OLDENBURG Seit Monaten wird über Fahrverbote in Oldenburg diskutiert und gestritten. Grund: Regelmäßig wird der Grenzwert von 40 Mikrogramm an der Messstelle am Heiligengeistwall überschritten. Doch was würde passieren, wenn man nicht nur alte Diesel, sondern gar keine Autos fahren lässt?
Das konnte man am Sonntag testen. Wegen des Oldenburg-Marathons war die Innenstadt von morgens bis zum Nachmittag für den Verkehr gesperrt. Und was zeigte die Messstation am Heiligengeistwall an? Einen Mittelwert von 37 Mikrogramm ermittelte die Station (also knapp unter dem Grenzwert). Der Maximalwert lag bei 54 Mikrogramm (nach dem Marathon).
Zum Vergleich: In der Autostadt Wolfsburg wurde bei normalem Sonntagsverkehr ein Mittelwert von 29 und ein Höchstwert von 44 Mikrogramm ermittelt.
Bemerkenswert auch die Ergebnisse, die die Stadt Oldenburg kürzlich vorstellte. An sogenannten Passivsammlern wurden – während normalem Verkehrs – Ergebnisse zwischen 13,4 und 22,8 Mikrogramm festgestellt. Die Werte im einzelnen: Langenweg (14,5 Mikrogramm), Butenweg (14,6), Bornhorster Straße (14), Hugo-Eckener-Straße (13,4), Wilhelm-Ahlhorn-Weg (15,7), Chaukenstraße (15,9), Wehdestraße (18,5), Georgstraße (20,1), Gerhard-Stalling-Straße (22,8). Es handelt sich dabei um die Durchschnittswerte nach acht Messzyklen seit November 2017 bis einschließlich Juni 2018.
Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim misst hingegen in Oldenburg am Heiligengeistwall. Dort wurde im vergleichbaren Zeitraum ein Durchschnitt von 47,5 Mikrogramm ermittelt. Weshalb nun Fahrverbote drohen.
Bereits mehrfach wurde eine Überprüfung der Anlage am Heiligengeistwall gefordert. Dass dort etwas nicht stimmen kann, hat der Marathon wohl gezeigt.
Quelle: nwzonline.de