type=3

    Steve Brackmann, Gründer von Bear Creek Bee Recovery, einer Bienenschutzorganisation, sagte gegenüber ABC Houston Station KTRK, dass es lange dauert, eine Kolonie zu gründen – bis zu einem Jahr für ein vollständige – und dass die Königinnen wahrscheinlich bei dem Brand getötet wurden.

    Ungefähr 20 Bienenstöcke und 24 Kolonien wurden zerstört, und die Honigsaison in der Region beginnt nun, berichtet KTRK. Brackmann zufolge wurden zwischen 500.000 und 600.000 Bienen getötet.

    Mehr als eine halbe Million Bienen wurden getötet, nachdem Unbekannte 20 Bienenstöcke in Alvin, Texas, zerstört und angezündet hatten.  Imkervereinigung der Grafschaft Brazoria per Facebook

    Eine Belohnung von 5.000 Dollar wurde für Informationen ausgesetzt, die zur Festnahme und Verurteilung von Personen führen, die an dem Vandalismus beteiligt sind, sagten die Behörden. Für den Wiederaufbau der Kolonien kamen bereits mehr als 12.000 US-Dollar zusammen.

     

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    Verweise:

  • Wildes Nashorn geht auf einen Kameramann zu und will gestreichelt werden (Video)

    Es war eigentlich ein ganz normaler Tag für den Kameramann Garth De Bruno Austin, der für einen Naturschutzfilm über Nashornwilderei in Südafrika drehte, als sich ihm plötzlich ein Nashorn näherte, das wohl seinen Bauch gekrault haben wollte. Das alles wurde in einem 15-Sekunden-Video festgehalten, welches beweist, dass selbst Nashörner ab und zu etwas Zuwendung brauchen.

    „Wenn ein Nashorn beim Filmen direkt auf Dich zugeht und gestreichelt werden will… dann streichelst Du dieses Nashorn am besten so, als ob Dein Leben davon abhängt!“, schreibt Austin. „Zum Glück hat es meine URSA Mini 4K Kamera in Ruhe gelassen!“

    Austin weist sogleich darauf hin, dass Nashörner extrem gefährlich sein können und dass, obwohl es sich um ein wildes Nashorn handelte, er es geschafft hatte, ein gewisses Vertrauen in dem Tier aufzubauen, nachdem er jahrelang gefilmt hatte.

    „Versuche das auf gar keinen Fall mit einem wirklich wilden Nashorn, da Du am Ende tot sein könntest“, erklärt Austin. „Zur Verdeutlichung, ich habe mich diesem Tier nicht genähert, es war vielmehr ganz allein seine Entscheidung, mich in seinen persönlichen Nahbereich kommen zu lassen und es zu berühren.“

    Es war ein ganz normaler Tag für den Kameramann Garth De Bruno Austin bei Dreharbeiten für einen Naturschutzfilm …

    als plötzlich ein Nashorn auf ihn zukam und um ein paar Streicheleinheiten bat. Das alles wurde im Video festgehalten.

    „Wenn ein Nashorn beim Filmen direkt auf Dich zukommt und gestreichelt werden will…“

    „Dann streichelst Du dieses Nashorn am besten so, als ob Dein Leben davon abhängt!“

  • Gefährdete Schildkröte auf den Malediven kehrt zur Eiablage zum Strand zurück – doch an ihrem Nistplatz wurde eine Start- und Landebahn gebaut

    Diese vom Aussterben bedrohte grüne Meeresschildkröte legte ihre Eier auf das Rollfeld des neu gebauten Flughafens Maafaru auf den Malediven

    Eine Schildkröte, deren Art vom Aussterben ist, kehrte auf den Malediven zu dem Strand zurück, an dem sie gewöhnlich ihre Eier abgelegt hat – doch an ihrem vormaligen Nistplatz ist mittlerweile eine Start- und Landebahn errichtet.

    Die grüne Meeresschildkröte, deren Bestand wegen der Wilderei auf ihr Fleisch und ihre Eier weiter zurückgeht, war an den Strand auf dem Noonu Atoll zurückgekehrt.

    Weibliche Schildkröten kommen in der Region instinktiv an den Platz zurück, wo sie selbst geboren wurden, um ihre eigenen Eier zu legen, aber anstatt einen geeigneten Platz zu finden, fand diese Schildkröte nun lediglich Asphalt vor.

    Ein Sprecher der Maafaru Inselverwaltung sagte gegenüber der lokalen Nachrichten-Webseite ‚The Edition‘: „Trotz des Baus der Start- und Landebahn hat sich die Häufigkeit, mit der Schildkröten zum Nisten auf die Insel kommen, nicht verringert“.

    Die Entwickler bauten die Landebahn über einem beliebten Nistplatz für Schildkröten. Die Arten kehren indes weiterhin an den Ort zurück, an dem sie geboren wurden, und sind manchmal jahrelang unterwegs, bevor sie ihre Eier legen.

    Im vergangenen August haben die Entwickler den Flughafen Maafaru fertiggestellt. In der Umgebung sind weitere Gebäude geplant, darunter ein Hotel und ein Resort.

    Der in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Abu Dhabi Fund for Development hat die 7.200 Meter lange Start- und Landebahn finanziert, die sechs Jets bedienen kann.

