Insektensterben: Fataler Einbruch globaler Ökosysteme erwartet

Durch Pestizide in der Landwirtschaft und Zerstörung von Lebensraum sind mittlerweile die Hälfte der Insektenarten weltweit bedroht. Auch für Vögel hat das Insektensterben katastrophale Folgen.

Paris – Fast die Hälfte der Insekten ist einer neuen Studie zufolge weltweit im schnellen Schwinden begriffen – ein „katastrophaler Einbruch der natürlichen Ökosysteme“, wie die Verfasser schreiben. Die Schlussfolgerung der Wissenschafter ist eindeutig: „Wenn wir unsere Art der Nahrungsmittelproduktion nicht ändern, werden die Insekten in einigen Jahrzehnten den Weg der Auslöschung gegangen sein“.

So die Konklusio in dem Beitrag, der in der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift „Biological Conservation“ erscheint. Die seit sechs Jahrzehnten praktizierte intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, die Zerstörung von Lebensraum – all das trage zum Insektensterben, zur Gefährdung der Vogelwelt und der Natur insgesamt bei, schreiben die Studienautoren Francisco Sanchez-Bayo und Kris Wyckhuys von den australischen Universitäten Sydney und Queensland . Deshalb müsse dringend gegengesteuert werden. Denn Insekten seien „von lebenswichtiger Bedeutung für die globalen Ökosysteme“.

„Besonders fatal für viele Vogelarten“

Die Autoren weisen darauf hin, dass etwa ein Drittel der Tierarten weltweit sei vom Aussterben bedroht sei. Dieser Wert steige jedes Jahr um einen Prozentpunkt. Der Anteil der Insekten liege dabei mit 41 Prozent zwei Mal so hoch wie bei den Wirbeltieren.

Greenpeace Österreich wies auf die verheerende Auswirkungen auf die Artenvielfalt hin: „Viele Tiere wie Fledermäuse und Igel sind von Insekten abhängig“, erklärte Kampagnensprecher Lukas Meus. „Besonders fatal ist das Insektensterben für viele Vogelarten. Auch in Österreich ist das Vogelsterben gewaltig. Hier leben nur noch halb so viele Feldlerchen wie noch vor wenigen Jahren. Kiebitze und Ortolane sind vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund brauchen wir eine ökologische Landwirtschaft, die ohne Pflanzengifte auskommt und die Artenvielfalt fördert. (APA/AFP)

Quelle: tt.com

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