Feuerwerke versetzen die Tiere nicht nur in Todesangst und Panik, sondern können schnell zur tödlichen Gefahr werden. Wer ein Herz für Tiere hat, sollte das Jahresende deshalb möglichst ohne Raketen und Knallkörper feiern.
Während die lauten Knalle der Feuerwerkskörper uns Menschen zur Unterhaltung dienen, geht für die Tiere schlichtweg die Welt unter: Wildtiere, Hunde und Katzen nehmen den ohrenbetäubenden Lärm, die hellen Blitze und die unbekannten Gerüche mitunter als lebensbedrohliche Situation wahr.
Tödliche Gefahr für Wildtiere
Wildtiere reagieren besonders empfindlich auf potenzielle Gefahren, denn in der Natur müssen sie ihr Überleben tagtäglich durch Achtsamkeit, Flucht oder Verteidigung sichern. Gerade im Winter müssen unsere heimischen Wildtiere gut mit ihren Kräften haushalten, da sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben. Ein hoher Energieverlust durch Störungen oder panisches Flüchten kann lebensbedrohliche Folgen haben. Für die Vögel wird der Himmel vor allem in den Städten zum Inferno. Unter Schock flüchten die Tiere in für sie teilweise ungewöhnliche Höhen, was mit einem großen Energieverlust einhergeht. Rauchschwaden und die hellen Leuchtraketen können zu Desorientierung bei den Vögeln führen, ihnen die Sicht nehmen und sie blenden, sodass sie Hindernissen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. 1 Es dauert häufig Tage oder sogar Wochen, bis sich die Tiere von diesem Schock erholt haben.
Erheblicher Stress für Tiere in Zoos und Tierparks
Auch für die vielen eingesperrten Tiere in Zoos und Tierparks bedeutet der enorme Lärm großen Stress. Voller Angst und Panik müssen sie in ihren Gefängnissen ausharren – ohne jegliche Fluchtmöglichkeit. „Silvester sehen wir jedes Jahr mit Schrecken entgegen“, so der Direktor des Landauer Zoos. Des Weiteren betont er, dass er jedes Mal froh und erleichtert sei, wenn er am Neujahrsmorgen in den Zoo komme und kein Tier Schaden genommen habe. 2
Angst und Panik bei Hunden und Katzen
Für viele unserer tierischen Mitbewohner ist der Silvesterabend ein Alptraum. Laute Böller, zischende Raketen und helle Blitze versetzen viele Hunde und Katzen in Angst und Panik. Von derartigen traumatischen Erlebnissen können die Tiere erhebliche psychische Folgeschäden in Form von Angststörungen davontragen. Neben dem für die Tiere ohrenbetäubenden Lärm kann selbst der Geruch von gezündeten Feuerwerkskörpern einen Fluchtinstinkt auslösen. Hunde und Katzen sollten den Silvesterabend sicher im Haus verbringen und nicht über einen längeren Zeitraum alleine gelassen werden.
Gemäß einer repräsentativen GfK-Umfrage vom Januar 2018 sprachen sich 58,2 % der Befragten dafür aus, dass lautes, knallendes Feuerwerk aufgrund der großen Belastung für Tiere, Menschen und die Umwelt untersagt werden sollte. Nur 36,9 % halten laute Feuerwerke für unproblematisch.
Was Sie tun können – Eine Checkliste
-Tiere immer an der Leine lassen, denn Knaller können Beine machen.
-Abends eine große Portion fressen lassen – ein voller Magen hat weniger Angst.
-Zimmer abdunkeln (Rollos runter, Vorhänge zu)
-Gassirunden kurz halten; letzte Runde so gegen 20 Uhr
-Sicher sitzende Kommandos abfragen – das gibt Sicherheit.
-Sozial Support: Streicheln, Körperkontakt und Beruhigung sind ausdrücklich erlaubt.
-Bei großen Angsthasen: rechtzeitig zum Tierarzt, um Medikamente zu holen (mit dem Tier)
-Bei kleineren Angsthasen: Eierlikör – nach Absprache mit dem Tierarzt (kein Scherz!)
-Auf keinen Fall Acepromazin (Handelsnamen Calmivet, Prequillan, Relaquine, Sedalin, Tranquigel, Tranquiline, Vetranquil) verabreichen.
-Ohren mit Watte verschließen, wenn das Tier das zulässt.
-Selber ruhig bleiben – Angst überträgt sich!
-Aufs Land fahren und der Knallerei entgehen.
-Den Hund nicht alleine lassen!
-Ruhige, regelmäßige Geräusche oder Musik (wie beim Welpen) beruhigen
-Tellington-Touch