Jedes Jahr geraten Millionen Tonnen Kunststoffmüll in die Natur. Eine WWF-Studie hat nun herausgefunden, dass viele Plastikteilchen in die Nahrung von Menschen gelangen.
Laut einer Studie der Umweltorganisation WWF nimmt jeder Mensch weltweit durchschnittlich bis zu fünf Gramm Mikroplastik pro Woche auf. Das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte, wie der WWF in Hamburg mitteilte.
Die Studie basiert auf einer Untersuchung der University of Newcastle in Australien. Danach nehmen Menschen im globalen Durchschnitt bis zu 2.000 kleine Plastikteilchen in der Woche zu sich. Ein auf Deutschland bezogener Wert lasse sich nicht ableiten.
Es werde derzeit noch erforscht, wie sich die Aufnahme von Plastik auf die menschliche Gesundheit auswirkt. “Wenn wir kein Plastik in unserem Körper wollen, müssen wir verhindern, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Kunststoffmüll in die Natur geraten.” Der WWF plädiert für ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung mit verbindlichen Zielen. Auch Unternehmen müssten Verantwortung für ihre Produkte und den Müll übernehmen.
Vor allem ein Problem von Plastikflaschen
Seit dem Jahr 2000 sei ebenso viel Plastik produziert worden wie in allen Jahren zuvor zusammen, so der WWF. Etwa ein Drittel der Plastikmenge gelange unkontrolliert in die Umwelt. Weltweit betrachtet ist laut Studie Leitungswasser und Trinkwasser aus Flaschen der größte einzelne Eintragsweg für Mikroplastik in den menschlichen Organismus.
Es gebe jedoch erhebliche regionale Unterschiede, hieß es. In den USA oder Indien wurde doppelt so viel Plastik nachgewiesen wie in Europa oder Indonesien. Als Mikroplastik bezeichnet man feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel, die bis zu fünf Millimeter groß sind.
Quelle: dpa
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