    Lokale Quellen berichten, dass man die Meeresschildkröte, die jahrelang an den Strand gekommen war, um dort ihre Eier abzulegen, ins Meer zurückgebracht hat.

    Sie soll bei guter Gesundheit gewesen sein.

     

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    https://unserplanet.net/die-groesste-meeresschildkroete-der-welt-taucht-aus-dem-ozean-auf-video/

    Zum ersten Mal seit 20 Jahren kehren gefährdete Schildkröten nach einer großen Reinigungsaktion an einen Strand in Indien zurück

    Verweise:

  • Botswanas Plan, Elefanten zu töten und das Fleisch als Tierfutter zu verkaufen, findet ministerielle Zustimmung

    Botswana scheint das Abschlachten von Elefanten voranzutreiben, indem es womöglich sein Verbot der Jagd auf Wildtiere aufhebt, nachdem eine Gruppe von Ministern des Landes die Idee zuvor befürwortete, jedoch hat der Vorschlag auch heftige Kritik erregt.

    Der Präsident des südafrikanischen Landes, Mokgweetsi Masisi, hatte zuvor einen Unterausschuss der Regierung mit der Überprüfung des Jagdverbots beauftragt – das 2014 von seinem Vorgänger Ian Khama eingeführt worden war.

    Das Komitee hatte im Februar beschlossen, das Verbot aufzuheben, und der Minister für Kommunalverwaltung und ländliche Entwicklung, Frans Solomon van der Westhuizen, plädierte für „regelmäßige, aber begrenzte Bejagung von Elefanten“, so berichtet NPR.

    Elefanten beginnen langsam ihre Stoßzähne zurückzuentwickeln, um die Wilderei zu überleben.

    Elefantenfleischkonserven – auch zur Herstellung von Tierfutter – wurden von einigen empfohlen.

    Konstantinos Markus, ein Parlamentsabgeordneter, der die Bemühungen um die Aufhebung des Verbots anführte, argumentiert, dass „die Ausweitung der Elefantenbevölkerung in Botswana die Gemeinden in Armut gebracht hat“.

    Berichten zufolge sagte Markus, dass die Bürger in Botswana den Elefanten gegenüber feindlich gesinnt seien, vor allem im Norden des Landes, wo nach seinen Abgaben die Tiere den Maisertrag um fast drei Viertel dezimiert hätten.

    Laut der letzten Großen Elefantenzählung sollen in Botswana 130.000 Elefanten leben, aber die Besorgnis über den „wachsenden Konflikt zwischen Mensch und Tier“ ist gestiegen.

    Die Regierung des Landes sagte auch, dass eine genaue Bestandsaufnahme der Elefanten schwierig sei, zum Teil weil Herden mitunter grenzüberschreitend in andere Länder ziehen.

    Die Überlegung Botswanas, das Verbot aufzuheben, ist unter heftige Kritik geraten.

    The Telegraph berichtete, dass ein Elefanten-Naturschützer, der mit der Regierung des Landes zusammenarbeitet, die geplanten Tötungen als „kurzsichtig“ bezeichnete.

    Ein Twitter-Nutzerin sagte, sie sei „am Boden zerstört“, als sie davon gehört habe, dass das Land die Aufhebung des Verbots erwäge.

    Der Naturschützer, der ananonym bleiben wollte, sagte gegenüber der Zeitung: ‚In Botswana gibt es zu viele Elefanten, und es gibt einen gewaltigen Konflikt zwischen Elefanten und den Menschen.

    „Dies ist jedoch wirtschaftlich nicht vertretbar und berücksichtigt nicht den Schaden am Ansehen des Landes. Eine bessere Nutzung des nachhaltigen Tourismus ist ein weitaus besseres Modell.“

    Die Online-Kampagnengruppe Elephants DC, welche sich gegen Wilderei und Schmuggel einsetzt und 35.000 Facebook-Anhänger hat, erklärte dazu: „Botswana ist wieder einmal ohne guten Grund in die Schlagzeilen geraten.

    Amerika sollte sofort helfen, zukünftige drohende Wilderei-Schlachtungen von Elefanten zu verhindern. Diese Nation ist der größte letzte Zufluchtsort für afrikanische Elefanten: Viele von ihnen sind jetzt Flüchtlinge, nachdem sie vor Konflikten anderswo in der Welt geflohen sind.“

    Ein Twitter-Nutzer sagte: „ERSCHÜTTERND, zu hören, dass @OfficialMasisi erwägt, das Verbot der Elefantenjagd aufzuheben. Es wurde sogar vorgeschlagen, die geschlachteten Elefanten zu ‚Tiernahrung‘ zu verarbeiten. Bitte teilen Sie Masisi mit, dass der Tourismus nach Botsuana drastisch abnehmen wird, falls dies genehmigt wird.“

    Afrikanische Buschelefanten in Botswana sind in Gefahr, ihren Schutz nach dem Gesetz von 2014 verlieren

