Nicht verpassen dieses Wochenende: Ein heller Weihnachtsstern am Winterhimmel

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Er erinnert an den Stern von Betlehem, der den Weg zur Krippe angezeigt haben soll: Der Komet Wirtanen, mit seinem hellen Schweif, ist am Wochenende mit bloßem Auge zu sehen.

Jedes Kind kennt den hellen Stern mit langem Schweif, der auf vielen Weihnachtskrippen oder Pyramiden zu sehen ist: Der helle Stern soll laut Matthäus-Evangelium am Himmel die Ankunft des neuen König angekündigt haben und war Wegweiser für die drei Weisen aus dem Morgenland. Wer jetzt nachts bei klarem Himmel nach oben schaut, fühlt sich vielleicht an die Weihnachtsgeschichte erinnert: Der Komet 46P/Wirtanen ist der Erde so nahe, dass man ihn mit dem bloßen Auge sehen kann.

So nahe wie selten

Sternbild Stier mit dem Plejaden-Sternenhaufen

Bildrechte: Imago/MarcxWard

Gerade mal elf Millionen Kilometer ist Wirtanen am dritten Advent von der Erde entfernt. Das ist aus Astronomensicht ein Klacks. Durch die Nähe zur Sonne wird der Kometenschweif besonders gut beleuchtet und auch die Koma selbst ist gut zu sehen. Das ist der helle, grünliche Lichtfleck um Wirtanen herum. Der besteht aus Gas und Staub und wirkt am Nachthimmel fast so groß wie der Mond. Sternengucker finden den Kometen dann etwa zwei Fingerbreit unter dem Sternenhaufen der Plejaden im Sternbild Stier. Mit kostenlosen Apps wie Sky Map, Sky View Free oder Star Walk 2 kann man mit dem Smartphone nach dem Kometen suchen. Zusätzlich gibt es am Wochenende voraussichtlich sehr viele Sternschnuppen, weil die Geminiden-Kometenstrom seinen Höhepunkt hat.

Erstes Ziel der Rosetta-Mission

Bildrechte: ESA

46P/Wirtanen besteht aus Eis und Staub, ist rund einen Kilometer groß und wurde 1948 am US-Observatorium Lick bei San Francisco entdeckt. Vor Jahren wollten die Astronomen die Sonde Rosetta zu diesem Kometen schicken und ihn genauer erforschen. Der Start der Sonde musste nach einem Fehlstart der Ariane-Trägerrakete verschoben werden. Damit war Wirtanen zu weit weg von der Erde und der Komet Churyumow-Gerasimenko wurde das neue Ziel. Dabei klappte aber beim “Andocken” nicht alles: Der Lander Philae liegt seitdem unerreichbar für Funksignale auf dem Kometen.

Geheimnis des Weihnachtssterns

Eine Supernova in der Galaxie M82
Bildrechte: Imago/A.Block

Bis heute ist nicht ganz klar, ob vor mehr als 2.000 Jahren wirklich ein heller Komet mit langem Schweif wie jetzt Wirtanen am Himmel stand und so drei Weise nach Betlehem geführt hat. Dafür käme nur der Halleysche Komet in Frage. Der war allerdings nur zwölf Jahre vor Christus am Himmel zu sehen. Der berühmte deutsche Mathematiker und Astronom Johannes Kepler entwickelte nach vielen Beobachtungen die These, die beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn hätten bei Christi Geburt so hell wie ein Stern gestrahlt. Die Planeten hätten sehr eng beieinander gestanden. Auch eine Supernova, die Explosion eines kleinen Sterns, ist eine mögliche Erklärung. Aus Sicht von Theologen ist der Weihnachtsstern möglicherweise “nur” eine Legende. Im Alten Testament wurde die Ankunft des Messias zeitgleich mit einem hellen Stern angekündigt. Diese Schriften sind nach heutigem Wissen deutlich älter als die das Matthäus-Evangelium. Der Verfasser hat die Prophezeiungen aus den alten Schriften möglicherweise nur übernommen.

Nächstes Jahr: Supervollmond, Mondfinsternis und Blauer Mond

2019 gibt es am Himmel ein paar besonders schöne Ereignisse zu bestaunen: Ende Januar ist uns der Mond besonders nahe. Der “Supermond” wirkt dann deutlich größer und heller als sonst. Gleichzeitig findet eine totale Sonnenfinsternis statt, bei der sich die Erde zwischen Mond und Sonne schiebt. Das spektakuläre Ereignis kann auch in Deutschland beobachtet werden. Ende Mai gibt es dann einen so genannten “Blue Moon”. Dieses Phänomen tritt nur alle zwei bis drei Jahre auf. Weil die Erdatmosphäre mit Partikeln einer bestimmten Größe durchsetzt ist, die den Rotlicht-Anteil des Mondes streuen, wirkt der Erdbegleiter etwas bläulich.

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