Lidl gibt Pläne zu Fairtrade-Bananen auf, weil Kunden “billig” wollen

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Titelbild: Fairtrade zertifizierte Bananen liegen in einer Kiste. Foto: obs/LIDL/Lidl

Der Discounter Lidl hat seine Pläne aufgegeben, künftig nur noch Fairtrade-Bananen zu verkaufen. Lidl werde ab dem Sommer bundesweit auch wieder Bananen zum Einstiegspreis ohne Fairtrade-Zertifizierung anbieten, kündigte der Discounter am Freitag an. „Es ist uns nicht gelungen, den Kunden von unserem Engagement zu überzeugen“, erklärte Lidl-Manager Jan Bock.

Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Der Discounter hatte im vergangenen September angekündigt, in Zukunft bundesweit nur noch Bananen mit Fairtrade-Zertifizierung verkaufen zu wollen. Das Unternehmen übernehme damit klar „Verantwortung für die nachhaltige Erzeugung seiner Produkte und für verbesserte Lebens- sowie Arbeitsbedingungen in den Anbauländern“, begründete Bock damals den vielbeachteten Vorstoß.

Lidl-Kunden spielten bei Vorstoß zu Fairtrade-Bananen nicht mit

Die neue Regelung sollte schrittweise ausgerollt werden, da zunächst keine ausreichenden Mengen zur Verfügung standen. Zuletzt gab es in 40 Prozent der rund 3200 Lidl-Filialen ausschließlich Bananen mit Fairtrade-Zertifizierung.

Doch spielten wohl die Verbraucher nicht mit, die für die Fairtrade-Bananen laut „Lebensmittel Zeitung“ 10 bis 20 Cent pro Kilogramm mehr zahlen sollten als für die konventionellen Bananen beim Konkurrenten Aldi. Ein generell schwaches Geschäft mit Obst im ersten Quartal verschärfte die Situation.

Künftig will der Discounter bundesweit sowohl Fairtrade, als auch konventionelle Bananen anbieten. Lidl entspreche damit „dem Kundenwunsch nach Bananen im Preiseinstiegssegment und derzeitigen Marktlage“, betonte das Unternehmen. Ganz aufgegeben hat der Billiganbieter seine Mission aber noch nicht. Auch in Zukunft werde Lidl in seinen Läden über den Mehrwert von Fairtrade aufklären, betonte Bock. „Wir stehen zu Fairtrade.“ (dpa)

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