    Zu der Idee, dass die afrikanische Demokratie möglicherweise tatsäschlich dazu übegeht, die Tiere zu töten, sagte ein Twitter-Nutzer: „Naturschützer auf der ganzen Welt müssen ihre Kräfte bündeln, um sicherzustellen, dass diese absurde Idee nie umgesetzt wird. Elefanten sind die majestätischsten alle Kreaturen. Tausende sind wegen ihres Elfenbeins abgeschlachtet worden, und nun kommt diese schockierende Entwicklung. Die Elefanten werden aussterben.“

    Ein anderer sagte: „Leute, bitte stoppt diese Grausamkeit gegen die Elefanten … jeder mag Elefanten –  sie verbinden uns mit der Geschichte des Lebens selbst. Die britische Königin und Prinz Philip füttern sie auch gern mit Bananen. Viele Grüße.“

    Aber ein anderer Nutzer in den Sozialen Medien ging einen anderen Weg und sagte: „Kennst Du den Kampf von jemandem in Shakawe, der sich diesen Tieren jeden zweiten Tag stellen muss? Hattest Du selbst jemals Ernten, die komplett von Elefanten vernichtet wurden? Wen vertrittst Du eigentlich?“

    Die Regierung des Landes veröffentlichte eine Pressemitteilung, in der klargestellt wurde, dass bezüglich des Jagdverbotes „keine Entscheidung“ getroffen worden sei.

    Im vergangenen Jahr hatten sich Sir Ranulph Fiennes, Bill Oddie, Peter Egan und eine fraktionsübergreifende Gruppe von Abgeordneten gegen Vorschläge zur Aufhebung des Verbots geäußert. Sie machten geltend, die Jagd könne die Spezies zum Aussterben bringen.

    Als das Verbot von 2014 verhängt wurde, hatte die Regierung gesagt, dass sie zum Handeln veranlasst wurde, nachdem Hinweise auf einen Rückgang von „mehreren Arten im Land“ vorlägen.

    Das Verbot erlaubt die Jagd in registrierten und privaten Wildfarmen. Einige haben argumentiert, dass die Regeln für Tiere und Menschen gleichermaßen schädlich sein könnten.

    NPR berichtet, dass ein Sprecher der Naturschutzorganisation Elephants Without Borders sagte: „Einige Menschen sind besorgt, dass sich die Elefanten stärker erholt haben, als die Umwelt aushalten kann.

    In den letzten 20 Jahren ist das Elefantenvorkommen in Botswana um 53% gewachsen, was zu steigender Besorgnis über die Auswirkungen der Elefanten auf die Biodiversität, die Lebensfähigkeit anderer Arten sowie die Lebensgrundlage und Sicherheit der Menschen, die im Bereich der Elefanten leben, geführt hat“.

    Die Regierung von Botswana veröffentlichte eine Erklärung auf Twitter, in der sie darlegte, dass sie zu den Empfehlungen des Ausschusses keine Entscheidung getroffen habe.

    Darin heißt es: „Die Regierung von Botswana möchte die Öffentlichkeit darüber informieren, dass keine Entscheidung über die Empfehlungen des Unterausschusses des Kabinettsberichts über das Jagdverbot getroffen wurde, die Seiner Exzellenz Dr. Mokgweetsi E. K. Masisi, Präsident der Republik Botswana, kürzlich vom Vorsitzenden des genannten Unterausschusses vorgelegt wurden.

    Naturschützer schätzen die Elefantenbevölkerung in Botswana auf 130.000, aber der Gesetzgeber behauptet, die tatsächliche Zahl sei viel höher

    „Die Mitglieder der Öffentlichkeit erinnern sich vielleicht daran, dass das Moratorium für die Jagd 2014 von der Regierung eingeführt wurde aber nicht als dauerhafte Entscheidung gedacht war. Vor diesem Hintergrund hat die Regierung im Juni 2018 beschlossen, angesichts des zunehmenden Konflikts zwischen Mensch und Tierwelt wichtige Beteiligte zum Jagdverbot zu konsultieren.

    In diesem Zusammenhang wurde ein Kabinetts-Unterausschuss für das Jagdverbot eingesetzt, um einen landesweiten Konsultationsprozess durchzuführen, der die Durchführung von Sitzungen, die Konsultation von Einzelpersonen, lokalen Behörden, Forschern und anderen wichtigen Interessengruppen beinhaltete.

    Die Mitglieder der Öffentlichkeit seien daran erinnert, dass Konsultation das Fundament für unsere demokratische Selbstbestimmung als Nation ist. Die langjährige Erfahrung in den Bereichen Frieden, Demokratie und gute Regierungsführung, für die Botsuana häufig hervorgehoben wird, fördern den sozialen Zusammenhalt, die Einheit in verschiedenen Gemeinschaften, die Meinungsfreiheit und die Gleichheit vor dem Gesetz.

    „Daher möchte die Regierung den Bürgern versichern, dass sie diesen Grundsatz einhalten und weiterhin mit anderen wichtigen Interessengruppen in Kontakt treten wird, bevor über die Empfehlungen entschieden wird.“

    Die Erklärung wurde Carter N. Morupisi, Staatssekretär des Präsidenten und Kabinettssekretär, zugeschrieben.

    Botswana, das flächenmäßig ungefähr so groß wie Frankreich ist, hat eine Bevölkerung von etwa 2,3 Millionen Einwohnern und verfügt über weitläufige Wildnisgebiete, die es zu einem Magneten für ausländische Touristen machen, die Wildtiere sehen möchten.

