Amazonas brennt weiter: Brasilianischer Präsident lässt Regenwald für Wirtschaft abbrennen

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Der brasilianische Präsident Bolsonaro nutzt die “Gunst der Stunde”, um die Brandrodung des Amazonas Regenwaldes voranzutreiben, während der globale Fokus immer noch auf die Coronakrise gelenkt ist.
Heute feiert Brasilien den Tag des Amazonas-Regenwaldes. Das Datum wird jedoch von andauernden Bränden überschattet. Holzfäller und Farmer wollen Geschäfte machen, Flammen vernichten immer mehr Bäume. Dabei spielt das Gebiet für das Klima eine wichtige Rolle.
Alles für den Profit: Trotz großer Versprechen lässt Bolsonaro den brasilianischen Regenwald weiter abbrennen, um aus den brandtgerodeten Flächen Profit zu schlagen.

Der 06. September ist in Brasilien der Tag des Amazonas-Regenwaldes und erinnert damit an die Gründung der Provinz Amazonas durch Prinz Pedro II. im Jahr 1850. Trotz eines Verbots von Brandrodungen und eines massiven Militäreinsatzes steht der Regenwald im brasilianischen Amazonasgebiet jedoch weiter in Flammen. Allein in den ersten Septembertagen wurden dort nach Angaben des Weltrauminstituts INPE rund 1.000 Feuer registriert. Im August waren es fast 30.000 Brände gewesen.

Der größte Regenwald der Welt – der Amazonas – wird immer kleiner.

Mitte Juli hatte die brasilianische Regierung das Abbrennen von Flächen im Amazonasgebiet eigentlich für 120 Tage untersagt. Zur Überwachung des Verbots wurden Soldaten in die Region geschickt. Juliana Miyazaki von der Gesellschaft für bedrohte Völker sagte aber in diesem Zusammenhang:

Brandrodungen sind zwar derzeit offiziell verboten, doch es geht ungebremst weiter. Die Umweltbehörden wurden entmachtet, Polizeibehörden kontrollieren kaum und Verstöße haben keine Konsequenzen. Auslöser der Waldbrände sind meist illegale Rodungen. Es wird entwaldet, das Holz trocknet, dann wird Feuer gelegt. So werde neue Flächen für wirtschaftliche Aktivitäten wie das Agrobusiness frei.

Brandrodung: Eine Hölle für die dort lebenden Tiere.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hatte zuvor immer wieder betont, die Region künftig noch stärker wirtschaftlich nutzen zu wollen. An seiner Haltung könnte sogar die größte Freihandelszone der Welt zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis MERCOSUR scheitern. Angesichts der anhaltenden Abholzung des Regenwaldes sei die Unterzeichnung des Abkommens derzeit kein gutes Signal, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt.

Ein brasilianischer Umweltaktivist, der vergebens für die Erhaltung des Amazonas kämpft.

Auch in anderen Ländern im Amazonasbecken herrscht Alarmstimmung: In Kolumbien vertrieben bewaffnete Gruppen die Wildhüter aus den Schutzgebieten, berichtete die Umweltschutzorganisation WWF. Julia Gorricho, WWF-Expertin für Kolumbien, sagte:

Illegaler Holzhandel, Bergbau und Landraub sind attraktive Möglichkeiten für diese kriminellen Organisationen, sich zu finanzieren. Darunter leiden wird nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen vor Ort, insbesondere Indigene.

Das Amazonasbecken bedeckt mit seinem Regenwald eine Entfernung so weit wie von Berlin bis Bagdad. Hier befindet sich der größte verbliebene Regenwaldblock der Erde. Es erstreckt sich über neun Staaten Südamerikas. Den größten Anteil hat Brasilien mit einer Landfläche größer als Westeuropa.

Die Entwaldung in Kolumbien stieg in den ersten vier Monaten des Jahres um rund ein Drittel im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019.

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