Leitungswasser oder abgefülltes Wasser? Eine kleine Aufklärung in Plastikkunde

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Unsere Natur ist wunderschön. Man kann in Seen baden gehen, in Bergen klettern, in Parks spazieren gehen. Und überall ist man umgeben von den Wundern, die unsere Welt so zu bieten hat.

Und was macht der liebe amerikanische Präsident auf der anderen Seite des großen Teiches? Er erlaubt wieder den Verkauf von Plastikflaschen in Nationalparks. Diese Gesetzesänderung ist kontrovers auf so vielen Ebenen.

Die National Parks bringen den USA jährlich über 40$ Milliarden Umsatz und ist damit steuerlich eine sehr lukrative Einnahmequelle. Auch ohne Plastikflaschen. Denn was machen Touristen gerne mal mit leeren Plastikflaschen, wenn im Umkreis von 5 Metern kein Mülleimer zu Hand ist? Sie schmeißen sie in die Natur, für die sie gekommen sind, Eintritt bezahlt haben und die sie später auf Instagram posten wollen. Und genau an dieser Stelle beginnt das Problem, welches nicht nur bei unseren amerikanischen Nachbarn vorliegt.

Weltweit verschmutzen die Meere, Seen und Flüsse immer mehr. Dies hat tödliche Auswirkungen, vor allem auf Tieren, die sich im Plastik verfangen. Und in fast jedem Fisch, der weltweit gegessen wird (auch bei uns in Deutschland), ist Mikroplastik enthalten.

Die meisten Menschen denken zu wenig darüber nach, welche Auswirkungen ihr Handeln auf die Umwelt haben werden.

Wir Deutschen sind super, wenn es darum geht viel zu trinken: Durchschnittlich 142l abgefülltes Wasser pro Person im Jahr. Auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet sind das 11.5 Mrd Liter Wasser aus Flaschen. Damit liegen wir weltweit auf dem vierten Platz nach Mexiko, Thailand und Italien. Der Unterschied, der diese Platzierung leider ein bisschen in den Schatten stellt ist, dass Deutschland, genau wie Italien, über sauberes und qualitativ hochwertiges Leitungswasser verfügt.

Hundertausende Tiere verfangen sich jedes Jahr in Plastikmaschen und verenden qualvoll.
Eine Bierdosenhalterung aus Plastik ist zum Verhängnis dieser Schildkröte geworden. Sie ist kein Einzelfall.

Also warum trinken wir soviel Wasser aus Plastikflaschen? Unwissenheit ist wohl in den meisten Fällen die Antwort. Verübeln kann man es niemandem so richtig. Es gibt in der Schule keinen Aufklärungsunterricht in Plastikkunde. Außerdem haben wir doch ein super Recycelingystem oder nicht? Ja das System funktioniert und ist auf jeden Fall besser als wenn Plastik auf Mülldeponien oder in Müllverbrennungsanlagen landet.

93% der Plastikflaschen werden in Deutschland recycelt, aber davon werden nur 25% verwendet, um neue Flaschen herzustellen. Der Rest wird geschreddert, wodurch die Qualität des Plastiks reduziert wird. Aus diesen sogenannten Plastikflakes werden dann Gartenstühle oder Teppiche hergestellt. Diese wiederum werden danach nicht wieder recycelt. Dann landen sie doch auf der Müllhalde oder werden verbrannt. Damit wird das Leben des Plastik zwar verlängert, aber ist auch keine optimale Lösung für das Plastikproblem. Dabei kann jeder von uns seine eigenen Gewohnheiten nur ein bisschen umstellen und damit schon eine Menge verändern.

Jutebeutel benutzten statt immer wieder Plastiktüten zu kaufen ist eine Möglichkeit. Nicht nur sehen diese schicker aus und lassen ein wenig Geld sparen, sie sind auch besser für unsere Umwelt. Ein weiterer Schritt ist es, Leitungswasser zu trinken. Ein Blindtest einer Studie hat bestätigt, dass die meisten Menschen Leitungswasser bevorzugen. Es ist eine kleine Investition eine wiederverwendbare Flasche zu kaufen, aber die sind schnell wieder drin. Leitungswasser ist 250x günstiger als abgefülltes Wasser.

Mehr Informationen und Fakten zum Thema bietet die Infografik unten Es ist so einfach selber jeden Tag ein bisschen zur Verbesserung unseres Planetens beizutragen. Machen Sie auch mit!

 

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