    Der internationale Tourismus könnte in diesem Jahr 160 Mio. Britische Pfund für Botswana generieren und bis 2021 auf 280 Mio. Pfund ansteigen – sicherlich mehr als die Trophäenjäger im gesamten südlichen Afrika je ausgeben werden.

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    Verweise:

  • Nistkästen selber bauen Praktische Anleitungen für Meise, Kleiber und Co.

    Seit den Anfängen des Vogelschutzes zählt das Bauen und Anbringen von Nistkästen zu den festen Bestandteilen aktiver Naturschutzarbeit vor Ort. Künstliche Nisthilfen sind da sinnvoll, wo Naturhöhlen fehlen, weil alte und morsche Bäume nicht mehr vorhanden sind, oder weil an Gebäuden geeignete Brutnischen fehlen.

    Außerdem macht das Bauen von Nistkästen einfach Spaß und eignet sich darum auch hervorragend, um Kinder und Jugendliche mit Tieren und deren Lebensweise vertraut zu machen. Ein voll ausgebuchter Nistkasten ist allerdings nur dann zu erwarten, wenn der Garten naturnah gestaltet ist und die Vögel entsprechend Nahrung finden.

    Auch im Winter wichtig!

    Nistkästen erfüllen übrigens auch im Winter wichtige Aufgaben. Ob Meisen, Kleiber, Eichhörnchen und Schmetterlinge – selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzten eine warme Schlafstube. Manchem Vogel könne die Nisthilfe im Winter sogar das Leben retten. Die Gefahr der Übertragung von Parasiten durch alte Nester sei geringer als der Nutzen eines warmen Unterschlupfes für die Tiere.

    Eichhörnchen am Nistkasten – Foto: NABU/Wilfried Martin

    Da Vögel mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere aufrecht erhalten müssen, verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Dadurch verlieren sie schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann ihnen da manchmal zum Verhängnis werden. Sperlinge bauen deshalb regelrechte Winternester, in die sie sich bei Frost einkuscheln. Von Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen.

    Unter dem Titel „Wohnen nach Maß“ gibt es eine 48-seitige NABU-Broschüre mit detaillierten Anleitungen. Bezug für zwei Euro plus Versandkosten (im NABU-Shop bestellen).

    Nistkästen selbst gebaut

    Materialien

    • Verwenden Sie 20 Millimeter dicke, ungehobelte Bretter. Am haltbarsten ist Eichen-, Robinien- oder Lärchenholz. Auch die einfach erhältlichen Kiefern- oder Fichtenbretter sind akzeptabel, Buchenholz dagegen im Außenbereich eher unbeständig. Sperrholz oder Spanplatten sind nicht witterungsbeständig und daher ungeeignet.
    • Es hat durchaus Vorteile beim Bau auf Nägel zu verzichten und auf Schrauben zurückzugreifen. Denn das erspart zusätzliches Verleimen und ergibt stabilere und haltbarere Kästen.
    • Bohren Sie vier etwa fünf Millimeter breite Löcher zur Belüftung und Entfeuchtung in den Boden.
    • Verzichten Sie auf Holzschutzmittel, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden. Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Pilzbefall können Sie die Außenwände mit Leinöl oder umweltfreundlichen Farben streichen.
    • Man kann versuchen, das Dach mit Bitumpappe vor der Witterung zu schützen, doch zeigt sich häufig, dass der Kasten trotzdem feucht wird und die Pappe ein schnelles Austrocknen sogar behindern kann. Daher kann man auf Pappe durchaus auch verzichten.

    Wohnraum und Maße

    • Der Boden des Nistkastens muss mindestens zwölf mal zwölf Zentimeter Fläche bieten.
    • Damit Katzen und Marder nicht mit der Tatze an die Brut gelangen, sollte sich die Lochunterkante bei einem Höhlenbrüterkasten mindestens 17 Zentimeter über dem Kastenboden befinden.
    • Demselben Zweck dient der Überstand des Daches über dem Flugloch. Je größer der Überstand, desto geringer die Chance, dass Prädatoren von oben in das Flugloch hineingreifen können.
    • Auf eine Ansitzstange unter dem Flugloch sollte verzichtet werden. Auch sie würde den Zugang für Prädatoren erleichtern.

    Anbringen von Nistkästen

    • Hängen Sie Nistkästen in zwei bis drei Meter Höhe auf (sofern in der Bauanleitung nicht anders beschrieben).
    • Das Einflugloch sollte weder zur Wetterseite (Westen) zeigen, noch sollte der Kasten längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein (Süden). Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten ist deshalb ideal.
    • Zur Befestigung an Bäumen eignen sich rostfreie Alu-Nägel oder Schrauben, alternativ feste Drahtbügel, die den Baum nicht schädigen.
    • Damit kein Regen eindringen kann, sollte ein Nistkasten niemals nach hinten, eher nach vorne überhängen.
    • Nisthilfen gleicher Bau- und Zielvogelart sollten in Abständen von mindestens zehn Metern aufgehängt werden (Ausnahme: Koloniebrüter wie Sperlinge, Stare und Schwalben). So ist gewährleistet, dass die brütenden Tiere auch genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs finden.
    • Bringen Sie Nisthilfen am besten im Herbst an, damit Vögel, Kleinsäuger und Insekten sie zum Schlafen und Überwintern nutzen können.
    • Zum Anbringen einer Halbhöhle eignen sich geschützte, für Katzen und Marder möglichst unzugängliche Orte an Hauswänden, auf Balkonen oder an Schuppen und Gartenhäuschen.

