Der Bayer-Konzern hat in den USA eine weitere juristische Niederlage erlitten. Erneut stufte ein Gericht den Unkrautvernichter Roundup des von Bayer übernommenen Monsanto-Konzerns als krebserregend ein.
Bayer drohen nun Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe.
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat in den USA auch den dritten wichtigen Prozess um angeblich krebserregende Produkte der Tochter Monsanto verloren. Die Geschworenen-Jury des zuständigen Gerichts im kalifornischen Oakland verurteilte das Unternehmen am Montag zu Schadenersatz in Höhe von insgesamt über zwei Milliarden Dollar (1,78 Milliarden Euro) an die beiden Kläger.
Der größte Teil davon entfällt auf sogenannten Strafschadenersatz, der nach US-amerikanischem Recht weit über den tatsächlich erlittenen Schaden hinausgehen kann. Geklagt hatte ein Rentnerehepaar, das Monsantos Unkrautvernichtungsmittel Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat für seine Krebserkrankungen verantwortlich macht.
Während des Ende März begonnenen Prozesses hatte die Anklage immer wieder versucht, die Geschworenen nicht nur davon zu überzeugen, dass Monsantos Produkte Krebs verursachen, sondern auch dass etwa mit manipulierten Studien Risiken verschleiert wurden. Bayer führte dagegen Vorerkrankungen der Kläger als Ursache für deren Krebsleiden an.
Es gebe keine Beweise dafür, dass Glyphosat gesundheitsschädlich sei. Von der Gerichtsentscheidung zeigte sich der Konzern “enttäuscht” und kündigte an, Rechtsmittel einzulegen.
Für Bayer ist der Fall hochbrisant: Es ist bereits der dritte Schuldspruch innerhalb weniger Monate – und weitere Prozesse werden folgen. Zuletzt war der Konzern in den USA nach eigenen Angaben mit rund 13.400 Klagen wegen des Unkrautvernichters Roundup konfrontiert. Größter Einzelinvestor bei Bayer ist die berüchtigte Fondsgesellschaft BlackRock, die auch Großaktionär bei Monsanto war.
Quelle: rt deutsch, dpa