Von utopia.de
Der Kino-Film „Elternschule“ sorgt derzeit für jede Menge Ärger im Netz: Zeitungen loben die Dokumentation – viele Eltern und Kinderärzte sind über die darin propagierten Erziehungsmethoden entsetzt. Eine Petition fordert sogar die Absetzung des Films.
Doch was ist dran an den Vorwürfen?
Sie spucken, schreien, beißen und werfen mit Stiften um sich, ein Kind streckt den Mittelfinger in die Kamera: Der Kinofilm „Elternschule“ von Jörg Adolph und Ralf Bücheler dokumentiert die Behandlung verhaltensauffälliger Kinder in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen. Dort führt der Psychologe Dietmar Langer durch sein selbst entwickeltes Therapieprogramm, bei dem ratlose und überforderte Eltern in mindestens drei Wochen lernen sollen, wie „gute Erziehung“ geht – um ihre Kinder dauerhaft in den Griff zu bekommen.
Hier seht ihr den Trailer zum Film:
Nicht nur die Kinder sollen ihr Verhalten ändern
Dabei durchlaufen Eltern und Kinder ein umfassendes Programm: Schlaftraining, Esstraining, Verhaltenstraining, Psychotherapie und Erziehungscoaching sind Teil der Therapie: Die Kinder sollen ihr Verhalten ändern, die Eltern lernen konsequent zu bleiben, Grenzen zu setzen – und nicht nachzugeben, wenn sich die Kinder wehren.
Im Film wirken die angewendeten Maßnahmen auf den Zuschauer teilweise aber verstörend: Man sieht wie Kinder, die schreiend und protestierend auf dem Boden liegen, von ihren Eltern in einem Spielzimmer zurückgelassen werden. Andere Bilder zeigen Kinder in Gitterbettchen, die in große Räume geschoben werden, wo sie lernen sollen durchzuschlafen, indem sie die Nacht ohne die Eltern verbringen. Oder wie Kinder, die nicht essen, von Therapeuten mit hohem Kraftaufwand festgehalten und zum Essen gedrängt werden.
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