    Reinigung

    • Nistkästen sollten nach der Brutsaison gereinigt werden, um neuen Platz zu schaffen und die Belastung durch Flöhe, Milben oder Lausfliegen zu reduzieren. Die Reinigung sollte im Spätsommer oder erst wieder Ende Februar vorgenommen werden. Wenn dann nicht ausgeschlossen werden kann, dass zum Beispiel Siebenschläfer oder andere Tiere noch im Nistkasten überwintern oder Vögel bereits mit der neuen Brutsaison begonnen haben, sollte man die Reinigung besser für ein Jahr bis zum nächsten Spätsommer aussetzen.
    • Tragen Sie besser Handschuhe und nehmen Sie das Nistmaterial nicht in die Wohnung, da Vogelflöhe und anderes Getier auf den Menschen überspringen kann.
    • Es genügt, das alte Nest zu entfernen und den Kasten bei stärkerer Verschmutzung auszubürsten. Verzichten Sie auf Insektensprays oder chemische Reinigungsmittel.
    • Kontrollen während der Brutzeit sollten Sie vermeiden, um die Brut und Aufzucht der Jungvögel nicht zu stören.

    Weiterlesen auf: nabu.de

  • Kein Scherz: Forscher haben errechnet, wie klimaschädlich Hund und Katze sind

    Wer ein Pferd besitzt, ist Klimasünder. Auf das Jahr gerechnet ist die Umweltbelastung so hoch wie eine 21.500 Kilometer lange Autofahrt. Ein Hund ist so schädlich wie 3700 Kilometer. Eine Katze kommt auf 1400 Kilometer. Zwei Kaninchen, elf Ziervögel und 100 Zierfische schaden der Umwelt in dem Ausmaß einer Katze.

    Je größer das Haustier, desto belasteter ist die Umwelt

    Die Logik ist etwas gewöhnungsbedürftig. Sie lässt sich, verkürzt ausgedrückt, auf folgenden Zusammenhang bringen: Je größer das Haustier, desto belastender ist es für die Umwelt. Herausgefunden hat das eine Studie aus der Schweiz zur Ökobilanz von Haustieren. Demnach ist der entscheidende Faktor das Futter. Dessen Produktion verursacht Emissionen. Und je mehr Futter ein Tier braucht, desto schädlicher ist das für das Klima. Es ist aber nicht der einzige Faktor, den die Autoren betrachten.

    Unter anderem auch relevant: Fahrten zum Tierarzt, Fahrten zum Gassi gehen, Energieverbrauch (etwa eines Aquariums), direkte Emissionen der Tiere (Ausstoß von Methan). Die gute Nachricht: Hier kann der Halter Einfluss nehmen. Zum Beispiel kann man für sein Pferd Hobelspäne statt Stroh verwenden. Auch die Auswahl des Futters ist entscheidend. Besonders Hunde bekommen fleischartige Nahrung. Die Fleischindustrie ist ein Treiber des Klimawandels.

    Detlev Nolte ist Sprecher des Industrieverbandes Heimtierbedarf. Er hat Probleme mit der Studie: „Ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit Ökobilanzen von Haustieren. Das Problem ist doch immer: Wie gehe ich da ran?“ Als Beispiel nennt er die positiven Auswirkungen von regelmäßigen Spaziergängen mit dem Hund. Der Hund als Anreiz kürzere Strecke zu Fuß zu gehen – und das Auto lieber stehen zu lassen. Auch Nolte betont die Handlungsmöglichkeiten der Verbraucher. „Vor allem beim Futter kann man Einfluss nehmen. Trockenfutter ist beispielsweise wesentlich energieintensiver in der Herstellung.“ Auch beim Katzenstreu gibt es große Unterschiede in der Umweltverträglichkeit. Laut der Tierschutzorganisation Peta enthalten einige auf Ton basierende Streuarten Siliziumdioxid, das krebserregend wirken könne, oder Natriumbentonit, das bei Katzen zu Verstopfungen führen könne, wenn die Tiere das Material beim Putzen aufnehmen.

    Die Lösung: Dogsharing?

    Betrachtet man es für die Schweiz gesamtgesellschaftlich, beträgt der Anteil der Haustiere an der gesamten Umweltbelastung laut der Studie nur 1,2 Prozent. Insofern scheint es hinfällig, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, so lange Verkehr, Bau und Industrie die entscheidenden Klimasünder sind. Dazu kommt, dass zumindest beim Hund der Trend zu kleineren Tieren gehe, sagt Nolte.

    Eine weitere der diskutierten Möglichkeiten: „Dogsharing“. Teilen ist zwar unbestritten gesellschaftlicher Trend. Es scheint dennoch extrem unwahrscheinlich, dass in Zukunft neben Autos, Häusern und Werkzeugen auch der Hund geteilt wird.

