Home Tierwelt Beißt sich sogar durch Jeans: Giftspinne aus Südeuropa auf Vormarsch in Deutschland

Beißt sich sogar durch Jeans: Giftspinne aus Südeuropa auf Vormarsch in Deutschland

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Achtung vor dem Ammen-Dornfinger! Diese Gift-Spinne breitet sich rasant in Deutschland aus. Sie hat keine natürlichen Fressfeinde, mag die immer wärmer werdenden Temperaturen bei uns! Mit seinen starken Kieferklauen beißt sich das Insekt locker durch eine Jeans und durch menschliche Haut. Sein Giftbiss ist äußerst schmerzhaft, können aber sogar in Einzelfällen zu Kreislaufversagen führen.

Wo kommt die Dornfingerspinne plötzlich her?

Im Sommer 2016 sorgte die Dornfingerspinne – auch Ammen-Dornfinger genannt – in Deutschland für Aufregen: Es wurden Warnungen in sozialen Netzwerken und Medien ausgesprochen, man solle sich vor allem in den Regionen Berlin und Brandenburg vor der kleinen Spinne mit dem rot-orangenen Kopf in Acht nehmen. Sie sei auf dem Vormarsch und beiße selbst durch Jeans hindurch in den Körper. Aber woher kommt sie eigentlich?

Schmerzhaft, aber nicht tödlich: Die Spinne Ammen-Dornfinger kann menschliche Haut durchbeißen, sogar durch Jeans hindurch.

“Die Spinne kommt aus dem südlichen Europa und braucht warme Temperaturen. Die milden Winter haben ihr geholfen, sich auch hier zu verbreiten”, erklärt der Biologe Carsten Scheibe. Die Dornfingerspinne ist ein Jäger, sie spinnt also keine Netze, sondern sucht sich zu Fuß ihre Opfer. Tatsächlich gibt es die Spinnenart in Deutschland schon seit den 1950er Jahren, sie ist nur selten aufgefallen, da die Tiere nachtaktiv sind.

Ist sie giftig und für Menschen gefährlich?

Ja, sie besitzt Giftdrüsen und mit ihren Kieferklauen ist sie durchaus in der Lage, die menschliche Haut zu durchdringen. Der Biss ist schmerzhaft und kann einige Komplikationen auslösen, deshalb wurde ihr dann auch in den sozialen Netzwerken sehr schnell der Name „Todesspinne“ zugeschrieben. Mit dem Biss der Dornfingerspinne wird ein relativ starkes Nervengift abgegeben, sie ist die giftigste Spinne Europas. Mit ihrem Gift tötet sie kleine Insekten, aber Achtung: für den Menschen ist dieses Gift zwar gefährlich, aber nicht tödlich.

Wenn man sie antrifft, sollte man einen großen Bogen um sie machen, denn, wenn man sie in Ruhe lässt, lässt sie auch einen in Ruhe.

Betroffene berichten, der Biss sei vergleichbar mit einem Bienen- oder Wespenstich und ähnlich wie bei Insektenstichen können unterschiedliche Reaktionen vorkommen. Bei einigen kommt es nicht einmal zu einer kleinen Schwellung, während es bei anderen auch zu einer starken allergischen Reaktion führt. So können auch bei einem Biss der Ammen-Dornfingerspinne unterschiedliche Reaktionen auftreten.

  • Heftige, brennende Schmerzen, die sich ausbreiten
  • Schwellungen, die sich ebenfalls ausbreiten
  • Schmerzen in nahen Lymphknoten, hat die Dornfingerspinne etwa in einen Finger gebissen, tun die Lymphknoten in den Achseln weh
  • Starke Reaktionen, wie auffällige Hautverfärbung, die weit über die Bissstelle hinausgeht, Schwindel, Erbrechen, Fieber und Kreislaufversagen sind sehr selten und sollten selbstverständlich vom Arzt abgeklärt werden.

Da die betroffenen Gliedmaßen extrem anschwellen können, sollte unter allen Umständen ein Arzt aufgesucht werden. In den seltensten Fällen treten neben dem Schmerz noch Fieber, Kreislaufversagen, Schwindel, Schüttelfrost oder Erbrechen auf. Bei Allergikern kann es zudem zu Herzrasen kommen. Nach etwa drei Tagen sind die Symptome meist vollständig verschwunden. Die Bissstelle kann jedoch noch längere Zeit geschwollen oder gerötet sein.

Bewahren Sie nach einem Biss die Ruhe und beginnen Sie nicht, die Wunde zu kühlen oder an der Bissstelle zu kratzen. Wenn möglich, sollten Sie die Spinne zur genauen Identifikation einfangen und mit zum Arzt nehmen.

Tipp: Gehen Sie in den Sommermonaten lieber auf „Nummer sicher“ und streifen nicht durch hohes Gras und öffnen auf keinen Fall die Brutgespinste.

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