In der Antarktis öffnete sich ein riesiges, 37.000 km² großes Loch: Niemand weiß, warum

Ein riesiges Loch hat sich in der Antarktis geöffnet, der Grund ist unbekannt.

23242
0

Atmosphärenphysiker Kent Moore, ein Professor des Mississauga Campus an der University of Toronto, hat eine Nachricht rätselhafter Natur bekanntgegeben.

Berichten zufolge, hat sich in der Antarktis ein Loch von der Größe des Oberen Sees – oder des ganzen US-Bundesstaats Maine – aufgetan, und die Wissenschaftler sind darüber verblüfft, warum es sich dort befindet.

Moore sagte zu Vice, dass das Loch “ziemlich bemerkenswert ist”, und dass “es aussieht, als ob man ein Loch ins Eis gestoßen hat”. Laut des Atmosphärenphysikers sind Gebiete offener Gewässer, die von Eis umgeben sind, als Polynjas bekannt.

Obwohl sie in Küstenregionen der Antarktis üblich sind, ist dieses für die Wissenschaftler verwirrend, weil die Polynja „tief im Packeis“ liegt. Daher wurde es durch Vorgänge geformt, die noch nicht erforscht worden sind. „Dieses liegt Hunderte von Kilometern von der Eiskante entfernt. Wenn wir keine Satelliten hätten, wüssten wir nicht, dass es da ist“, sagte Moore. Bei seiner größten Ausdehnung umfasst das Phänomen 80.000 k㎡.

Interessanterweise wurde in den 1970ern eine andere Polynja am selben Ort beobachtet. Während dieser Zeit waren die wissenschaftlichen Instrumente nicht annähernd so fortgeschritten wie heute, daher blieb das Loch weitgehend ununtersucht. Es verschwand innerhalb von vier Wochen; dann letztes Jahr, öffnete es sich am 9. September für einige Wochen. Nun ist es wieder da.

“Dies ist nun das zweite Jahr hintereinander, an dem es sich öffnet, nachdem es 40 Jahre lang nicht dort gewesen ist“, sagte Moore, der bei der Gruppe Southern Ocean Carbon and Climate Observations and Modelling (SOCCOM) mit Sitz an der Princeton University arbeitet, um die Ursache festzustellen. „Wir versuchen immer noch herauszufinden, was da vor sich geht.“

Weil das Loch noch nicht untersucht worden ist, ist es naheliegend, es auf den Klimawandel zurückzuführen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass der ansteigende Meeresspiegel und andere atmosphärische Phänomene zur Bildung des mysteriösen Lochs beigetragen haben. Eines ist sicher: Die Polynja wird eine Auswirkung auf die Ozeane haben. Moore sagte: „Sobald das Meereseis abschmilzt, hat man diesen riesigen Temperaturgegensatz zwischen dem Ozean und der Atmosphäre. Es kann eine Konvektion in Gang bringen.“ Er fügte hinzu: „Dichteres, kälteres Wasser sinkt zum Meeresboden, während wärmeres Wasser an die Oberfläche kommt, „was die Polynja offen halten kann, wenn es anfängt.“

Moore und seine Kollegen setzen Satellitenbilder und Meeresroboter ein, um das gewaltige Loch zu erforschen. Wahrscheinlich werden ihre Ergebnisse in der Zukunft veröffentlicht. „Im Vergleich zu vor 40 Jahren, ist der Umfang der Daten, die wir haben, erstaunlich“, sagte er.

Verweise:

Ihr wollt uns unterstützen? HIER KLICKEN!