    Quelle: zeitung.de

  • Erstaunliches Video: Diese Krähe löst ein komplexes 8-teiliges Puzzle

    Zweifel an der Intelligenz einer Krähe? Bestimmt nicht mehr, nachdem man sich das neues BBC-Spezial ‚Inside the Animal Mind‘ [Im Inneren der Tierpsyche] angeschaut hat …

    Über die Intelligenz von Tieren und insbesondere von Vögeln wurde bereits viel und lange spekuliert. Vögel haben ihre Fähigkeit zu vorausschauender Strategie bereits bei Dingen wie Ernährung, Nestbau und Beutefang demonstriert. Dies nun beweist jedoch, dass Vögel noch intelligenter sind, als wir dachten. Zum ersten Mal stellt BBC das Vogelgehirn auf die Probe, und die Ergebnisse sind bemerkenswert.

    Krähen bauen Werkzeuge, spielen sich gegenseitig Streiche und krächzen unter Ihresgleichen in einem eigenen Dialekt. Dies sind nur einige der Anzeichen in einem kürzlich erschienenen Buch, die auf eine unerwartete Ähnlichkeit zwischen den klugen Vögeln und dem Menschen hinweisen.

    „Es ist eine ähnliche Art von Gleichklang, die wir zwischen Fledermäusen, die fliegen können, und Vögeln, die fliegen können, und Insekten, die fliegen können, finden“, sagte Candace Savage, eine Naturwissenschaftlerin aus Saskatoon, Kanada.

    „Arten müssen nicht miteinander verwandt sein, um einen Zweck, einen Grund und einen evolutionären Vorteil für die Entwicklung gemeinsamer Merkmale zu haben“, fügte sie hinzu.

    Savage’s Buch, ‚Crows: Encounters with the Wise Guys of the Avian World‘ [Krähen: Begegnungen mit den Weisen der Vogelwelt] (Oktober 2005), erforscht das zunehmend beachtete Feld der Krähenforschung, die darauf hinweist, dass Vögel mit den Menschen mehrere Markenzeichen höherer Intelligenz teilen, darunter Werkzeuggebrauch und ausgeklügeltes Sozialverhalten. Die gemeinsamen Eigenschaften bestehen trotz der Tatsache, dass Krähen und Menschen sich auf durchaus verschiedenen Zweigen des „genetischen Baums“ befinden. Menschen sind Säugetiere. Krähen sind Vögel, die Savage als „gefiederte Eidechsen“ bezeichnet. Dieser Begriff bezieht sich auf die Theorie, dass Vögel aus Dinosauriern hervorgegangen sind.

    „Ich behaupte nicht, dass es irgendetwas Mythologisches daran gibt, oder dass man sich Krähen auf irgendeine Weise menschlich vorstellen sollte“, sagte sie. „Aber was auch immer es ist, das die Menschen ermutigt hat, eine höhere Intelligenz zu entwickeln, scheint auch bei Krähen am Werk gewesen zu sein.“

    Sieh selbst und staune!

     

    Verweise:

  • Wissenschaftler bestätigen, dass Katzen ihren eigenen Namen kennen, sie ignorieren uns halt nur gern

    Während viele Katzenbesitzer leidenschaftlich argumentieren, dass ihre Haustiere verstehen können, was sie sagen, ist es wohl verständlich, dass der Rest von uns da eher skeptisch ist. Wie sich jedoch herausstellt, sind Katzen durchaus in der Lage zu verstehen, wenn man sie bei ihrem Namen ruft – auch wenn sie sich in typischer Katzenmanier häufig entschließen, den Ruf unbeachtet zu lassen und lieber ihren Geschäften nachzugehen.

    Katzen ignorieren uns gern.

    Nach neuen Untersuchungen der Sophia Universität in Tokio, Japan, die in Scientific Advances veröffentlicht wurden, verstehen Katzen zwar die menschliche Sprache oder die Bedeutung ihres Namens nicht wirklich, aber viele können ihren eigenen Namen aus einer Reihe von Wörtern herausfinden. Das Forschungsteam bezeichnete seine Ergebnisse als „den ersten experimentellen Beweis, der die Fähigkeit von Katzen zeigt, menschliche verbale Äußerungen zu verstehen.“

    Der Hauptautor der Studie, Atsuko Saito, hatte 2013 bereits eine frühere Untersuchung geleitet, in der festgestellt wurde, dass Katzen die Stimme ihrer Besitzer erkennen können, und man hatte bereits lange Zeit vermutet, dass Katzen in der Lage sind, zumindest ein gewisses Verständnis der menschlichen Sprechweise zu gewinnen – wie es manche andere Tiere auch tun, etwa Delfine, Hunde und Papageien.

    https://twitter.com/AwwwwCats/status/1112699789261590528

    Meine Mitbewohnerkatze namens June liebt es, wenn man ihren Namen ruft

    Saito sagte gegenüber der Zeitung The Guadian:

    „Es gibt so viele Studien über die Fähigkeit des Hundes, mit Menschen zu kommunizieren. Wir glauben, dass es wichtig ist, die Fähigkeiten der Katze aufzuzeigen.“

    Um ihre Fähigkeiten bei der Namenserkennung zu testen, versammelten Saito und ihr Team 78 Hauskatzen aus mehreren japanischen Haushalten und „Katzencafés“, um herauszufinden, ob ihr eigener Name, wenn er inmitten eines Durcheinanders von Wörtern, die in einer monotonen Stimme gesprochen werden, irgendeine Reaktion hervorrufen würde.

    Als die Aufnahme abgespielt wurde, reagierten die Katzen zunächst mit typischem Katzenverhalten wie etwa einem Ohrzucken, einem Schwanzschlagen, vielleicht dem eigenartigen Miauen, bevor sie sich an den Klang gewöhnten und anfingen, ihn zu ignorieren. Verschiedene Substantive wurden vorher gesprochen und schließlich wurde der Name der Katze genannt.

    Die Autoren schrieben dazu:

    „Diese Katzen unterschieden ihre eigenen Namen von allgemeinen Nomen, selbst wenn sie von unbekannten Personen gesprochen wurden … Diese Ergebnisse zeigen, dass Katzen in der Lage sind, ihren eigenen Namen von anderen Wörtern zu unterscheiden.“

    Während die Hauskatzen  schnell aufhorchten, wenn ihre eigenen Namen ausgesprochen wurden, reagierten die Café-Katzen nicht nur auf ihre eigenen Namen, sondern auch auf die ihrer Mitbewohner aus dem Café.

    „Katzen verstehen menschliche Hinweise besser als viele Leute meinen“, fügte Saito hinzu.

    Die Studie stellte zudem fest, dass, obwohl sie grundlegende Beweise dafür liefert, wie Katzen den Klang verarbeiten, ihre Reaktion auch das Ergebnis der umgebenden Bedingungen ist.

    Die Forscher schrieben:

    „Katzen können Wörter, die von Menschen geäußert werden, von anderen Worten unterscheiden — insbesondere von ihren eigenen Namen, denn der Name einer Katze ist ein herausragender Anreiz, da er die menschliche Äußerung ist, die Hauskatzen (d.h. Katzen, die von Menschen gehalten werden) am häufigsten hören und mit Belohnungen wie Nahrung, Streicheleinheiten und Spielen verbunden sein kann.“

    Die Forscher hoffen, dass, während ihre Studie nur die Oberfläche der Kommunikation zwischen Katze und Mensch erfasst, ein weitergehendes Verständnis, wie Katzen menschliche Worte verarbeiten, es dem Menschen ermöglichen kann, ein Mittel zu entwickeln, um Katzen vor den Gefahren bestimmter Objekte oder Orte zu warnen, und dass ihre Arbeit „das Wohlbefinden von Mensch und Katze potenziell verbessern“ möge.

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    Diese Katze und Hund lieben es, zusammen zu reisen, und ihre Bilder sind absolut episch

    Verweise:

     

  • Tüte statt Tintenfisch – Wale vertilgen Plastikmüll und verenden

    Immer häufiger werden tote Wale mit massenhaft Plastik im Magen an Strände weltweit gespült. Doch auch unbemerkt vom Menschen verenden viele Meeresbewohner an den Folgen der Meeres-Vermüllung.

    Gestrandete Wale mit jeder Menge Plastik im Bauch – Auf der einen Flosse ist „MANS FAULT“ (deutsch: „Die Schuld des Menschen“ ) draufgesprayt.

    Mehr als 20 Kilogramm Plastik lagen im Magen eines Pottwals, der kürzlich tot vor der Küste Sardiniens entdeckt wurde. Das Baby im Bauch des acht Meter langen Weibchens war bereits verwest. Meldungen über gestrandete Meeressäuger mit massenhaft Kunststoff im Magen häufen sich.

    An der Küste der Philippinen wurde im März ein junger Cuvier-Schnabelwal mit 40 Kilogramm Plastikmüll im Magen gefunden, Ende 2018 waren es knapp 6 Kilogramm in einem in Indonesien angespülten Pottwal – darunter Flaschen und Gummisandalen.

    Wie gelangt Plastik ins Meer? © dpa

    Hohe Dunkelziffer

    Wie viele Meeressäuger durch die ständig wachsende Menge an Plastik in den Weltmeeren zugrunde gehen, ist unklar. „Die Dunkelziffer ist vermutlich groß, weil viele Tiere auf dem offenen Meer verenden und uns somit nicht zur Untersuchung zur Verfügung stehen“, sagt Bianca Unger. Die Biologin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover am Standort Büsum in Schleswig-Holstein hat Müllfunde in gestrandeten Seehunden, Kegelrobben und Schweinswalen an Nord- und Ostsee untersucht.

    Immer mehr Tiere verfangen sich in Netzen und ziehen sich -oft – tödliche Wunden hinzu.

    Ob ein Wal tatsächlich an Plastik verendet ist, lasse sich nicht in jedem Fall bestimmen, sagt Unger. Bei einer Menge von 40 Kilogramm wie bei dem Wal an der philippinischen Küste könne man aber davon ausgehen, dass er vermutlich verhungert sei. „Da ist das Problem, dass die Tiere ein Sättigungsgefühl haben, weil ihr Magen voll ist, der Müll sie aber nicht mit den nötigen Nährstoffen versorgt.“ Auch Verletzungen durch scharfkantige Plastikteile oder Schnüre seien erkennbar.

    März 2019: In den Philippinen ist ein Wal mit mehr als 40kg Plastik im Bauch gestrandet.

    Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund rief schon 2014 „Kein Plastik Meer“ zum Jahresmotto aus. Michael Dähne, Kurator für Meeressäugetiere, vermutet, dass tief tauchende Wale wie Pottwale Plastikteile über ihre Echo-Ortung irrtümlich für Beute halten. „Die Reflexion ähnelt ihrer Hauptnahrung Tintenfische.“

    Kaum Recycling in manchen Ländern

    Nach Schätzungen landen weltweit jährlich rund 5 bis 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren. Den Hauptanteil haben Länder Südostasiens zu verantworten, wo es kaum Recycling-Systeme gibt. Und die Plastikproduktion nehme immer noch zu, sagt Bernhard Bauske, Meeresexperte bei der Umweltschutzorganisation WWF.

    Hunderte Tierarten werden dem Biologen zufolge durch Plastikmüll geschädigt. Gut dokumentiert sei dies bei Eissturmvogel und Albatros. So fanden sich allein in den deutschen Nordseegewässern bei 60 Prozent der untersuchten Eissturmvögel zu viele Plastikpartikel im Magen, wie aus dem jüngsten Bericht der Bundesregierung und der Küstenbundesländer für die europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) hervorgeht.

    Meeresschildkröten verwechseln Kunststofftüten mit Quallen, von denen sie sich sonst ernähren und verenden daran. Es gibt auch Bilder von Schildkröten, deren Panzer von Plastik eingeschnürt und verformt sind. Wale, Robben und Seehunde verfangen sich in sogenannten Geisternetzen. Die Netze aus Plastik gehen Fischern verloren oder werden absichtlich weggeworfen.

    Aber nicht nur Netze und Tüten sind eine Gefahr. „Bei der Vermüllung der Meere reden wir nicht nur von großen Plastikobjekten, sondern auch von Mikroplastik“, sagt Forscherin Unger. Kleinstorganismen nähmen es auf, über die Nahrungskette werde es zu immer größeren Arten weitergegeben. Die winzigen Partikel wurden 2018 auch im Darm von Menschen nachgewiesen. Sie entstehen aus größeren Plastikteilen oder werden Kosmetikprodukten zugesetzt, der Großteil geht Studien zufolge auf den Abrieb von Autoreifen zurück.

    Die Vermüllung der Meere sei immer mehr Menschen bewusst, beobachtet Dähne. „Jetzt geht es darum, sein eigenes Verhalten zu ändern.“ Der Biologe wünscht sich weitreichendere politische Vorgaben. „Warum verbietet die EU nicht alle Plastiktüten?“ In Deutschland wird ein vergleichsweise hoher Anteil an Plastik recycelt. Dennoch kritisiert WWF-Experte Bauske: „Wir sind in Europa das Spitzenland beim Verpackungsverbrauch pro Kopf.“ Notwendig sei vor allem, Plastikmüll zu vermeiden, also zum Beispiel Lebensmittel möglichst unverpackt zu kaufen.

    Klar ist dabei: Kunststoffe sind langlebig. Noch lange Zeit werden Meeresriesen qualvoll am Müll im Meer verenden. © dpa

  • Forscher finden Spuren von gigantischem Massensterben

    Der Einschlag hatte verheerende Folgen: Vor 66 Millionen Jahren raste ein mindestens zehn Kilometer großer Brocken auf die Erde zu, traf sie – und bohrte sich auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán in die Erde. Der 180 Kilometer große Chicxulub-Krater entstand.

    Der Asteroid löste mit seinem Aufprall innerhalb kürzester Zeit eine Kette von Folgeereignissen aus, durch die rund 75 Prozent der damals auf der Erde lebenden Tiere und Pflanzen ausgelöscht wurden. Das Ende des Dinosaurier-Zeitalters war besiegelt.

    Im US-Bundesstaat North Dakota haben Wissenschaftler nun zahlreiche Spuren eines Massensterbens entdeckt, das sich zu dieser Zeit ereignete. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Demnach seien Fossilien vom Ende der Kreidezeit nach dem Einschlag eines Asteroiden auf der Erde entstanden, zitiert die Nachrichtenagentur eine Studie von Forschern der University of Kansas, die am Montag veröffentlicht wird. Bei dem Fund soll es sich um eine „Hauptader vorzüglich erhaltener Tier- und Fischfossilien“ handeln.

    Durch eine Flutwelle, die der Einschlag auslöste, wurden in der Ausgrabungsstätte Tanis in North Dakota zahlreiche Lebewesen getötet und später konserviert. Darunter seien Süßwasserfische, Landwirbeltiere, Bäume sowie Ammoniten und andere Meerestiere, sagte der Autor der Studie, Robert DePalma.

    In einigen Fischfossilien seien Spuren des Asteroidenaufpralls entdeckt worden. Dies lege nahe, dass die Flutwelle innerhalb von Minuten aus dem heutigen Mexikoden heutigen Norden der Vereinigten Staaten erreichte. „Die Sedimentierung geschah so schnell, dass alles dreidimensional erhalten ist – sie sind nicht zerquetscht“, sagte der Mitautor David Burnham.

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